DFL und DFB-Kampagne gegen Pyro / Sicherheitskonzept / Polizei

  • Die Fanhilfe Hannover hat eine Pressemitteilung zum DFL-Sicherheitspapier „sicheres Stadionerlebnis“ veröffentlicht. Die Fanhilfe sieht in dem Papier das Ende der Fankultur. Aus diesem Grund lehnt die Fanhilfe das DFL-Papier vollständig ab.


    Pressemitteilung der Fanhilfe Hannover zum DFL-Papier:


    Die Fanhilfe Hannover zum Konzeptpapier „Sicheres Stadionerlebnis“ der DFL:


    Seit einigen Tagen befindet sich ein Strategiepapier der DFL im Umlauf, indem neue Maßnahmen zur Bekämpfung der Straftaten im Umfeld von Fußballveranstaltungen und zur Verbesserung der Sicherheitslage erläutert sind, obwohl die Anzahl der Vorfälle und Straftaten statistisch gesehen rückläufig ist.


    Nach der Sicherheitskonferenz in Berlin (17.07.) sowie dem Spitzentreffen zwischen DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball mit der Innenministerkonferenz (23.07.) in Berlin wurde am 22.08. innerhalb der DFL eine „Kommission Sicherheit“ unter Ausschluss von Fanbeauftragten, Fanprojekten oder Fanvertretern gegründet.
    Deren Ergebnis war, nach nur vier Wochen Arbeit, das 32-seitige Maßnahmenpaket „Sicheres Stadionerlebnis“. Im weiteren Vorgehen der DFL soll den Vereinen bis 22.10. die Möglichkeit der Stellungnahme für eventuelle Änderungen eingeräumt werden. Am 12.12. soll das Maßnahmenpapier seitens der DFL-Mitgliederversammlung beschlossen werden. Die Maßnahmen sollen zur Beginn der Saison 2013/2014 als Bestandteil der Lizenzvereinbarungen in Kraft treten.


    Inhaltlich werden verschiedene Sicherheitsmaßnahmen in sechs Kategorien unterschieden.
    So soll ein Ausbau der Kontrollsysteme (u.a. an den Stadioneingängen), eine Verschärfung der Stadionverbotsrichtlinien sowie verschiedene Forderungen an Dritte (u.a. die vermehrte Weitergabe von persönlichen Daten der Polizei an die Vereine).
    Im Kern ist die Einrichtung eines sogenannten Fankodex geplant, dessen Mindeststandards die DFL definiert und vorgibt. Dieser Kodex soll an das Lizenzierungsverfahren der Vereine gebunden werden und Fanclubs, die einen solchen Kodex nicht unterzeichnen, sollen durch Entzug sogenannter "Fanprivilegien" (z.B. Mitbringen von Fanmaterial und Zaunfahnen, keine Berücksichtigung beim Verkauf von Tickets usw.) sanktioniert werden.
    Verstöße gegen den Kodex sollen demnach stärker in Maßnahmen gegen den Täter und Einzelpersonen münden, die anderen Fanclubs eines Vereins aber gleichzeitig in eine Art Sippenhaft nehmen. Ebenso ist der Erhalt der Stehplätze kein "unveränderlicher Besitzstand" mehr.


    Wir gehen davon aus, dass eine Umsetzung des Papiers das Ende der von uns allen geschätzten Fankultur bedeutet!


    Eine Umsetzung des derzeit vorliegenden Papiers mit allen seinen Maßnahmen würde das Ende der allseits geschätzten deutschen Fankultur haben.


    Die Fanhilfe wertet dieses Vorgehen seitens der DFL als einen Angriff auf die derzeit bestehende Fankultur.


    Auf den ersten Blick positive Veränderungen, wie z.B. eine bessere Ordnerschulung, der deeskalierende Einsatz von Gästeordnern oder des Gästestadionsprechers bei Auswärtsspielen geraten in Gefahr, im Zuge der geplanten Maßnahmen unterzugehen.


    Die Fanhilfe Hannover lehnt das vorliegende Strategiepapier vollständig ab. Der Plan, die Sicherheit in deutschen Stadien zu verbessern, wird mit den geplanten Veränderungen auf dem Rücken tausender Fußballfans ausgetragen, denen eine unzumutbare Angst- und Gefahrsituation im Umfeld von Fußballspielen suggeriert wird, um Persönlichkeits- und Grund rechte erheblich einzuschneiden.


    Zudem unterstützt die Fanhilfe das heute von den Fanvertretern unterzeichnete und überreichte Schreiben an die Vereinsführung (siehe Anhang). Detailierte Ausführungen und Begründungen zu der Ablehnung entnehmen Sie bitte diesem Schreiben.


    Die Fanszene erhofft sich durch dieses Schreiben in dem viel zitierten Dialog ernstgenommen zu werden und gemäß Ihrer Interessenlage durch den Verein gegenüber der DFL vertreten zu werden.


    Also Musterbeispiel wäre ein deckungsgleiches Verhalten mit jenem der Vereinsführung von Union Berlin wünschenswert.


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • olgender Text wurde am vergangenen Samstag vor dem Spiel gegen Schalke in Flyer-Form 5.000 Mal in unserem Fanbereich und am Stadioneck verteilt. Für diejenigen, die noch keine Info diesbezüglich erhalten haben, hier nun noch einmal die Infos zu den bundesweiten Protesttagen und vor allem unseren Leverkusener Fahrplan zum nachlesen.


    Der Ligaverband DFL hat einen Großangriff auf die Fankultur gestartet. Wir alle, die den Fußball in seiner jetzigen Form lieben, sind aufgefordert, diesen Angriff abzuwehren. Was will die DFL?
    Ziel des Ligaverbands scheint, den Fußball zu einer Unterhaltungsshow zu machen. Die Millionen-Gewinne aus Werbung, Sponsoring und TV-Einnahmen sollen gesteigert werden, und die DFL wünscht sich Publikum in den Stadien, das aus möglichst unkritischen und vor allem zahlungskräftigen Konsumenten besteht.


    Wie will die DFL diese Ziele erreichen? Aktive, vor allem aber kritische Fans sind den Funktionären ein Dorn im Auge und soll somit zurückgedrängt werden. Als nächste Schritte drohen die Abschaffung der Stehplätze und infolgedessen die komplette Zerstörung der gewachsenen Fankultur in Deutschland. Die DFL hat ein Konzept mit dem klangvollen Namen “Sicheres Stadionerlebnis” erstellt, das die Vereine der 1. und 2. Bundesliga am 12. Dezember 2012 auf der DFL-Vollversammlung abnicken sollen. Pech für die DFL: Das Konzept kam unbeabsichtigt an die Öffentlichkeit und Fußballfans aus ganz Deutschland hatten in den vergangenen Wochen die Möglichkeit, sich mit dem Papier intensiv auseinanderzusetzen. Der Inhalt des Konzepts „Sicheres Stadionerlebnis“ ist ein Horrorkatalog, wie die NK12 in Ihrer Stellungnahme bereits dargelegt hat. Sollte das Konzept unverändert angenommen werden, wird der Fußball nicht mehr das sein, was er heute ist.


    Drei Beispiele aus dem Konzept und wie sie uns alle, auch Dich betreffen könnten:


    *** Die Anzahl der Gästekarten soll halbiert werden können oder nur noch aus teuren Sitzplätzen bestehen, wenn es sich um ein “Risikospiel” handelt. Selbst Sitzplätze aber können reduziert werden!


    *** Die Bundesligavereine sollen an den Gästeeingängen Container errichten dürfen, in denen Ganzkörperkontrollen durchgeführt werden können. Bei Auswärtsspielen kann es dir passieren, dass du dich bei der Einlasskontrolle komplett entkleiden müsstest.


    *** Fanclubs sollen einen “Kodex” unterschreiben in dem sie sich unter anderem gegen Gewalt und Pyrotechnik aussprechen. Wenn sich irgendein Mitglied aus deinem Fanclub daneben benimmt, gibt es eine Kollektivstrafe für alle und auch du bekommst vielleicht keine Karten mehr für Auswärtsspiele.


    Das Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“ beinhaltet noch viele weitere Beispiele, die tief in die Menschen-würde von Fußballfans eingreifen und rechtsstaatliche Grundsätze massiv verletzen. Auch Vereine werden nicht geschont: Wenn Bayer 04 nicht mitmachen möchte, bekommt er teilweise die TV-Gelder gestrichen. Vollkommen lächerlich ist die Behauptung der DFL, dass durch diese Maßnahmen der Stadionbesuch sicherer werde. Die Wahrheit jedoch ist: Die Bundesligastadien sind jetzt schon sicher und alle Statistiken beweisen, dass Gewalttaten bei Fußballspielen rückläufig sind. Die DFL spielt falsch. Das Ziel des Ligaverbandes ist es, die jahrzehntealte gelebte Fankultur kaputt zu machen.


    Deswegen fragen wir dich: Welchen Fußball willst du? Willst du viel Geld bezahlen um die Hintergrundkulisse einer Entertainment-Veranstaltung zu bilden, ohne eigene Würde und deiner Freiheit beraubt? Oder willst du weiterhin selbstbestimmt ins Stadion gehen, mit einer eigenen Meinung in einem Lebensraum, den du mitgestalten kannst? Entscheide dich richtig und setze ein Zeichen um die einzigartige, bunte und laute Fankultur in diesem Land zu bewahren! Wir zählen auf dich! Am 12. 12.2012 werden die Vereine auf einer Sitzung über Umsetzung und/oder Veränderung des Konzepts “Sicheres Stadionerlebnis” sprechen. Um den Vereinen ein klares Zeichen der generellen Ablehnung des Konzepts mit auf den Weg zu geben, wird es bundesweite Fanproteste an vier Spieltagen geben. Was wir Leverkusener dazu beitragen, findest du hier:


    Sonntag, 25.11.2012 - Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim:
    Infotag: An diesem Spieltag soll bundesweit auf die Mängel des Konzeptpapiers und vor allem die geplanten Protestaktionen aufmerksam gemacht werden.


    Mittwoch, 28.11.2012 - Auswärtsspiel bei Werder Bremen:
    Supportboykott: Während des Spiels die ersten 12 Minuten und 12 Sekunden schweigen. Danach Vollgas, wer schweigen kann, kann auch brüllen!


    Samstag, 01.12.2012 - Heimspiel gegen den 1.FC Nürnberg:
    Protestmarsch zum Stadion: Treffen um 12:12 Uhr in Opladen. Von da soll ein gemeinsamer, bunter Marsch zum Stadion statt finden. Uhrzeit und Treffpunkt werden in den nächsten Tagen auf nk12.de bekannt gegeben! Anschließend Blocksperre: Um ein klares Zeichen zu setzen, bleiben wir alle, die ersten 12 Minuten und 12 Sekunden des Spiels der Tribüne fern. Insbesondere der C-Block soll komplett leer sein, um zu zeigen wie trostlos ein Fußballspiel ohne eine bunte Fankurve ist. Danach Lautstarker Support: Nach Ablauf dieser Zeit, wird das Stadion umso lauter gerockt und die Mannschaft nach vorne gepeitscht! Viele Fahnen, lautes Gebrüll, so sieht eine bunte Fankurve aus!


    Sonntag, 09.12.2012 - Auswärtsspiel bei Hannover 96:
    Fandemo: Teilnahme an einer Fandemo der Fanszene von Hannover 96. Gemeinsamer Protestmarsch zum Stadion. Gemeinsam wollen wir ein Zeichen für ein gemeinsames Anliegen setzen! Uhrzeit und Treffpunkt werden in den nächsten Tagen auf nk12.de bekannt gegeben! Anschließend Supportboykott: Während des Spiels die ersten 12 Minuten und 12 Sekunden schweigen. Danach Vollgas, nun braucht die Mannschaft uns! Dafür angeboten werden NK12 Sonderbusse für 12€: Um möglichst vielen Lev’s eine Teilnahme an dieser wichtigen Demo zu ermöglichen, bietet die NK12 eine Busreise zu besonders günstigen Konditionen an. Die Plätze sind limitiert und der Sonderpreis gilt nur für Mitglieder (sonst 35€), daher ist eine schnelle Anmeldung erforderlich. Eine Teilnahme an der Demo ist für alle mitfahrenden Leverkusener obligatorisch! Der Bus hält in der Nähe des Startpunktes für die Demo. Wir weisen alle Fußballfans auf die besondere Bedeutung dieser Aktionen für unsere gemeinsame Zukunft im Stadion hin und rufen daher zur regen Teilnahme auf! Dabei sind von besonderer Bedeutung: Friedliches Verhalten! Keine Pyrotechnik!


    Unsere jeweiligen Gegner haben angekündigt, sich ebenfalls an den Aktionen zu beteiligen. Auch unsere Mannschaft wird über diese besondere Situation informiert. Über Entwicklungen, neue Infos, konkrete Termine und weiteres, werdet ihr auf nk12.de und facebook auf dem Laufenden gehalten! Informiert euch und beteiligt euch am Protest gegen das Konzeptpapier! Es geht nur gemeinsam!


    Fanbeirat, Nordkurve12, Ultras Leverkusen und viele aktive Bayer04-Fanclubs
    1. Fanclub 1976, Schwarze Wölfe 1979, Mad Boyz, Young Boys, Westsideboyz, Red Black Generation, Real Bölkis, Opladener Bande, Farbenstadtinferno, Insane, Boyz in Red, Fanatics, Red-Black Skulls, Panthers, Factory Squad, Kadetten, Reviermarkierer, Skunks, Bayer04fans.de, Nemeische Löwen, Hitdorfer Jungs, Underdogs, LEVolution, Northern Lights, Wat-Mut-Dat-Mut 08, Grizzlys, Vikings, Bayonics, Brothers, Nordkaos, Grafen von Berg, Lion-Club Hamm, Haberlands Erben, Leichlinger-Löwen, Las Pildoraz, Bad Boys Bergisch Land

  • Also, ich will es nochmals hier rein schreien. Ich kann und will niemanden dazu zwingen aber bitte bitte bitte unterstützt die Aktion. Ihr müsst nicht von Opladen zum Stadion laufen aber alles was im Stadion passiert ist enorm wichtig. 12 Min + 12 Sek zu verpassen tut auch keinem weh.

  • Zitat

    Original von HE-Chef
    Also, ich will es nochmals hier rein schreien. Ich kann und will niemanden dazu zwingen aber bitte bitte bitte unterstützt die Aktion. Ihr müsst nicht von Opladen zum Stadion laufen aber alles was im Stadion passiert ist enorm wichtig. 12 Min + 12 Sek zu verpassen tut auch keinem weh.


    :sch_dafuer: :prost:

  • Zitat

    Original von HE-Chef
    Also, ich will es nochmals hier rein schreien. Ich kann und will niemanden dazu zwingen aber bitte bitte bitte unterstützt die Aktion. Ihr müsst nicht von Opladen zum Stadion laufen aber alles was im Stadion passiert ist enorm wichtig. 12 Min + 12 Sek zu verpassen tut auch keinem weh.


    Jawohl! Was sind schon 12 Minuten, da sind wir doch jetzt trainiert drin :sch_gg:


    Was ich mich frage ist, wissen die Spieler/Trainer von der Aktion?

  • Zitat

    Original von Toto


    Jawohl! Was sind schon 12 Minuten, da sind wir doch jetzt trainiert drin :sch_gg:


    Was ich mich frage ist, wissen die Spieler/Trainer von der Aktion?


    Ja, sie wissen bereits bescheid

  • Zitat

    Original von Netti
    Wie siehts denn aus mit dieser Fandemo in Hannover? Ist es geplant, sich da an diesem Fanmarsch zum Stadion zu beteiligen?


    Ich werde dran teilnehmen. Dem Rest kann ich nicht vorschreiben was er macht.Wäre aber wirklich gut wenn da viele auftauchen.

  • DFL bezieht Stellung zur Sicherheits-Diskussion


    Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat erneut Stellung zum Sicherheitspapier bezogen und ist auf die aktuelle Diskussion der vorgeschlagenen Maßnahmen eingegangen. Dabei betont die DFL unter anderem, dass es keine Vorgaben für Ganzkörperkontrollen geben soll.


    Stadionwelt dokumentiert die Stellungnahme der DFL:


    Frankfurt (ots) - Mit Blick auf die derzeitige Diskussion über die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit bei Fußballspielen ist es dem Ligaverband ein Anliegen, noch einmal (wie schon in der Pressemitteilung vom 15.11.2012 zur Vorstellung des weiterentwickelten Maßnahmen-Katalogs) ausdrücklich zu betonen:

    - Es wird keine statuarischen Vorgaben bezüglich "Vollkontrollen" oder "Ganzkörperkontrollen" geben.
    - Ein Automatismus, wonach Fan-Gruppierungen in ihrer Gesamtheit bei Fehlverhalten einzelner bestraft werden, war und ist nicht vorgesehen.
    - Der Ligaverband tritt weiter konsequent für den Erhalt der Stehplätze als wichtigen Bestandteil der Fußball-Kultur ein. Im Sinne des Erhalts der Fußball-Kultur muss es das Ziel aller Beteiligten sein, gemeinsam nicht tolerierbaren Auswüchsen entgegen zu treten. Gleichzeitig distanziert sich der Ligaverband von populistischen Forderungen wie beispielsweise nach der Einführung von "Fußfesseln".
    - Der Ligaverband tritt weiterhin für eine Versachlichung der Diskussion ein, die auf Basis der Fakten stattfindet und nicht ideologisch geführt wird. Dieser Wunsch richtet sich ausdrücklich an alle Beteiligten - Politik, Polizei, aber auch die Vertreter der
    organisierten Fans.

    Darüber hinaus bedankt sich der Ligaverband bei allen Clubs, die zwischenzeitlich ihre Stellungnahme mit Blick auf den weiterentwickelten Maßnahmen-Katalog abgegeben haben. Zur Mitgliederversammlung des Ligaverbandes am 12. Dezember 2012 werden nun konkrete Anträge unter Einbeziehung der Rückmeldungen der Clubs sowie Vertretern der organisierten Fans erarbeitet. Nach Versand des weiterentwickelten Maßnahmen-Katalogs hatte es weitere Gespräche gegeben mit den Fan- und Sicherheitsbeauftragten sowie in der AG Fanbelange, in der u.a. zwei Sprecher der Fanbeauftragten, die Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS), die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fan-Projekte sowie Initiativen wie "Unsere Kurve" und "Pro Fans" und andere vertreten sind.


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Protest nimmt konkrete Formen an



    Auf der Webseite http://www.12doppelpunkt12.de wurden weitere Details zum geplanten Fanprotest gegen das DFL-Sicherheitspapier veröffentlicht. Darin betonen die Fans den stillen Protest für die ersten zwölf Minuten und zwölf Sekunden bei Spielen ab dem 27.11.2012.


    Stadionwelt dokumentiert die Mitteilung von 12Doppelpunkt12:



    Welchen Fußball willst du?



    Der Ligaverband DFL hat mit seinem Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“ Grenzen überschritten. Nun ist die deutsche Fankultur bedroht, wie wir sie kennen. Der Weg in Richtung englische Verhältnisse scheint bereitet zu sein.



    Was will die DFL?
    Die DFL versucht dem Druck aus der Politik und der hysterischen Medienberichterstattung Rechnung zu tragen und will nun einen Maßnahmenkatalog durch zu boxen, der die deutsche Fankultur als Ganzes bedroht. Dabei wird deutlich, dass sich die Theoretiker in Frankfurt vor allem ein unkritisches und vor allem zahlungskräftiges Publikum wünschen frei nach dem Motto: „Hinsetzen, Klappe halten und bezahlen!“



    Wie will die DFL diese Ziele erreichen?
    Durch ausgebaute Repressionen (noch intensivere Personenkontrollen) und Gruppenhaftung (Reduzierung von Kartenkontingenten) will die DFL den Druck einseitig auf die Fans erhöhen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen treffen alle organisierten und kritischen Fans und gehen dabei an der gelebten Praxis teilweise vollkommen vorbei.



    Deshalb hat die DFL ein Konzept mit dem klangvollen Namen “Sicheres Stadionerlebnis” erstellt, das die Vereine der 1. und 2. Bundesliga am 12. Dezember 2012 auf der DFL-Vollversammlung abnicken sollen. Pech für die DFL: Das Konzept kam unbeabsichtigt an die Öffentlichkeit und Fußballfans aus ganz Deutschland hatten in den vergangenen Wochen die Möglichkeit, sich mit dem Papier intensiv auseinanderzusetzen. Der Inhalt des Konzepts „Sicheres Stadionerlebnis“ ist und bleibt ein Horrorkatalog. Sollte das Konzept angenommen werden, wird der Fußball nicht mehr das sein, was er heute ist.



    Drei Beispiele aus dem Konzept “Sicheres Stadionerlebnis” und wie sie dich betreffen werden:



    •Die Anzahl der Gästekarten soll zukünftig halbiert werden können oder nur noch aus teuren Sitzplätzen bestehen, wenn es sich um ein “Risikospiel” handelt. Die ohnehin schon viel zu knappen Kartenkontingente würden also noch kleiner und teurer.
    •Die Bundesligavereine sollen die Personenkontrollen weiter intensivieren. Dabei werden willkürlich Ganzkörperkontrollen weiterhin nicht ausgeschlossen. Bei Auswärtsspielen kann es dir passieren, dass du dich bei der Einlasskontrolle komplett entkleiden müsstest.
    •Die DFL bekennt sich nur halbherzig zu den Stehplätzen und sieht in ihnen nicht ein unveräußerliches Gut des Fußballs. Vielmehr werden die Stehplatzbereiche immer kleiner und die Fans werden dafür in Haftung genommen.
    Das Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“ beinhaltet noch viele weitere solcher Beispiele, die tief in die Rechte und Menschenwürde von Fußballfans eingreifen. Auch die Vereine werden nicht geschont: Wenn dein Verein nicht mitmachen möchte, bekommt er teilweise die TV-Gelder gestrichen.



    Besonders eigenartig ist die Behauptung der DFL, dass durch diese Maßnahmen der Stadionbesuch sicherer werde. Die Wahrheit jedoch ist: Die Bundesligastadien sind jetzt schon sicher und alle Statistiken beweisen, dass Gewalttaten auf niedrigen Niveau sind. Die aktuellen Zahlen der ZiS differenzieren weder die Art der Verletzung noch ihr Zustandekommen! Ehrlicher Dialog verlangt auch ehrliche Fakten.



    Die DFL und Polizei spielen falsch. Ein ehrlicher Dialog hat bis heute nicht stattgefunden!

    Deswegen fragen wir dich: Welchen Fußball willst du?



    Willst du viel Geld bezahlen um die Hintergrundkulisse für ein Event zu bilden, ohne eigene Würde und deiner Freiheit beraubt? Die Fans und Zuschauer sind ein wesentlicher Bestandteil des Fußballs und sollten auch fair und gerecht behandelt werden!



    Die Fans sind nicht das Problem, sondern Bestandteil der Lösung. Nur mit uns kann die bunte und laute Fankultur in diesem Land zu bewahren! Wir zählen auf dich!



    Am 12.12.2012 werden die Vereine auf einer Sitzung über Umsetzung und/oder Veränderung des Konzepts “Sicheres Stadionerlebnis” sprechen. Um den Vereinen ein klares Zeichen der generellen Ablehnung des Konzepts mit auf den Weg zu geben, werden die Kurven in Deutschland ab dem 27.11.2012 die ersten 12 Minuten und 12 Sekunden schweigen.



    Informiere dich rechtzeitig über das Konzept und die hier im Ansatz vorgestellten Konsequenzen.



    Zusammen werden wir unserer Stimme Gehör verschaffen!



    Hintergrund
    In den letzten Tagen hörte man zunehmend von geplanten deutschlandweiten Aktionen, die sich gegen die inzwischen öffentlich gewordenen Vorstellungen der Kommission „Sicheres Stadionerlebnis“ richten sollen. Was hat es damit auf sich?



    Im Zusammenhang einer seit einem Jahr laufenden medialen und politischen Kampagne gegen Fußballfans und aktive Fanszenen, unterstützt durch spektakuläre Ereignisse wie Dortmund gegen Dresden, Düsseldorf gegen Hertha oder Karlsruhe gegen Regensburg kam es in Folge der jüngeren Entwicklungen zu der Erarbeitung eines Pamphlets durch eine vom Ligaverband ins Leben gerufene „Kommission Sicherheit“. Das Zustandekommen und die inhaltliche Ausrichtung dieses Schriftstücks haben von unserer Seite das Fass zum Überlaufen gebracht. Deshalb haben wir uns darauf geeinigt, gemeinsam unsere Ablehnung zu demonstrieren.



    Dann einmal der Reihe nach. Wer ist denn „wir“?



    Wir, das sind aktive Fangruppen aus mehreren Dutzend deutschen Vereinen. Die aktiven Fanszenen haben sich zeitgleich zum „Fangipfel“, ebenfalls am 1. November und ebenfalls in Berlin, auf einer separaten Veranstaltung getroffen. Das waren vor allem Ultràgruppen der verschiedenen Vereine, um die auf der Veranstaltung gemachten Kompromisse danach an ihre jeweilige weitere Fanszene und ihren Verein heranzutragen.



    Also gab es zwei unterschiedliche Treffen an einem Tag zum selben Thema?



    Im weitesten Sinne ja. Die Zielsetzungen der beiden Treffen waren aber unterschiedlich und wurden gerade wegen der Wichtigkeit des Themas separat durchgeführt. Während der „Fangipfel“ noch am selben Tag eine Stellungnahme präsentieren wollte und sich mit der Einflussnahme und Wichtigkeit der aktiven Fanszenen beschäftigte, zielte unser Treffen auf konkrete Aktionsformen ab, mit denen in den nächsten Wochen sinnvoll und wirksam Protest zum Ausdruck gebracht werden kann. Unser Treffen war also keinesfalls konspirativ zum „Fangipfel“ gemeint. Im Gegenteil, wir begrüßen die Gegenwehr gegen die Arbeit der „Kommission Sicherheit“ auf allen Ebenen.



    Wer ist denn die „Kommission Sicherheit“ und wie ist sie zustande gekommen?



    Diese Kommission wurde vom Ligaverband Ende August ins Leben gerufen und ist somit die Reaktion des Ligavorstandes auf die Task Force Sicherheit, die Sicherheitskonferenz und die Innenministerkonferenz. Die Kommission ist ohne Einbeziehung von Fans und auch ohne Einbeziehung des DFB entstanden und besteht aus DFL- und Clubvertretern mit dem Vorsitzenden Peter Peters an der Spitze.
    Welche Punkte kritisiert ihr genau?



    Das Pamphlet ist in Gänze abzulehnen! Die Entstehung ist eine absolute Frechheit und torpediert die erfolgreiche Arbeit in vielen Vereinen. Um alle Punkte zu nennen, reichen nicht einmal zehn Finger aus. Von sehr speziellen Menschenrechtsverletzungen wie Ganzkörperkontrollen durch ungeschultes Personal oder direkte Einsicht für den Ligaverband in polizeiliche Ermittlungen, über repressive Rundumschläge wie Verlängerung der Stadionverbote oder Kollektivstrafen für gesamte Fanszenen bei Verstößen einzelner, reicht das Papier bis zu aufgezwungenen Fankodizes und einem möglichen Verbot von Stehplätzen. Viele Vereine haben sich ausführlich gegen das Papier ausgesprochen und Stellungnahmen geschrieben. Diese sollte jeder Interessierte studieren. Die Tendenzen, die aus dem Pamphlet abzuleiten sind, sind wirklich erschreckend und die einzelnen Forderungen zeichnen ein Bild, was keinesfalls der Wirklichkeit entspricht.



    Also zielt das Paket eurer Meinung nach in die falsche Richtung?



    Ganz klar! Es gibt keine verlässlichen Statistiken, die den Zustand eines Gewaltproblems beschreiben. Die ZIS (Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze) verbreitet tendenziöse Zahlen, welche sich nicht mit den getätigten Aussagen decken. Hinzu kommt, dass frühere Konzepte für mehr Sicherheit und weniger Gewalt noch gar nicht zum Tragen kommen konnten. Es wird mit Schnellschüssen gearbeitet, welche vornehmlich durch repressiven Charakter glänzen. Zugeständnisse an und mehr Verantwortung für die Fanszenen sind Handlungsstränge, die zumindest den sogenannten „Sicherheitsexperten“ fremd zu sein scheinen. Es beschäftigen sich aus unserer Sicht Menschen mit Fankultur und Fanszenen, welche keinerlei Bezug zu der Materie haben und die Argumente der Gegenseite auch gar nicht hören wollen. Ganz fatal wird die Sache dadurch, dass auch Politiker den Fußball als Bühne für sich selbst entdeckt haben. Von Seiten der Verbände wird nun auch verstärkt mit dem Argument vorgegangen, dass man bei „Ungehorsam“ der Vereine mit einer politischen „Lösung“ rechnen muss. Der Sinn und Zweck der ganzen bewusst falschen Meinungsmache erschließt sich wohl niemandem bzw. muss man davon ausgehen, dass der Sinn und Zweck die Fankultur in der heutigen Form nicht zulässt. Der Eindruck, der Fußballinteressierten vermittelt wird, ist doch, dass wir unfähige Politiker und Polizisten haben, dass Fußballfans Schwerkriminelle sind und dass das Produkt Fußball wirtschaftlich und imagetechnisch immer mehr verliert. Wer davon profitieren soll, ist momentan absolut unklar.

  • Nun gab es in den Stadien und sogar in den Medien schon deutlichen Widerstand. Was hat sich dadurch geändert?



    Die DFL bzw. der Ligaverband mussten stark zurückrudern. Der Widerstand regte sich erst in einigen Vereinen und breitete sich dann weiter aus. Das Papier befand sich relativ schnell im Internet und ermöglichte so einer Vielzahl an Personen den Einblick in die teils perversen Vorstellungen manches Funktionärs. Einige Medien griffen die Thematik infolgedessen auf, wobei wieder einmal der Großteil der Journalisten sehr vorsichtig war, aber zumindest wurden einige Argumente in die öffentliche Diskussion getragen. Auf dem bereits angesprochenen Fangipfel blamierte sich dann ein Thomas Schneider (Fanbeauftragter der DFL), indem er versuchte, das dort formulierte Echo abzuschwächen und später etwas von undemokratischen Verhältnissen faselte, welche seiner Meinung nach durch die Abschlusserklärung und die dort festgeschriebene komplette Ablehnung des Pamphlets bestehen würden. Offiziell soll das erste Papier nur eine Diskussionsgrundlage gewesen sein, was aber aufgrund der Verfahrensweise keinesfalls anzunehmen ist, denn hinter verschlossenen Türen schafft man keine Grundlagen.. Auch die Auseinandersetzung der Fans mit der Thematik wurde offiziell begrüßt, was auch schwer vorstellbar erscheint, da diese Auseinandersetzung zu komplett konträren Ansichten führte und somit die Vorstellungen der DFL und des Ligaverbandes torpedierte. Gefußt hat das Ganze in einem „neuen“ Sicherheitspapier der Kommission „Stadionerlebnis“, welches am 15. November an die Vereine verschickt wurde.



    Was hat sich in diesem Paket geändert und wurde auf die Vorwürfe eingegangen?



    Die Pressemitteilung der DFL lässt vermuten, dass man wirklich etwas begriffen hat, doch das neue Pamphlet wurde diesmal noch schneller bekannt. Inhaltlich ist die gleiche Ausrichtung zu Erkennen. Teilweise sind Passagen schwammiger formuliert, lassen aber immer noch die gleichen Konsequenzen, z.B. Ganzkörperkontrollen, zu. Besonders kritische Punkte wurden nun immerhin weggelassen wie z.B. die Forderungen an Dritte, welche unzählige Datenschutz- und Menschenrechtsverletzungen beinhalteten. Die Entstehung ist aber erneut als Schnellschuss zu verstehen. Die Herrschaften, welche sich scheinbar berufen fühlen den deutschen Fußball grundlegend zu ändern, wollen schon bei der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes am 12. Dezember Nägel mit Köpfen machen. Wieder wurde keine breite Diskussion geführt und diesmal wurde den Vereinen nicht einmal viel Zeit zum Antworten gelassen. Sieben Tage reichen keinesfalls aus, um Alternativen auszuarbeiten oder sich ein umfassendes Bild im eigenen Verein einzuholen. Man will mit aller Macht zumindest einige Punkte durchdrücken, koste es, was es wolle. Vielleicht können der Ligaverband, die Vereine und die Fans in Zukunft auch wieder als Einheit auftreten, die ein klares Zeichen an Polizei und Politik sendet. Momentan ist das schwer vorstellbar.



    Also war der bisherige Protest nur gering erfolgreich?



    So kann man das nicht sagen. Das Thema ist in der Öffentlichkeit. Am liebsten wäre dem Ligaverband wohl gewesen, wenn alle Vereine einfach nur abgenickt hätten. Nun müssen sich die Vereine mit den Anliegen der Fans und Mitglieder stärker beschäftigen und Fans und Mitglieder können und werden ihre Macht sinnvoll einsetzen. Außerdem soll nun jeder Punkt einzeln besprochen und auf der Mitgliederversammlung abgestimmt werden, was einerseits zu begrüßen ist, aber auch dafür sorgen kann, dass doch einige fragwürdige Punkte verabschiedet werden. Dennoch muss man konstatieren, dass die DFL nicht für einen Dialog auf Augenhöhe bereit ist und man immer noch von oben herab auf Fans zu blicken scheint. Wir haben uns also nicht durch die jüngsten Ereignisse umstimmen lassen und halten unsere Aktionen weiterhin für wichtig. Lediglich die Aufklärung ist jetzt etwas schwieriger geworden, da wir nun über zwei schreckliche Papiere informieren müssen.




    Was ist denn genau geplant?



    Bis ins kleinste Detail kann man das nicht beantworten. Im Zuge des Treffens wurde sich auf einen Minimalkonsens geeinigt, jedoch hat jede Fanszene unterschiedliche Möglichkeiten und hat weiterhin viele Freiheiten. Aufgrund der Abstimmung über das neue Pamphlet auf der Mitgliederversammlung des Ligaverbandes am 12.12. heißt das Projekt „12:12 – Ohne Stimme, keine Stimmung“. Ab dem Wochenende des 23-25. Novembers geht die Aufklärung zu dem Thema und zu den Aktionen offiziell los. Viel Aufklärung hat aber schon davor stattgefunden und einige Aktionen werden schon an diesem Wochenende über die Bühne gehen. Die Spiele der folgenden Spieltage werden in den ersten zwölf Minuten und zwölf Sekunden stimmungsmäßig boykottiert. Andere Aktionen laufen begleitend, sind aber sehr unterschiedlich und bleiben den einzelnen Szenen überlassen. Alle optischen Aktionen oder der Stimmungsboykott sind nur ein Teil der wichtigen Arbeit im Bezug auf die Gesamtproblematik. Die von uns koordinierten Punkte sind aber typisch für Fankurven und erreichen durch die Vielzahl der Stadiongänger und durch das Aufgreifen der Medien einen Großteil der Fußballinteressierten.



    Wie kann man euch unterstützen?



    In vielerlei Hinsicht kann man uns unterstützen. Zunächst sollte sich jeder informieren. Das ist das wichtigste und sollte den Aktionen in unseren Augen breiten Zuspruch bringen. Selten lagen die besseren Argumente so klar bei den Fans. Die möglichen Konsequenzen sollte sich jeder selbst vor Augen führen. Außerdem sollte man die Aktionen mit aktiver Teilnahme unterstützen. Man kann über alles diskutieren, seien es Formulierungen oder gewählte Stilmittel, aber momentan ist Einigkeit sehr wichtig.



    Des Weiteren sollte jeder die Aktion „Ich fühl‘ mich sicher“ fördern. Hier kann man die auf der Internetseite http://www.ich-fuehl-mich-sicher.de getätigten Aussagen mit dem eigenen Namen unterschreiben und somit ein weiteres klares Zeichen setzen.



    Die Webseite zu den Aktionen wird unter http://www.12doppelpunkt12.de zu finden sein. Hier könnt ihr euch informieren, auch wenn der direkte Kontakt zu den Fanszenen eurer jeweiligen Vereine sicherlich noch informativer ist.


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Nach dem die Anträge des Sicherheitspapiers am 12.12. verabschiedet wurden, war unklar, ob die Proteste der Fans bei den Spielen fortgesetzt werden würden. Bereits am letzten Wochenende ging es unübersehbar weiter. Nun kündigen die Initiatoren auch Proteste für den DFB-Pokal an.


    Stadionwelt dokumentiert die Erklärung der Aktion 12:12:


    Nachdem am 12. Dezember 2012 alle Anträge des DFL-Sicherheitspapiers verabschiedet wurden, wurde von vielen Fanszenen am letzten Wochenende Kritik an der DFL und den Verantwortlichen der jeweiligen Vereine geübt.


    Auch bei den Spielen des DFB-Pokal-Achtelfinales wird die 12doppelpunkt12-Aktion erneut gegen die Beschlüsse und das Zustandekommen des Konzeptes protestieren. Welche Protestform gewählt wird, wird von den jeweiligen Verantwortlichen vor Ort im Dialog mit den anderen Fans entschieden.


    Die Aktion 12doppelpunkt12 appelliert eindringlich an die DFL, auf die Fans zuzugehen und einen ernsthaften und lösungsorienterten Dialog mit den Fans zu initiieren. (Stadionwelt, 18.12.2012)

  • V-Leute im Fußball


    Spekulationen gab es schon lange, jetzt ist es amtlich: Die Polizei in NRW setzt in der Fußball-Fanszene V-Leute ein. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Piratenpartei hervor. Doch was machen die "Vertrauensleute" in den Klubs?


    Im März 2012 griffen vermummte Ultras des 1. FC Köln einen Bus mit Fans von Borussia Mönchengladbach an. Als Tatverdächtige wurden später Mitglieder der Fan-Gruppierung "Wilde Horde" festgenommen. Bei den Ermittlungen geholfen haben sollen V-Leute der Kölner Polizei. Das berichtete bereits im August der "Spiegel". Bewiesen ist diese Behauptung bis heute nicht. Allerdings steht seit Dienstag (08.01.2013) eindeutig fest, dass die Polizei in NRW tatsächlich V-Leute innerhalb bestimmter Fangruppen gewonnen hat.


    Weniger als zehn V-Leute
    In der Antwort auf die Kleine Anfrage der Fraktion der Piraten bestätigt das Innenministerium, dass die verschiedenen Polizeibehörden des Landes "Vertrauensleute" unter den Fans eingesetzt hätten. Ihre Zahl sei allerdings klein. In den Jahren von 2008 bis 2012 sollen "weniger als zehn Vertrauenspersonen" eingesetzt worden sein. Ob in jedem Jahr weniger als zehn oder insgesamt weniger als zehn im Einsatz waren, geht aus der Antwort nicht hervor und konnte vom Innenministerium bislang nicht geklärt werden.


    Informationen über geplante Schlägereien
    Bedeckt hält sich das Ministerium zu der Frage, welche Polizeibehörden V-Leute angeworben haben. Denn das ließe Rückschlüsse auf die Fangruppen zu, könnte zu einer Enttarnung der V-Leute führen und "konkrete Gefahren für deren Leib und Leben" bedeuten. Gefragt nach den Straftaten, die durch den Einsatz aufgeklärt wurden, heißt es, es sei ausschließlich um "Gefahrenabwehr" gegangen.


    So hätten V-Leute in der Vergangenheit darüber informiert, wenn sich gewaltbereite Gruppen zu Schlägereien verabredet hätten, sagt ein Sprecher des Innenministeriums gegenüber dem WDR. Informationen von V-Leuten seien auch genutzt worden, um beispielsweise Fälle von Körperverletzung aufzudecken. Die V-Leute seien nicht von außen in die Gruppen eingeschleust worden, sondern es seien Mitglieder von der Polizei angeworben worden, sagt der Sprecher. Jeder V-Mann halte über einen V-Mann-Führer Kontakt zur Polizei und werde "in besonderen Fällen" mit Geld entlohnt. Eine regelmäßige von Informationen unabhängige Bezahlung gebe es nicht.


    Piraten: "Unverhältnismäßige Maßnahmen gegen Fußball-Fans"
    Die Piratenfraktion im NRW-Landtag ist trotzdem empört. "Die staatliche Kontrolle und Bespitzelung von Stadionbesuchern hat ein Ausmaß erreicht, das nicht vereinbar mit einer rechtsstaatlichen Demokratie ist", kritisiert der Abgeordnete Frank Herrmann. Kritisch äußerte sich auch Philipp Markhardt, Sprecher der Aktionen "ProFans" und "12:12": "Es ist eine neue Qualität, dass Fußball-Fans präventiv bespitzelt werden", sagte Markhardt dem SID. "Ich frage mich, wie weit unser Land gekommen ist, wenn man Fußball-Fans mit politisch Extremen und Terroristen gleichsetzt." Das NRW-Innenministerium hält dem entgegen, dass die Polizei zur Abwehr von Gefahren und zur Verhütung von Straftaten verpflichtet sei. Die polizeilichen Maßnahmen richteten sich nur gegen "Gefahrenverursacher" und Straftäter und nicht gegen die "Gesamtheit friedlicher Fans".


    Quelle: http://www.wdr.de





    Unfassbar, wer ist denn nun der HE-V-Mann?

  • Zitat

    So hätten V-Leute in der Vergangenheit darüber informiert, wenn sich gewaltbereite Gruppen zu Schlägereien verabredet hätten,


    Und? Was hat man davon? Lass sie sich doch auf der Wiese kloppen wenn sie Spaß haben. Aber dann wird hinterher gejammert das es auf Seiten der Polizei verletzte gibt. Naaaaja. [Blockierte Grafik: http://cosgan.de/images/smilie/frech/e040.gif]


    Zitat

    Unfassbar, wer ist denn nun der HE-V-Mann?


    Das kann ich dir hier leider so nicht sagen [Blockierte Grafik: http://cosgan.de/images/midi/frech/a050.gif][Blockierte Grafik: http://cosgan.de/images/midi/frech/a015.gif:D

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