Nowotnys Knie hält Belastungen stand

  • Am Dienstag ging der zweitägige Fitnesstest der deutschen Nationalspieler in Düsseldorf zu Ende. Nach Aussagen der sportlichen und medizinischen Führung haben alle 17 teilnehmenden Akteure die Prüfungen komplett absolvieren können. Auch der Leverkusener Jens Nowotny hat nach eigenen Aussagen die Ausdauer-, Sprint- und Kraftübungen ohne Probleme hinter sich gebracht.


    Stand den Leistungstest ohne Probleme durch: Leverkusens Jens Nowotny."Das Knie hält", berichtete der Abwehrspieler im Anschluss an die Übungen. Bundestrainer Jürgen Klinsmann hatte dem 32-Jährigen, der nach seinem vierten Kreuzbandriss zuletzt in der Bundesliga durch starke Leistungen auf sich aufmerksam machte, durch die Einladung zum Fitnesstest wieder Hoffnungen auf eine WM-Teilnahme gemacht: "Es ist ein klares Signal an Jens, dass er es schaffen kann", sagte der 41-Jährige gegenüber dem kicker. Laut Nowotny sollen er und Klinsmann sich in Düsseldorf auch zu einem längeren Gespräch getroffen haben, in dem es um "Gott und die Welt" gegangen sei.


    "Jens hat einen sehr guten Eindruck gemacht. Er ist natürlich höchst motiviert, weil er noch die Möglichkeit hat, zur WM zu fahren, und er hat alle Tests uneingeschränkt mitmachen können", lobte Klinsmann den 32 Jahre alten Abwehrspieler. Eine Vorentscheidung über die Besetzung des vierten Verteidigerplatz sei aber noch nicht gefallen. Der Bundestrainer kündigte einen "fairen" Wettkampf zwischen dem 45-maligen Nationalspieler mit dem Mainzer Manuel Friedrich und dem Kölner Lukas Sinkiewicz an: "Manuel hat in der Bundesliga über einen längeren Zeitpunkt gute Leistungen gebracht. Und Lukas hat bereits Länderspiele absolviert und großes Potenzial für die Zukunft."


    Der vierte und letzte Test soll dem Betreuerstab wichtige Daten liefern, die dann in der unmittelbaren WM-Vorbereitung zur Anwendung kommen: "Das Aktuellste, was wir ohne den jetzigen Test an objektiven Daten zur Verfügung hätten, wäre von Oktober 2005. Mit diesen Daten könnten wir nicht mehr ohne gewisse Einschränkungen arbeiten", sagte DFB-Arzt Dr. Tim Meyer. Wegen dieser Bedeutung sollen auch die in Düsseldorf fehlenden WM-Kandidaten den Test Anfang Mai nachholen. Dazu gehören die Nationalspieler des FC Bayern München, die Akteure von Schalke 04 sowie Arsenal-Keeper Jens Lehmann, die unter der Woche bzw. am Wochenende wichtige nationale und internationale Spiele haben. Auch die derzeit verletzten Torsten Frings (Werder Bremen), Lukas Sinkiewicz (1. FC Köln) und Mike Hanke (VfL Wolfsburg) sollen dann nochmals getestet werden.


    Insgesamt zeigte sich Klinsmann mit den Ergebnissen sehr zufrieden. Der Wahl-Kalifornier ist überzeugt, die deutschen WM-Teilnehmer in der unmittelbaren WM-Vorbereitung auf ein internationales Spitzenniveau trimmen zu können: "Wir sind sehr optimistisch, dass wir die Mannschaft in einen sehr guten körperlichen Zustand bekommen werden, weil wir dreieinhalb Wochen Zeit bis zur Partie in München gegen Costa Rica haben", sagte der Bundestrainer.


    Allerdings wird die Zeit vor der WM für die deutschen Elitekicker kein "Zuckerschlecken". Durch einen tadellosen Fitnesszustand, so der Plan der sportlichen Führung, sollen etwaigige fußballerische Nachteile der verjüngten Nationalelf ausgeglichen werden. Dazu wird der letztendlich 23 Mann starke WM-Kader allerdings ein straffes Programm absolvieren müssen. Bereits ab dem Regenerationstraining vom 16. bis 21. Mai auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien müssen sich die Akteure auf mehrere Übungseinheiten pro Tag gefasst machen: "Wir werden von Sardinien an zweimal täglich trainieren", verriet Klinsmann.


    Richtig zur Sache soll es dann im Trainingslager vom 21. Mai bis 30. Mai in Genf gehen. Dort soll der konditionelle Rückstand auf die Konkurrenten aufgeholt werden: "Wir haben in der Bundesliga gegenüber den anderen großen Ligen an Boden verloren", sagte Klinsmann und kündigte an: "Wir müssen in diesem Bereich wieder viel mehr arbeiten, wir müssen uns wieder an die anderen Nationen heranarbeiten. Das werden wir tun."


    Befürchtungen, wonach die deutschen Nationalspieler nach der langen und anstrengenden Saison ausgelaugt sein könnten, trat Meyer energisch entgegen: "Ich möchte nicht behaupten, dass wir im Moment aus medizinischer Sicht eine Überbelastung der Spieler befürchten müssen", sagte der DFB-Arzt.


    Neben dem Training soll in den Trainingslagern aber auch der Teamgeist erwachen: "Die Zeit in Sardinien und Genf wird die Mannschaft zusammenschweißen", meinte Teammanager Oliver Bierhoff

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