FC St. Pauli

  • St. Pauli: Vertrag bis 2013
    Offiziell: Schubert folgt auf Stanislawski


    Dem FC St. Pauli steht viel Arbeit ins Haus. Nachdem feststeht, dass neben Holger Stanislawski (41) auch sein Assistent André Trulsen (45) nach der Saison nach Hoffenheim wechseln, war die Trainerposition vakant. Mit André Schubert ist nun der neue Coach gefunden, der den Neuaufbau bei den Hamburgern - wohl in der 2. Liga - federführend leiten soll.


    Der 39-Jährige ist noch bis zum Ende dieser Saison Sportlicher Leiter und Trainer bei Zweitligist SC Paderborn, der unter Schubert den Klassenverbleib geschafft hat. Schubert hatte beim SCP noch einen Vertrag bis 2012, sich mit dem Verein aber darauf geeinigt, ab Sommer getrennte Weg zu gehen. In Hamburg wird er einen Zweijahresvertrag erhalten bis Juni 2013 erhalten. Schubert ist seit 2006 in Paderborn, zunächst als Leiter der Sport- und Nachwuchsförderung und Trainer der 2. Mannschaft. Im April 2009 stieg er zum sportlichen Leiter auf und übernahm einen Monat später auch den Job des Cheftrainers. In dieser Doppelfunktion führte er im selben Jahr die Profimannschaft des SC Paderborn in die 2. Liga. Jan-Moritz Lichte, der schon in Paderborn assistierte, übernimmt die Stelle des Co-Trainers.


    "Ich habe mich sehr über die Kontaktaufnahme gefreut, wir hatten professionelle, unaufgeregte und zielführende Gespräche. Hier finde ich ideale Bedingungen, um meine Vorstellungen vom Fußball umsetzen zu können. Ich freue mich sehr auf die Herausforderung beim FC St. Pauli", wird Schubert auf der Website des Vereins zitiert.


    Beim FC St. Pauli erwartet das Duo eine schwierige Aufgabe. Die erst vor einem Jahr aufgestiegenen Hamburger, die zwei Spieltage vor Schluss bei fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz nur noch minimale Chancen auf die Rettung haben, müssen den bisherigen Trainer Holger Stanislawski ersetzen. Stanislawski wechselt nach 18 Jahren bei St. Pauli zur neuen Spielzeit zu Bundesligist 1899 Hoffenheim.


    "Ich bin davon überzeugt, dass die Entscheidung des FC St. Pauli mit André Schubert und Jan-Moritz Lichte in die nächsten Jahre zu gehen eine absolut richtige Entscheidung ist. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit. Ich kenne André Schubert schon seit über zehn Jahren und habe seinen Weg schon lange verfolgt. Er hat in den letzten Jahren eine sehr positive Entwicklung genommen und er ist für die Situation, in der wir nächstes Jahr sind, genau der richtige Mann", begrüßt Sportchef Helmut Schulte den neuen Mann an der Seitenlinie.


    Quelle: http://www.kicker.de

  • Ultrà Sankt Pauli für antirassistische Arbeit ausgezeichnet


    Die Ultras des FC St. Pauli haben den Hans-Frankenthal-Preis der Stiftung Auschwitz-Komitee erhalten und wurden dabei von der Stiftung insbesondere für die Arbeit im Alerta Netzwerk gelobt.


    Stadionwelt dokumentiert die Mitteilung des Komitees, sowie deren Gutachten über USP:


    Der Hans-Frankenthal-Preis


    Entsprechend der Stiftungssatzung vergibt die Stiftung Auschwitz-Komitee einmal im Jahr einen Förderpreis - den Hans-Frankenthal-Preis.


    Vorgeschlagen werden oder sich bewerben können Gruppen, Initiativen und Institutionen, die im Sinne des Auschwitz-Komitees Aufklärungs- und Bildungsarbeit gegen das Vergessen und gegen nationalsozialistische und neofaschistische Bestrebungen leisten.


    Durch den Preis soll entweder ein bereits durchgeführtes Projekt gewürdigt werden und den InitiatorInnen die Möglichkeit gegeben werden, weitere Projekte dieser Art durchzuführen bzw. das gewürdigte Projekt zu wiederholen, oder es soll ein geplantes Projekt durch die Vergabe des Förderpreises ermöglicht werden.
    Die Preisträger_innen für den Hans-Frankenthal-Preis 2011:


    Heideruh e.V., Wolfram P. Kastner und Ultrà St. Pauli erhalten zu gleichen Teilen den Preis.
    Gutachten zur Bewerbung der Gruppe Ultrà Sankt Pauli mit ihrem
    Projekt der Arbeit im „Alerta-Netzwerk“ zum Hans Frankenthal Preis 2011


    1)Die Gruppe Ultrà Sankt Pauli (USP)
    Die Gruppe ist eine Fanorganisation im Umfeld des Fußball Club Sankt Pauli von 1910 e.V.. Gegründet im Jahr 2002 war das vorrangige Ziel eine kontinuierliche Unterstützung der Mannschaft des FC St. Pauli. Durch politisierte Mitglieder auf der einen und der Notwendigkeit Position bei neofaschistischen Großveranstaltungen und Demonstrationen zu beziehen auf der anderen Seite, entwickelte sich USP bald zu einer Antifaschistischen / Antirassistischen Fangruppierung. Neben interner politischer und historischer Bildungsarbeit (regelmäßige Besuche der KZ-Gedenkstätte Neuengamme und Gesprächsrunden mit Überlebenden nationalsozialistischer Verfolgung) entstand die Idee eines Antirassistischen Fußballturniers. Hierbei ist es USP gelungen, neben Fußballteams aus antirassistischen und antifaschistischen Gruppierungen aus verschiedenen Städten Europas auch Teams aus Flüchtlingsunterkünften und Lagern für Asylbewerber_innen „auf den Platz“ zu bringen. Durch die jährliche Ausrichtung dieses Turniers, alle zwei Jahre durch USP, ist es gelungen die staatlich gewollte Isolierung von Flüchtlingen und Asylsuchenden wenn nicht zu durchbrechen so doch zumindest kontinuierlich zu stören und die Teilnehmer_innen und Besucher_innen für den Umgang der Bundesrepublik Deutschland mit Menschen auf der Flucht und der Suche nach Asyl zu sensibilisieren. USP ist beständig darum bemüht, die Fans des FC St. Pauli zu politisieren bzw. an politische Traditionen der St. Pauli Fanszene anzuknüpfen. So hat USP unter anderem im und um das Stadion über Neonaziaufmärsche informiert und zur Teilnahme an den antifaschistischen Gegenaktionen aufgerufen, diese wurden zum Teil von USP in erheblichem Maße mitorganisiert. Die Gruppe ist federführend an Aufbau und Weiterentwicklung des Alerta-Netzwerks beteiligt und übernimmt dort einen Großteil der organisatorischen Arbeit.


    2) Das Projekt „Alerta-Netzwerk“
    Im Jahr 2007 wurde im Rahmen des Antirassistischen Fußballturniers (Antira) das Alerta- Netzwerk gegründet. Das Netzwerk ist ein Zusammenschluss Antifaschistischer Fangruppierungen, inzwischen sind 15 Fangruppen aus verschiedenen Ländern Europas und Israel in diesem Netzwerk vereint. Vor dem Hintergrund rassistischer, antisemitischer und sexistischer Äußerungen und Stimmungsmache in vielen nationalen und internationalen Fankurven wuchs die Erkenntnis, dass hier politische Intervention notwendig ist. Im Umfeld vieler Fußballvereine organisieren sich Menschen mit neofaschistischer, rassistischer und anders menschenverachtenden Überzeugungen um zu Hetzen aber auch um rassistisch oder sexistisch motivierte Überfälle und körperliche Gewalt gegen vermeintlich Linke, Migrant_innen, Homosexuelle oder Fangruppen anderer Vereine aus zu üben. Auch nutzen neonazistische Organisationen gezielt Fangruppen zur Verbreitung ihrer Überzeugung und zur Gewinnung neuer Mitglieder. Dies spielt sich nicht im Verborgenen ab sondern wird häufig durch Sprechchöre und Transparente offen und aggressiv in den Stadien und deren Umfeld propagiert. Hierzu leisten die Mitgliedsgruppen des Netzwerks eine ausführliche Dokumentationsarbeit. Diese beinhaltet unter anderem zahlreiche Fotos von Transparenten und Spruchbändern mit offen rassistischen, sexistischen und neofaschistischen Anfeindungen und Verhetzungen. Das Alerta-Netzwerk schafft einen Austausch zwischen antifaschistischen und antirassistischen Fangruppen, lädt gegenseitig zu selbstorganisierten Treffen mit politischem Bildungsprogramm und zur Verabredung gemeinsamer politischer Aktionen ein. Hierbei sind neben dem jährlichen „Antira-Fußballturniers“ vor allem die Action-Days zu erwähnen. Alle im Netzwerk vertretenen Gruppen verabreden sich zu bestimmten Tagen, meist zwei bis drei Mal im Jahr, in den jeweiligen Stadien mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen auf Themen aufmerksam zu machen und sich zu positionieren. An diesen Tagen wird in den bis zu fünfzehn Stadien während des Spiels mit Sprechchören, großen Transparenten, Fankurvenbildern (über den Kopf gehaltene Pappen die in der Masse ein riesiges Spruchband oder Bild darstellen) oder einstudierten Performences auf die rassistische europäische Flüchtlingspolitik aufmerksam gemacht, gegen Frauenfeindlichkeit und Homophobie protestiert oder zu antifaschistischen Aktionen mobilisiert. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Netzwerks ist die Unterstützung von Fans, die sich in ihren Städten und im Umfeld „ihrer“ Fußballvereine einer großen Anzahl Rechter gegenübersehen und dem entgegenwirken wollen. So leistet das Netzwerk zur Zeit vor allem in Osteuropa Hilfe beim Aufbau Antirassistischer Fangruppen. Um sowohl die Vernetzungsarbeit, als auch die Öffentlichkeitsarbeit zu vereinfachen und wirksamer zu gestalten und darüber hinaus einen einfachen Zugang für neue Interessierte zu den einzelnen Mitgliedsgruppen zu schaffen, plant USP eine Homepage des Alerta-Netzwerks zu erstellen. Das Preisgeld aus dem Hans Frankenthal Preis würde neben der Bezuschussung von Fahrtund Materialkosten für die Vernetzungs- und Unterstützungsarbeit und die Action-Days vor allem zur Schaffung eben dieser Internetpräsenz des Netzwerks verwendet. Aber auch Abseits des Geldpreises wäre die Auszeichnung mit dem Hans Frankenthal Preis für das Alerta- Netzwerk im allgemeinen und USP im speziellen von großer Bedeutung da sich im Umfeld vieler Fußballvereine und Stadien die Überzeugung hält, das die Mitglieder des Netzwerks Auseinandersetzungen erst provozieren – nach dem Motto „Solange die Neonazis hier
    unwidersprochen agieren konnten war es ruhiger“.


    3) Nachhaltigkeit
    Seit fast zehn Jahren engagieren sich USP, aber auch andere Gruppen des Netzwerks in „ihren“ Stadien antifaschistisch und antirassistisch, Das Netzwerk selber hat mit fast fünfjähriger Arbeit Kontinuität bewiesen. Gerade im Umfeld von Fußballspielen sind viele, vor allem jüngere Menschen anzutreffen, die durch herkömmliche antifaschistische Öffentlichkeitsarbeit nicht erreicht werden. Durch die Schaffung einer Internetpräsenz wäre der Zugang Interessierter zu den Mitgliedsgruppen erleichtert und den Fortbestand gesichert. Hilfestellungen und Unterstützung für antifaschistische Fußballfans außerhalb des jeweiligen regionalen Bereichs der bestehenden Gruppen würde hierdurch ermöglicht. Mit der Vergabe des Hans Frankenthal Preis an USP für ihre Arbeit im Alerta-Netzwerk würde eine Gruppe unterstützt werden von der zu erwarten ist, dass auch in Zukunft Antifaschismus, Antirassismus und Antisexismus einen festen Platz im Fußballstadion hat.


    4) Inhaltliche Kriterien
    Mit der kontinuierlichen und sichtbaren Anwesenheit als Antifaschistische/Antirassistische Fangruppe in den Fußballstadien wirken die Mitgliedsgruppen des Alerta-Netzwerks als Multiplikatoren antifaschistischer Bildungsarbeit in einer für diese ansonsten schwer zu erreichende Zielgruppe. Gleichzeitig agieren sie als Antifaschist_innen in dem ansonsten eher theoretisch betrachtetem Feld „Rechte Propaganda und Gewalt im Fußballstadion.“


    Quelle: http://www.stadionwelt.de




    Soviel damit zu dem Thema Politik im Stadion!

  • Gegengerade am Millerntor wird klassisch umgesetzt


    Der FC St. Pauli gab heute auf einer Pressekonferenz bekannt, dass die neue Gegentribüne im Stile des bisherigen Stadionumbaus erneuert wird. Damit erteilte der Club dem spektakulären Wellenmodell eine Absage und konzentriert sich auf die Wirtschaftlichkeit.


    „Nach langer, intensiver und positiver Diskussion darf ich im Namen des Präsidiums, des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung mitteilen, dass wir uns entschieden haben, die klassische, traditionelle Variante der Gegentribüne zu bauen,“ sagte FC St. Pauli-Präsident Stefan Orth auf der Pressekonferenz.


    Die Zusage für das klassische Modell ist gleichzeitig eine Absage an das wellenförmige Modell der Agentur Interpol+, bei der sich der FC St. Pauli dennoch ausdrücklich für die Kreativität bedankt. Ein besonderer Dank wird ebenfalls an die aus den Fankreisen zusammengestellte Stadionbau AG gerichtet. Diese begleitete den FC St. Pauli intensiv bei der Planungs- und Entscheidungsphase rund um die neue Gegengeraden.


    Ausschlaggebend für den Zuschlag für den klassischen Modellentwurf waren unter anderem die Bauzeit, die Wirtschaftlichkeit und ein individueller Kriterienkatalog.


    „Natürlich lässt sich es über Geschmack kontrovers diskutieren, für uns haben am Ende aber ausschließlich die Fakten zum Wohle des Vereins gezählt.“, äußerte sich FC St. Pauli-Vizepräsident Dr. Gernot Stenger zu der Entscheidung.


    Die ersten Baumaßnahmen sind für das Frühjahr 2012 angesetzt. Unmittelbar nach dem letzten Heimspiel soll mit den Abrissarbeiten an der alten Tribüne begonnen werden. Geplant sind 10.000 Steh- und 3.000 Sitzplätze. Die Stehplätze wären bereits für die Spielzeit 2012/2013 nutzbar. (Stadionwelt, 21.11.2011)

  • St. Pauli Fanladen bezieht Stellung zum Spiel in Rostock


    Der Fanladen St. Pauli bezieht zu den Vorfällen rund um das Auswärtsspiel beim FC Hansa Rostock am 19.11.2011 umfassend Stellung. Stadionwelt dokumentiert die Stellungnahme des Fanladens.


    Stadionwelt dokumentiert die Stellungnahme des Fanladens St. Pauli zum Auswärtsspiel in Rostock am 19.11.2011:


    Zunächst einmal: es gab auch positive Aspekte an diesem Tag über das Ergebnis des Spiels hinaus. So waren die von der Bundespolizei in Hamburg-Altona eingesetzten Beamten überaus freundlich, ebenso die Ordner des FC Hansa Rostock und die Bundespolizei vor der Abfahrt der beiden Züge nach dem Spiel. Am Rostocker Hauptbahnhof konnten sich die Gästefans ausreichend mit Essen und Getränken versorgen, es gab ausreichend Toiletten und sogar Schließfächer. Leider war es das dann auch schon fast.


    In der Summe müssen wir feststellen, dass diverse vorab getroffene Aussagen der Polizei nicht eingehalten wurden, die im Folgenden ebenso kurz aufgeführt werden, wie andere aus unserer Sicht kommentierenswerte Aspekte des Spieltags.


    - Der Fanladen St. Pauli hatte für dieses Spiel einen Sonderzug von Hamburg- Altona bis Rostock-Parkstraße angemietet. Für diesen Zug gab es ausweislich des Mietvertrages kein Glasflaschen- und Dosen-Verbot. Von Seiten der Polizei wurde ein Endhaltepunkt Rostock-Hauptbahnhof bestimmt und ein Halt Parkstraße verweigert. Zudem gab es eine Allgemeinverfügung der Bundespolizei, die die Mitnahme von Glasflaschen u.a. auf der vom Sonderzug genutzten Strecke untersagte. Von der Bahn wurde weiterhin ein Entlastungszug eingesetzt.


    - Die Abgitterung auf dem Bahnhof Hamburg-Altona wurde von der Bundespolizei entgegen der vorherigen Information auf der Sicherheitsbesprechung so aufgebaut, dass es separate Zugänge zu den Bahnsteigen des Sonder- und des Entlastungszuges gab. Eine Vorab-Fahrkartenkontrolle in Altona war uns somit verunmöglicht.


    - Obwohl auf der Sicherheitsbesprechung als auch auf der vorherigen Besprechung bei der Polizeiinspektion Rostock mit der Polizei gegenteiliges besprochen wurde, wurden die Mitarbeiter des Fanladen St. Pauli, dem Mieter des Sonderzuges, sowie der vom Fanladen eingesetzte Ordnungsdienst einer außerordentlich peniblen Leibesvisitation unterzogen – alle Taschen mussten geleert werden, es wurde in Zigarettenschachteln und Creme-Dosen/-Tuben geschaut, mitgebrachte Brötchen mussten geöffnet werden (!), die Leibesvisitation ging bis hin zu einem Abtasten der Strümpfe in den Schuhen.
    An dieser Stelle muss die Frage erlaubt sein, ob auch Polizeikräfte und Ordnungsdienste der Vereine vor Dienstantritt durch „andere“ Polizei- oder Ordnerkräfte kontrolliert werden!


    - Auch im weiteren Verlauf der Vorkontrollen in Altona wurden die Fans intensivst durchsucht. Obwohl die Fans sehr früh in Altona waren und durchgehend kontrolliert wurden, entstand so eine Verzögerung von 20 Minuten. Eine größere Gruppe hatte sich entschieden, sich nicht der Vorkontrolle in Altona zu unterwerfen und den Regelzug nach Rostock genutzt. Wären diese ca. 150 Personen ebenfalls wie geplant in Altona zugestiegen, hätte sich die Abfahrt aufgrund der Kontrollen durch die Bundespolizei entsprechend weiter verzögert.


    - Trotz des vorbildlichen und kooperativen Verhaltens der Fans bei den Vorkontrollen in Altona wurden diese bei Ankunft in Rostock durch behelmte und größtenteils vermummte Polizeikräfte und aggressive Hunde ohne Maulkorb in Empfang genommen.


    - Vom Vorplatz des Bahnhofs sollten die St. Pauli Fans per Shuttlebus zum Stadion gefahren werden. Auf der Sicherheitsbesprechung wurde verabredet, dass von den zwölf zur Verfügung stehenden Bussen jeweils vier gleichzeitig bestiegen werden sollten, um dann gemeinsam zum Stadion eskortiert zu werden. Beim Besteigen der Busse sollten ausschließlich Kräfte des vom FC St. Pauli eingesetzten Ordnungsdienstes Contro behilflich sein. Stattdessen wurde allerdings zunächst immer nur ein, später zwei Busse gleichzeitig bestiegen, um dann in Vierer-Kolonne zum Stadion zu fahren. Dies führte zu teilweise nicht unerheblichem Unmut in den jeweils zuerst befüllten Bussen. Außerdem wurde das Besteigen der Busse hier von der Polizei überwacht, die Contro-Ordner konnten nur am Rand stehen und zusehen. Insgesamt waren laut Aussagen von Polizeikräften vor Ort wohl weniger als die angekündigten zwölf Busse im Einsatz.


    - Der Gästeeinlass gestaltete sich nach unserem Eindruck derart, dass der „Blocksturm“ durch einige Gästefans nicht wirklich ernsthaft verhindert werden konnte. Hier hätte bei der Brisanz des Spiels und dem ansonsten sehr hohen Aufkommen an Sicherheitskräften ein anderes Konzept einen solchen „Blocksturm“ verhindern können.


    - Von Seiten der Heimfans kam es bereits vor dem Spiel sowohl im Umlauf als auch innerhalb der Tribünen zu einem teilweise massiven Bewurf des Gästeblocks. Auch hier hätten wir nach der Sicherheitsbesprechung erwartet, dass dies nicht möglich wäre.


    - Vom Betreten der Südtribüne durch die Heimfans an bis nach Abpfiff wurden durchgehend (!) Fanutensilien des FC St. Pauli verbrannt! Teilweise lagen brennende Gegenstände auf den Sitzschalen des Pufferblocks, meist hingen diese von Fahnenstangen in den Innenraum oder brannten am Geländer vor dem Block. Es gab hierzu weder eine Durchsage des Stadionsprechers noch einen Einsatz der Feuerwehr oder des Ordnungsdienstes.


    - Trotz gegenteiliger Anweisung durch den Verband wurden vom Stadionsprecher auch keine Versuche unternommen, die wiederholten homophoben Sprechchöre von allen Seiten der Heimtribünen zu unterbinden. Ein Banner mit der Aufschrift „In Arsch… Ihr Homos“ (sic!) hing über nahezu die gesamte Spieldauer am zaun des Pufferblocks der Südtribüne in Richtung Gästeblock. Weder die dort befindliche Polizei noch der Ordnungsdienst hielten es für notwendig, dieses Banner zu entfernen.


    - Es wurde auf den Vorbesprechungen mehrfach über ein durch Hansa-Fans entwendetes Banner gesprochen. Als dieses wie zu erwarten in der zweiten Halbzeit durch vermummte (!) Hansa-Fans im Pufferblock (!) präsentiert, zerschnitten und anschliessend angezündet wurde, gab es außer dem Ausbleiben von Reaktionen im Gästeblock allerdings auch keinerlei Reaktion beim Ordnungsdienst oder der Polizei.


    - Als nach dem 1:0 für den FC St. Pauli im Gästeblock eine Bengalfackel entzündet wurde, kam es zum einen zum Bewurf des Gästeblocks mit Böllern, vor allem von der Osttribüne, zum anderen zum Beschuss des Gästeblocks mit Leuchtkugeln von der Süd- und der Osttribüne. Hierbei erlitt mindestens ein Gästefan ein Knalltrauma. Das Spiel wurde zwar unterbrochen, die Anzahl an Sicherheitskräften erhöht – zu einem weiteren Einsatz des Ordnungsdienstes oder der Polizei kam es hier nicht. Auch nach dem 3:1 für den FC St. Pauli kurz vor Ende des Spiels wurde eine Leuchtkugel von der Südtribüne in den Gästeblock geschossen. Weiteren Beschuss gab es, als im Gästeblock nach Spielende Rauchpulver entzündet wurde, als die Mannschaft in die Kurve kam.


    - Auf der Rückfahrt der Shuttlebusse kam es trotz der Zusicherung der Polizei Rostock, dass diese Variante sicher sei, zu Steinbewurf und mindestens einer verletzten Person.


    - Die von der Bundespolizei am Bahnhof ausgegebenen Informationen an die Gästefans waren teilweise widersprüchlich und verwirrend, da nicht zwischen dem Sonder- und dem Entlastungszug unterschieden wurde. Lediglich die Einsatzkräfte auf dem Bahnsteig selbst sorgten hier für die nötige Klarheit. Durch die verwirrende Kommunikation verpasste eine kleine Gruppe Gästefans den zu früh abfahrenden Entlastungszug und musste durch Bundespolizei geschützt den Regelzug nutzen.


    - In der Unterführung, durch die man zu dem Bahnsteigen gelangt, wurde mehrfach das sogenannte „U-Bahn-Lied“ von Hansa-Fans skandiert. Der von der Fanbetreuung des FC St. Pauli angesprochene Rostocker FKB behauptete, dieses sei nicht strafbar.


    - Entgegen der Ankündigung war der Bahnsteig neben dem, von dem der Sonder- und der Entlastungszug abfahren sollten, nicht gesperrt und frei von Hansa-Fans. Stattdessen befand sich auf dem Bahnsteig der beiden Züge für die St. Pauli Fans eine überdimensionale Anzahl an Polizeikräften. So kam es zu Flaschenwürfen auf die wartenden St. Pauli Fans vom Nebenbahnsteig. Bei der Ausfahrt des Sonderzuges wurde dieser durch mindestens einen Stein und zwei „Farbeier“ getroffen und beschädigt.


    Zusammenfassend müssen wir feststellen, dass wir auf den Sicherheitsbesprechungen nur wenige unserer Ansichten und Argumente durchbringen, bzw. nur wenig am Einsatzkonzept der Polizei ändern konnten. Die Polizei hat wiederum diverse angekündigte Maßnahmen geändert und dies i.d.R. „zum Nachteil“ der Gästefans. Auf unseren Einwand, dass eine Allgemeinverfügung und Vorkontrolle in Altona eher dazu führen, dass eine „Trotzreaktion“ erfolgt, wurde nicht gehört. Wir sehen die „Gefahr“, dass bei künftigen Spielen unter derartigen Vorzeichen ein Großteil der Fans individuell und nicht mehr organisiert anreisen wird. Mehr Kontrolle, mehr Auflagen, mehr Einschränkungen – mehr „Repression“ – scheint derzeit für die Sicherheitsorgane das einzige probate Mittel zu sein. Wir verlangen von allen Beteiligten, auf ein vernünftiges Miteinander auf Augenhöhen zu kommen, um künftig auch Spiele mit erhöhtem Sicherheitsrisiko und Derbycharakter, die den Reiz dieses Sports mit ausmachen, friedlich und mit Fans beider Vereine stattfinden lassen zu können.


    Turnusgemäß wird es keine gemeinsame weitere Aufarbeitung des Spieltages mit uns, der Polizei und den weiteren Beteiligten geben. Wir fordern daher auf diesem Wege ein Umdenken in der grundsätzlichen Sicherheitsstrategie! Der eingeschlagene Weg der Eskalation muss sofort beendet werden. Und hierbei sind vor allem die professionellen Akteure in der Pflicht, erste Schritte zu unternehmen!


    Fanladen St. Pauli


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • St. Pauli berät über Schadensersatzklage
    Bierbecher-Prozess: Geldstrafe auf Bewährung


    Das Amtsgericht Hamburg-Mitte hat sein Urteil im Bierbecherwurf-Skandal verhängt: Gegen den Angeklagten wurde eine Geldstrafe in Höhe von 12.000 Euro auf Bewährung verhängt. Zudem muss der Angeklagte eine Geldbuße in Höhe von 3.000 Euro zahlen, die zur Hälfte als Schmerzensgeld an den vom Becher getroffenen Schiedsrichter-Assistenten Stephan Schiffner geht. Die andere Hälfte kommt der Sepp-Herberger-Stiftung zugute.


    Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von acht Monaten auf Bewährung beantragt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der leicht alkoholisierte Angeklagte am 1. April dieses Jahres kurz vor Ende der Bundesliga-Partie zwischen dem FC St. Pauli und Schalke 04 einen zumindest zum Teil gefüllten Bierbecher auf Schiffner geworfen hat. "Das war ein heftiger Schlag", sagte der als Zeuge geladene Schiffner, der in der Folgezeit unter erheblichen Kopf- und Nackenschmerzen litt.


    Das Gericht wertete die Tatsache, dass der Angeklagte kein gewaltbereiter Hooligan, sondern ein bislang unbescholtener Familienvater sei, als strafmildernd. Der Becherwurf sei zwar feige gewesen, jedoch müsse berücksichtigt werden, dass es sich um ein kurzfristiges situatives Versagen im alkoholisierten Zustand gehandelt habe. Die Verteidigung kündigte dennoch an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.


    Das Spiel war seinerzeit in der 87. Minute abgebrochen und mit 2:0 für Schalke gewertet worden. Der DFB bestrafte den FC St. Pauli mit einer Platzsperre für ein Heimspiel. Daher trugen die Kiez-Kicker die erste Heimpartie der laufenden Zweitliga-Saison in Lübeck aus. Nach Vereinsangaben habe dies zu einem Verlust von 400.000 Euro geführt. Ob eine Klage gegen den nun Verurteilten auf Schadensersatz eingereicht werde, werde laut St. Pauli-Teammanager Christian Bönig in den nächsten Tagen entschieden.


    Quelle: http://www.kicker.de

  • FC St. Pauli Fans sammeln Kleidung für Flüchtlinge


    Ultrà Sankt Pauli ruft dazu auf Winterkleidung im Fanladen in der Brigittenstraße in Hamburg abzugeben, um den Menschen im Flüchtlingslager Horst Nostorf zu helfen. Außerdem ruft die Gruppe zu einer Demonstration vor dem Lager auf, um auf die problematische Situation von Flüchtlingen aufmerksam zu machen.


    Stadionwelt dokumentiert den Aufruf von Ultrà Sankt Pauli:


    Kleiderspende für Flüchtlingslager
    Wenn es einem Menschen am Nötigsten fehlt, die nächste Stadt weit ist, der Bus, für den das Geld kaum reicht, nicht am Wochenende fährt, und die Nationalität deine (Bewegungs)-Freiheit aufs unmenschlichste einschränkt, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich dieser Mensch in einem Flüchtlingslager befindet.


    Dieser Alltag führte in der Vergangenheit immer wieder zu Protesten und Aufständen in diversen Lagern, so auch durch einen Hungerstreik vor gut einem Jahr im Lager Horst Nostorf, eine Autostunde vom Millerntor entfernt. Mittlerweile ist Aufschrei längst verhallt – geändert hat sich: nichts. Grund genug also, die Kämpfe gegen Lager und Alltag auch
    vor Ort zu unterstützen und ein Zeichen gegen die katastrophalen Zustände in diesem Scheißland zu setzen.


    Deshalb werden wir am 14. Januar um 12 Uhr eine Kundgebung vor dem Lager in Horst/Nostorf veranstalten und, weil direkte Solidarität am Nötigsten ist, auch Kleiderspenden unter die Menschen bringen. Selbst an warmer Kleidung mangelt es und deshalb rufen wir die Fanszene des FC Sankt Pauli dazu auf, gut erhaltene Klamotten (bevorzugt wintertauglich) im Fanladen eures Vertrauens abzugeben und am besten direkt die Kundgebung zu besuchen. Weitere Informationen zur Kundgebung in Kürze über die üblichen Kanäle.


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Kassenrollen-Werfer stellte sich


    Bei der Partie St. Pauli gegen Frankfurt wurde der Spieler Schwegler von einer Kassenrollen getroffen. Der Werfer stellte sich nun und erklärte, dass es ein Versehen war, da sich die Rolle nicht aufwickelte. Der FC St. Pauli kündigte an bei der Bestrafung auch seine soziale Verantwortung zu berücksichtigen.


    Stadionwelt dokumentiert die Stellungnahme des FC St. Pauli:


    Werfer hat sich gemeldet


    Der Fan des FC St. Pauli, der bei der Zweitligapartie gegen Eintracht Frankfurt Gäste-Kapitän Pirmin Schwegler durch den Wurf einer Kassenrolle getroffen hatte, hat sich beim Verein gemeldet. Der Anhänger der Braun-Weißen wandte sich über den Fanladen an den Verein.


    Am gestrigen Mittwoch kam er in die Geschäftsstelle. Dort konnte er im Gespräch mit den Verantwortlichen glaubhaft versichern, dass es sich bei dem Wurf um ein Versehen handelte, da sich die Kassenrolle durch eine Verkettung unglücklicher Umstände nicht in der Luft abgerollt hatte, sondern als Wurfgeschoss in den Innenraum geflogen ist. Der 20-jährige Abiturient, der mit seinem Vater zu dem Gespräch erschienen war, entschuldigte sich in aller Form: „Mir tut es unfassbar leid. Ich hatte nie die Absicht, jemanden zu treffen oder zu verletzen. Die Aktion im Anschluss mit dem Wechseln der Kleidung war eine reine Panikreaktion von mir.“ Durch die Vermittlung des Fanladens hat sich der Werfer auch bereits persönlich bei Pirmin Schwegler entschuldigt.


    In der Stellungnahme, die der Verein am heutigen Donnerstag beim DFB abgegeben hat, wurden die Aussagen aus dem Gespräch mit aufgenommen.


    „Wir werden nach Erhalt des Urteils durch den DFB unter Berücksichtigung der Umstände des Geschehens ein vernünftiges Gleichgewicht zwischen notwendiger Sanktionierung und unserer sozialen Verantwortung finden. Allerdings muss nun auch dem Letzten klar sein, dass zu keiner Zeit während eines Spiels Gegenstände in Richtung des Innenraums geworfen werden dürfen“, erklärte Stefan Orth, Präsident des FC St. Pauli.
    Das Urteil des DFB wird im neuen Jahr erwartet.


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Stehplatzsperre wegen Kassenrolle



    Mehrere Medien berichten, dass der DFB Kontrollausschuss eine Sperre der Stehplätze als Bestrafung für den FC St. Pauli wegen einem Kassenrollenwurf in Erwägung zieht. Der Werfer stellte sich damals. Der Fanladen kritisiert die die diskutierte Strafe und sieht keine Verhältnismäßigkeit, da der Werfer den Spieler nicht treffen wollte.


    Stadionwelt dokumentiert die Stellungnahme des Fanladens:


    Stellungnahme zu den Presseberichten über den Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses
    Mit Erstaunen und Bestürzung mussten wir der Presse entnehmen, dass durch den DFB Kontrollausschuss als Strafmaß nach dem Kassenrollenwurf auf Pirmin Schwegler beim Spiel FC St. Pauli gegen Eintracht Frankfurt am 19.12.2011 offenbar die komplette Sperrung der Stehplatzbereiche für eines der nächsten Heimspiele angedacht ist.


    Diese Strafe ist in ihrer Höhe – der zu erwartende wirtschaftliche Verlust allein beim Ticketing liegt im unteren sechsstelligen Bereich, dazu kommen weitere Einnahmeverluste im Catering – nicht nachvollziehbar. Weder in Bezug auf den Einzelfall, noch im Verhältnis zu anderen Strafen, die der Kontrollausschuss bei Verfahren gegen andere Vereine vorschlägt.


    Der DFB weiß und fordert von den Vereinen, dass Strafen in Fällen wie diesen den ermittelten „Tätern“ aufgebürdet werden. Damit hat der DFB aber auch die Verantwortung, ähnlich wie ein „normales“ Gericht, den Einzelfall in Bezug auf den „Täter“, dessen Motivation, soziales Umfeld und wirtschaftliche Situation hin zu betrachten und ein Urteil darauf abzustimmen. In diesem Fall soll nun aber ein junger Mann, der mehr moralische Verantwortung zeigt als so manches Staatsoberhaupt und die Konsequenzen für einen gemachten Fehler übernimmt, vom DFB Kontrollausschuss wissentlich in den wirtschaftlichen Ruin gestoßen werden!


    Der Fanladen St. Pauli hat gemeinsam mit dem „Täter“ den Vorfall nachvollziehbar und wahrheitsgemäß dem Verein geschildert. Das Entdeckungsrisiko war vorab überschaubar, er hätte sich nicht offenbaren müssen und wäre somit aller Voraussicht nach einer Strafe entgangen. Er allein hat die Entscheidung getroffen, sich der Verantwortung zu stellen und die Konsequenzen zu tragen. Er hat sich beim getroffenen Spieler Pirmin Schwegler entschuldigt und glaubhaft gemacht, dass es niemals in seinem Interesse war, den Spieler zu treffen, geschweige denn das Spielfeld. Eine Strafe wie die jetzt angedachte setzt daher deutlich falsche Signale! So wird jungen Menschen kaum zu vermitteln sein, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen...


    Wir fordern den DFB und die beteiligten Gremien auf, sich von seiner nicht nachvollziehbaren und willkürlichen Strafpraxis zu verabschieden und endlich einen für alle einsehbaren Strafkatalog aufzustellen, der auch im Einzelfall nachvollziehbar ist. Wir fordern zudem, in diesem Einzelfall die Umstände erneut zu prüfen und zu einer sachlichen und angemessenen Bewertung zu kommen. Darüber hinaus fordern wir die Vereinsführung des FC St. Pauli auf, im Sinne aller Fans des FC St. Pauli kein Strafmaß zu akzeptieren, dass den oben genannten Gesichtspunkten nicht entspricht – und wenn dies bedeutet, den DFB mit seiner willkürlichen Sportgerichtsbarkeit vor ein ordentliches Gericht zu bringen, um die Verhältnismäßigkeit einzuklagen.


    Fanladen St. Pauli


    quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Teilausschluss der Zuschauer bei St. Pauli


    Am Montag, dem 27. Februar gab das DFB-Sportgericht sein Urteil im Fall des Kassenrollenwurfs beim FC St. Pauli bekannt. Wegen mangelnden Schutzes des Gegners wurde der Zweitligist zu einem Teilausschuss der Zuschauer auf den Stehplätzen A, B, C, G und H verurteilt.

    Beim Zweitligaspiel zwischen dem FC St. Pauli und Eintracht Frankfurt wurde Eintracht-Kapitän Pirmin Schwegler in der 48. Spielminute von einer Kassenrolle getroffen, die aus dem Zuschauerblock geflogen kam. Nach einem kurzen Schock konnte Schwegler unverletzt weiter spielen. Der Werfer stellte sich nach dem Spiel beim Verein und stand bei den Verhandlungen als Zeuge zur Verfügung. Er gab an keinen Spieler verletzen zu wollen. „Der Werfer ging davon aus, dass sich die Kassenrolle wie üblich entwickelt“, wird Sportgerichts-Vorsitzender Hans E. Lorenz zur Urteilsbegründung auf der Internetseite des DFB zitiert. (Stadionwelt, 29.02.2012)

  • St. Pauli setzt sich gegen Untersagungsverfügung zur Wehr


    Aus Angst vor Krawallen hat die Hamburger Polizei dem FC St. Pauli untersagt, Auswärtstickets für das brisante Heimspiel gegen Hansa Rostock (22. April) zu verkaufen. "Dieser Vorgang und der damit verbundene Eingriff durch die Polizei sind bislang in der deutschen Fußballgeschichte beispiellos", teilten die Hamburger mit und kündigten juristische Schritte gegen die Maßnahme an.


    "Der FC St. Pauli lehnt das Vorgehen der Polizei aus grundsätzlichen Erwägungen ab. Das Präsidium hat sich deshalb entschlossen, die Untersagungsverfügung der Polizei beim Verwaltungsgericht prüfen zu lassen", hieß es von Seiten der Norddeutschen weiter. Die Rostocker erklärten, dass sie die Bemühungen des FC St. Pauli unterstützen.


    "Es geht um eine Grundsatzentscheidung. Wir als Fußballvereine unterliegen der Gerichtsbarkeit des DFB. Da jedoch greift die Polizei jetzt ein. Wir wollen klären lassen: Ist das rechtens, darf sie das?", sagte St. Paulis Teammanager Christian Bönig.


    Die Anhänger der beiden Klubs gelten als verfeindet. In der Vergangenheit kam es am Rande der Partien zwischen den Nordklubs immer wieder zu schweren Ausschreitungen.


    Quelle: kicker.de


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  • USP boykottiert Hansa Spiel - Keine gemeinsame Demo


    Ultra St. Pauli gibt bekannt das Spiel gegen Hansa Rostock zu boykottieren, um ein Zeichen gegen das von der Polizei durchgesetzte Gästeverbot zu setzen. Die Gruppe ruft dazu auf das Spiel vor dem Stadion im Radio zu hören. Zusammen mit den Hansa-Fans möchten die Ultras nicht demonstrieren.


    Stadionwelt dokumentiert die Stellungnahme von Ultra Sankt Pauli:


    Wenn das der Frieden ist, muss man den Krieg nicht noch erfinden!


    Das vor einiger Zeit noch Unvorstellbare ist eingetroffen. Die Maßnahme der Polizei, dem Verein den Verkauf von Gästetickets an Hansa-Fans zu verbieten, ist gerichtlich genehmigt worden. Zwei Einsprüche des Vereins wurden abgelehnt. Die Folgen für Fußballfans sind kaum abzuschätzen. De facto ist die Polizei nun die Institution, die entscheidet, ob Fans reisen dürfen oder nicht – gegen die Interessen der Vereine und des Fußballs. Es ist eine Entscheidung der Polizei, die so Möglichkeiten und Instrumente bekommt, die gesellschaftspolitisch betrachtet äußerst bedenklich sind. Die dreisten Lügen der Polizeigewerkschaften, die verblendete Hetze nicht nur gegen Fans, sondern auch gegen Minderheiten und andere “Störer”, “Chaoten” und “polizeiliche Gegenüber” haben sich also mal wieder ausgezahlt und sind vom deutschen Staat für richtig befunden worden.


    Es gilt jedoch nach wie vor: Der Fußball und die Fankultur sind nicht durch die “Randalierer” bedroht, nicht durch die organisierten Fans, die Ultras oder andere Fans, die für ihre Vorstellungen kämpfen. Diese Menschen sind Teil des Ganzen. Diese Menschen leben und lieben den Fußball, richten ihr Leben nach ihm aus, sie kämpfen um ihn, schützen Freiräume und verteidigen durch ihre fortwährende Kritik an den sich entwickelnden Verhältnissen im Grunde die letzte Würde des Fußballs. Der Fußball, die Freiheit und all’ das, was die Kurven zu einem Kulturgut gemacht hat, sie alle sind bedroht durch die, die vorgeben, alles sicherer und besser machen zu wollen. In diesem Fall ist das konkret die Polizei. Sie ist die Gefahr, die es zu bannen gilt. Die Fankurven sind nicht sicher nach den Maßstäben, die die Gesellschaft an sie anlegt, sie sind nicht sauber, kontrolliert und berechenbar. Sie sind ein Ort, der von den Menschen geprägt wird, die sie mit Leben füllen und die sich dabei ihre eigenen Regeln schaffen. Dieser Kampf ist durch das aktuelle Urteil und die Allmachtsphantasien der Polizei konkret wie selten zuvor.


    Als Reaktion wird es am Sonntag keinen organisierten Support oder Aktionen im Stadion geben. Ein solches Spiel ist nichts wert – es ist eine Farce und eine Gefahr! Der Treffpunkt für alle, die sich gegen die Maßnahmen aussprechen ist der Südkurvenvorplatz! Die Mannschaft wird Hansa in die dritte Liga schießen, den Kampf um den Relegationsplatz spannend halten und wir werden draußen dafür einstehen, dass wir auch in Zukunft dahin fahren können, wo unsere Mannschaft spielt.


    Wer sich als Fußballfan definiert, der wird kaum auf die Idee kommen können, dieses Spiel, das von der Polizei auf dem Altar der “Sicherheit” geopfert wird, so zu begehen, wie jedes andere. Es ist die Nagelprobe der Maßnahme, genauso wie die von den Fans ad absurdum geführten Auswärtsverbote gegen Dynamo Dresden und Eintracht Frankfurt die gescheiterte Nagelprobe der im Nachgang als unsinnig erkannten Maßnahmen waren. Auch wir sind schon betroffen. Dem Vernehmen nach wartete die Polizei in Dresden nur auf das Urteil zum Hansa-Spiel um auch auf der Grundlage zu entscheiden, ob wir zum letzten Auswärtsspiel nach Dresden fahren dürfen. Sollte dieser Tag so ausgehen, wie die Polizei es will und wie sie auch in ihrem Antrag argumentierte, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir oder andere Fangruppen wieder betroffen sind. Der FC St. Pauli plant nicht ohne Grund, weitere Gerichte anzurufen, um so einen Präzedenzfall nicht zuzulassen. Die Frage nach Protestaktionen ist kompliziert: Konsequent wäre es, das Spiel nicht beginnen zu lassen. Hiermit würde allerdings in erster Linie der FC St. Pauli geschädigt, der auf unserer Seite steht, sich toll verhalten hat und schadlos gehalten werden sollte. Der Adressat ist nicht der Verein und dieses Mal noch nicht einmal der Verband. Soll ein Protest nicht affektiert wirken, dann muss er sich an die Schuldigen richten. Die Polizei will mit dem Verbot erreichen, dass sie keine Aufwände mit den Fans hat und greift zu diesem Selbstzweck tief in die Freiheit der Menschen ein. Die Rostocker Fans geben mit der Demonstration in Hamburg die richtige Antwort und reisen trotzdem an. Mit den Rostockern gemeinsam demonstrieren? Nein, danke! Wir wollen aber ähnlich handeln und werden das Spiel auf dem Südkurvenvorplatz am AFM-Container und den umliegenden Straßen verbringen. Jahre nach dem Protest gegen Spielverlegungen in den Volkspark gibt es also wieder eine Radioparty am Millerntor. Das Ziel muss sein, eine Situation zu schaffen, in der selbst der verblendetste Polizeistratege die Maßnahme hinterfragt.


    Werdet aktiv und kreativ! Diskutiert mit eurer Bezugsgruppe und entwickelt Ideen, damit der Sonntag nicht so abläuft, wie es von der Polizei gewollt ist. Es hat sich gezeigt, dass tolle Ideen entstehen, wenn die braun-weißen Köpfe erst einmal rauchen und andere Fanszenen haben bewiesen, was für deutliche Zeichen man außerhalb des Stadions setzen kann. Macht euren Widerspruch deutlich. Unser Verein hat auf offizieller Ebene alles ihm Mögliche getan. Es ist nun die Aufgabe von uns Fans, deutlich zu machen, dass diese Scheiße nicht unwidersprochen bleibt und keinen Sinn erfüllt. Kommt auf den Südkurvenvorplatz und seid dabei auf alles vorbereitet!


    Außerdem werden wir den Abend vor dem Spiel gemeinsam mit euch allen verbringen. Kommt alle in die Halle an der Budapester Straße gegenüber des Jolly Rogers, um das Handballteam des FC St. Pauli im Kampf um den Klassenerhalt zu unterstützen und euch danach am Jolly auf den Spieltag einzustimmen. Mischt euch ein, seid dabei, startet etwas – jeder Einzelne kann etwas verändern! Wir sind Sankt Pauli!


    Samstag:
    19:30 Uhr: Handball Budapester Straße, danach Jolly.


    Sonntag:
    11 Uhr Südkurvenvorplatz / AFM-Container.
    Ab 13:30 Uhr Radioübertragung des Spiels.


    Bereitet euch auf alles vor und bleibt agil an den Tagen!


    Sie schüchtern uns nicht ein, sie machen uns wütend!


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Nur dass beide Fanlager nicht so doof seinw erden, und was starten.
    Darauf warten die Bullen nur, um demnächst dann nicht nur Spielbesuche, sondern ganze Stadtverbote für Einwohner der Gastregion auszusprechen.
    Sehr geile Aktion, wie man Pauli kennt wird das richtig voll werden :respekt:

  • Kurz vor Saisonstart der ersten und zweiten Bundesliga befragt Stadionwelt alle Fanbeauftragten dieser beiden Liga zu aktuellen, fanspezifischen Themen. Stefan Schatz, Fanbeauftragter des FC St. Pauli sieht die aktuelle Sicherheitsdiskussion populistisch geprägt.


    Stadionwelt stellt allen Fanbeauftragten die gleichen fünf Fragen zu Fanutensilien, Sicherheit, Eintrittskarten, Stadionordnung und aktuellen Diskussionen zwischen Fans und Verein.


    Fünf Fragen an Stefan Schatz , Fanbeauftragter des FC St. Pauli:


    Stadionwelt: Am 17. Juli findet in Berlin der sogenannte Sicherheitsgipfel mit den Präsidenten der Bundesligavereine, sowie Innenminister Friedrich statt. Dort soll über die Sicherheit bei Fußballspielen diskutiert werden. Wie schätzt ihr Verein die Sicherheitslage bei Spielen der eigenen Mannschaft ein und welche Standpunkte wird ihr Verein vor Ort vertreten?
    Stefan Schatz: Wir erwarten für unseren Verein eine im Vergleich zur letzten eher ruhige Saison. Ein paar wenige Sicherheitsspiele sind sicher dabei, grundsätzlich wird die Sicherheitslage im Fußball allgemein derzeit aber eher medial und populistisch diskutiert - wir sehen derzeit kein gravierendes Problem bei unserer Fanszene!


    Stadionwelt: Wie ist der aktuelle Stand beim Verkauf von Dauer- und Tageskarten im Vergleich zu den letzten Jahren?
    Schatz: Wir sind - bedingt durch den Umbau des Stadions - noch immer im Prozess... Der Tageskartenverkauf startet erst später. Eigentlich wollten wir die ersten beiden Spiele auswärts bestreiten, allerdings ist dem durch die DFL nicht stattgegeben worden. Somit werden wir unser erstes Heimspiel mit deutlich reduzierten Zuschauerzahlen spielen müssen.


    Stadionwelt: Welche Fanutensilien, wie Fahnen, Doppelhalter, Megaphon und Trommeln werden in der nächsten Saison für Gästefans beim Besuch im Stadion ihres Vereins erlaubt sein? Gibt es hier Änderungen zur vergangenen Saison?
    Schatz: Keine Änderungen zur Vorsaison. Alle Fanszenen, die sich an unsere Abmachung halten und in der Vergangenheit gehalten haben, dürfen ALLE legalen Fanutensilien in gewünschtem Umfang mitbringen, Choreos sind erwünscht!


    Stadionwelt: Wurde die Stadionordnung in letzter Zeit aktualisiert und welche Änderungen gibt es hier?
    Schatz: Nein.


    Stadionwelt: Was sind weitere Themen, die ihr Verein gerade mit den eigenen Fans diskutiert?
    Schatz: Kann man den Einzug der Stadionwache in die neue Tribüne noch umgehen oder wenigstens die Größe auf ein rernünftiges Maß reduzieren?
    (Stadionwelt, 14.07.2012)

  • DFB verbietet Wunderkerzen


    Nachdem die Hamburger Feuerwehr sich beim letzten Heimspiel der Kiezkicker über den Einsatz von Wunderkerzen beschwert hat, fordert der FC St. Pauli seine Fans zum kommenden Heimspiel zum Verzicht auf Wunderkerzen auf.


    Auch der DFB hat sich eingeschaltet, wie es in der Mitteilung vom FC St. Pauli heißt: „Auch der Deutsche Fußball Bund machte dies in einem Schreiben an uns deutlich und erklärte, dass es sich auch bei Wunderkerzen um Pyrotechnik handelt.“ Weiter wendet sich der Verein mit folgenden Worten an seine Fans: „Wir möchten also dringend darum bitten, keine Pyrotechnik mit ins Stadion zu nehmen - also auch keine Wunderkerzen - um Gefährdungen vorzubeugen und dem Verein vor Schaden in Form von Strafen zu bewahren. Beteiligt Euch lieber alle an der geplanten Choreographie zum Thema "Homophobie beim Fußball".“ (Stadionwelt, 31.03.2013)


    Wen die sonst keine Schmerzen haben ist beim DFB ja noch alles in Ordnung.

  • Die Arbeitsgemeinschaft interessierter Mitglieder (AGiM) des FC St. Pauli hat zu der Aufarbeitung der Geschehnisse rund um den Schweinske-Cup 2012 Stellung bezogen. Der von einer AG des Örtlichen Ausschusses Sport und Sicherheit (ÖASS) erarbeitete Abschlussbericht wird dabei kritisiert.


    Stadionwelt dokumentiert die Stellungnahme der AGiM:


    Am 2. April 2013 veröffentlichte eine Arbeitsgruppe des Örtlichen Ausschusses Sport und Sicherheit (ÖASS) ihren „Abschlussbericht zur Aufarbeitung der Geschehnisse rund um den Schweinske-Cup 2012“. Entgegen seiner Bezeichnung trägt dieser Bericht jedoch nur wenig zu einer tatsächlichen und umfassenden Aufarbeitung bei.


    So wird bereits in den Vorbemerkungen eine Bewertung polizeilichen Einsatzverhaltens ausgeschlossen, angesichts der deutlichen Vorwürfe an die Polizei, welche sich aus dem bereits im Mai 2012 vorgelegten Bericht der unabhängigen Untersuchungskommission unter Führung von Prof. Dr. Thomas Feltes ergeben, ein höchst fragwürdiger Ansatz. Sämtliche bei der Vorstellung des „Feltes-Berichtes“ durch den Ständigen Fanausschuss formulierten Fragen bleiben im Bericht der Arbeitsgruppe unbeantwortet.


    Stattdessen finden sich im Bericht widersprüchliche Aussagen. Beispielsweise moniert die Polizei die zu geringe Anzahl der Ordner, an anderer Stelle wird beschrieben, dass Ordnungsdienstmitarbeiter bei einem Polizeieinsatz beim Einlass der Lübecker Zuschauer verletzt wurden und dadurch ausfielen. Polizeiliche Maßnahmen in der Halle seien hingegen nicht möglich gewesen, da es nun wiederum auch nach diesem Polizeieinsatz keine Vorfälle gegeben habe.


    Geradezu grotesk ist die Aussage, nach dem Bannerklau waren „polizeiliche Maßnahmen nicht zulässig“. Dieser Bannerklau ist keineswegs nur eine Provokation und Demütigung der anderen Fangruppe, sondern auch eine Straftat. Offensichtlich sieht es die Hamburger Polizei nicht mehr als ihre Aufgabe an, vor ihren Augen begangene Straftaten zu verfolgen.


    Die Beobachtung durch Polizeibeamte, dass auch sich sonst friedliche verhaltende Fans an den späteren Auseinandersetzungen mit der Polizei beteiligt waren, erklärt der Bericht ausschließlich mit einer „grundlegenden Ablehnung jeglicher Staatsgewalt“ und denunziert damit letztlich alle beteiligten Fans. Die naheliegende Erklärung, dass die Betroffenen vor allem aus Erregung über den unmittelbar zuvor erlebten massiven und völlig überzogenen Polizeieinsatz, insbesondere den exzessiven Einsatz von Pfefferspray in einem geschlossenen Raum, gehandelt haben mögen, wurde offenbar nicht in Betracht gezogen.


    Zum Ende des Abschlussberichtes wird die Notwendigkeit einer Annäherung der an Konflikten beteiligten Akteure betont. Dies ist insofern bemerkenswert, als dass zwar Vertreter von Vereinen, Politik und Polizei gemeinsam beraten haben, Vertreter der Fanszene aber - wie leider nach wie vor üblich - ausgeschlossen waren.


    Als Ergebnis bleibt festzuhalten, dass die Hamburger Polizei offenbar nach wie vor nicht an einer kritischen und ergebnisoffenen Aufarbeitung der Vorkommnisse beim Schweinske-Cup 2012 interessiert ist. Der abschließende Appell aller Teilnehmer der AG und damit auch der Polizei selbst, „die notwendige Offenheit für positive Veränderungen aufzubringen“, entbehrt damit zumindest nicht einer gewissen Komik. Hierzu sei angemerkt, dass Vertreter des FC St. Pauli nach den Ereignissen mehrfach auch Fehlverhalten der eigenen Anhänger eingeräumt haben.


    Mit diesem enttäuschenden Ergebnis des Abschlussberichtes liegt der Ball nun wieder bei Innensenator Michael Neumann und seiner Ankündigung, für eine Aufklärung der Vorkommnisse und insbesondere der gegen die Polizei erhobenen Vorwürfe zu sorgen. Der Bericht der AG des ÖASS ist hierfür in keiner Weise geeignet.


    Arbeitsgemeinschaft interessierter Mitglieder (AGiM), 17.04.2013


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Seit gestern weht über der Südtribüne des Millerntor-Stadions, sportliche Heimat des FC St. Pauli, die Regenbogenfahne, das bunte Erkennungszeichen der Gay Community. Der Zweitligist möchte mit der Flagge ein Zeichen setzen und die Wichtigkeit des Themas verdeutlichen.


    „Der Verein engagiert sich seit Jahren gegen Homophobie und Diskriminierung. Mit dieser Flagge setzen wir ein weitsichtbares Zeichen, dass diese Themen beim FC St. Pauli große Wichtigkeit haben und wir mit Nachdruck an ihnen arbeiten“, erklärte Dr. Gernot Stenger, Vizepräsident des FC St. Pauli. Dirk Brüllau vom schwul-lesbischen Fanklub Queerpass Sankt Pauli freute sich über den „Quantensprung für die Fußballwelt", wenn ab nun „auf dem Dach eines Deutschen Bundesligavereines von drei vorhandenen Flaggen eine die Regenbogenflagge ist".


    Bereits am vergangenen Wochenende hatte der Club durch eine große Malaktion von Fangruppierungen das Grau der neuen Gegengeraden in ein Bunt eingetauscht. Dabei hatte der Verein den Malenden keine Vorgaben über das Wie gemacht. (Faszination Fankurve, 12.07.2013)

  • Wie Ultrà Sankt Pauli bekannt gegeben hat, bewegte sich über einen längeren Zeitraum ein Polizist in der Fanszene des FC St. Pauli und im Umfeld der Gruppe. Nachdem Gerüchte an die Gruppe herangetragen wurden, machte man die Person ausfindig.


    Zunächst habe man ein Gespräch mit der Person, die Mitglied eines St. Pauli-Fanclubs ist, geführt, in dem die Beschuldigungen abgestritten wurden. In Folge dessen habe sich jedoch herausgestellt, dass es sich doch um einen Polizisten handelt. Wie es in der Stellungnahme heißt, wurde als Konsequenz der Person sowie allen weiteren Personen, die Kenntnis darüber hatten, „unmissverständlich deutlich gemacht, dass sie sich von der Gruppe USP sowie der Südkurve fernhalten sollen und auch der gesamte Fanclub nicht mehr Teil selbiger ist“.


    Ultrá St. Pauli verstehe sich als freie Subkultur und sieht es als „unmöglich, jemanden in dieser zu akzeptieren, der den staatlichen Repressionsapparat bedient und obendrein genau unsere Freiheit einzuschränken versucht“. Dass es sich bei dem Polizisten um einen Spitzel gehandelt hat, hält die Gruppe für unwahrscheinlich.


    Der betroffene Fanclub Millerntor Devils hat ebenfalls mit einer Stellungnahme reagiert, in der es heißt: "Um es hier mal klar zu stellen, es handelt sich weder um einen Bereitschaftspolizisten, noch um einen Streifendienstler. Unser Mitglied ist spezialisiert für Todes-, Brandermittlungen und Sexualdelikte und ist Polizist geworden, um den Bürgern zu helfen und nicht in einem Schlägertrupp, wie der BFE, zu landen."


    Die Millerntor Devils führen weiter aus, dass sie ihre Zaunfahne nicht abgeben werden, die Südtribüne jedoch verlassen werden. Der Fanclub widerspricht in weiteren Punkten der Darstellung von USP. (Faszination Fankurve, 30.07.2013)


    Ganz großes Tennis was USP da anstellt. Kann der Verein nicht für immer verschwinden?

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