• 96-Fans aus verschiedenen Bereichen der Fanszene haben sich zu „Fanszene hilft“ zusammengeschlossen. Bei der ersten geplanten Aktion unterstützt die Initiative das Norddeutsche Knochenmark- und Stammzellspender-Register (NKR) gegen Blutkrebs.


    Im Rahmen des Bundesligaspiels Hannover 96 gegen Bayern München am 20.4.2013 kommt es zu einer Typisierungsaktion, die vielen Menschen das Leben retten kann. „Fanszene hilft“ stellt in Zusammenarbeit mit dem NKR 5.000 Typisierungs-Sets bereit, in denen sich Watteträger befinden, mit denen sich interessierte Fans zu Hause selbst das Untersuchungsmaterial abnehmen können. Sie müssen hierfür lediglich einen Speichelabstrich vornehmen und die Sets kostenfrei über die Citipost an das NKR zurückschicken. Zusätzlich zur Ausgabe der Sets werden T-Shirts samt Logo gegen eine Mindestspende von 5 Euro ausgegeben. Ebenso werden sich viele ehrenamtliche Helfer mit Spendendosen im Umkreis des Stadions bewegen und die Fans um Geldspenden bitten.


    Am Spieltag werden die Sets an verschiedenen Standorten rund um das Stadion ausgegeben. Dort sind auch die T-Shirts erhältlich.


    Die Standorte sind:


    - Maschsee-Pavillon (hinter dem Courtyard)


    - Oberfinanzdirektion an der Waterloo-Station


    - SC Elite


    - Stadionvorplatz Nord


    Die Standorte sind ab 12 Uhr besetzt, sodass die anwesenden Fans frühzeitig die Briefumschläge mit den Abnahmesets entgegennehmen und spenden können, sowie – falls gewünscht - mit dem Team von „Fanszene hilft“ Gespräche führen können.


    Die Aktion reiht sich in eine Abfolge von Aktivitäten ein, die seit 2004 wiederholt in der hannöverschen Fanszene durchgeführt wurden. Gestartet mit den „Helft Benny“- Aktionen aus 2004/05 und „Per Daumen nach Sevilla“ (2011), sowie einer Teilnahme am NKR-Entenrennen (2012) möchten wir das ehrenamtliche Engagement gegen Blutkrebs in der Fanszene weiterführen und mit dem NKR einen gut aufgestellten Partner weiter unterstützen.


    Weitere Informationen über die Aktion:


    http://www.facebook.com/pages/Fanszene-hilft/356490957795419


    http://www.nkr-mhh.de/termine-…erungs-aktion-der-fansze/


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Der Rote-Kurve - 96 Supporters Club e.V. wird zum Jahresende aufgelöst. Dies wurde auf der gestrigen Mitgliederversammlung entschieden. Als Grund gilt das angeschlagene Verhältnis zu Hannover 96. Das entstandene Netzwerk soll als Interessensgemeinschaft weiter bestehen.


    Der offizielle Fan-Dachverband „Rote Kurve – 96 Supporters Club“ wurde im April 2004 von zehn engagierten 96-Fans aus unterschiedlichen Bereichen der Fanszene ins Leben gerufen. Erst am 12. April konnte der neunte Geburtstag gefeiert werden. Nun haben die Mitglieder beschlossen den Verein aufzulösen. Eine ausführliche Stellungnahme der Roten-Kurve steht noch aus.


    Vor kurzem hatte erst der Fanladen Hannover angekündigt nach der laufenden Saison zu schließen. Ein Maßnahmenkatalog des Clubs hatte den Fanladen in seiner Arbeit schwer eingeschränkt. Genauere Beweggründe zu der Schließung des Fanladens sind in der letzten Ausgabe des Rote-Kurve Magazins zu finden. (Stadionwelt, 18.04.2013)

  • Ab der kommenden Saison 2013/14 wird die HDI-Gruppe der neue Namensgeber des Stadions von Hannover 96. Die Heimspiele wird 96 mit Beginn der neuen Spielzeit in der HDI-Arena austragen. Der Club hat die neue Partnerschaft heute im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.


    Der zwischen Hannover 96 und der HDI-Gruppe geschlossene Vertrag ist auf sieben Jahre festgelegt und enthält eine Option auf eine Verlängerung um weitere drei Jahre. Er umfasst neben der Namensgebung der HDI-Arena auch die Fortführung der schon seit fünf Jahren bestehenden Exklusiv-Partnerschaft mit dem Versicherungskonzern. Das Namensrecht betrifft die gesamte Arena, vom "HDI-Arena"-Schriftzug an der Außenseite bis hin zu den Sitzschalen oder dem Centreboard auf der Videobande.


    96-Präsident Martin Kind zeigte sich sehr erfreut über den neuen Deal. "HDI-Arena klingt hervorragend und ist einprägsam. Mit dem neuen Vertrag für das Naming Right unserer modernen und schönen Arena bin ich sehr zufrieden. HDI ist seit Jahren ein sehr verlässlicher und wichtiger Partner für Hannover 96", wird Kind auf der Internetseite des Bundesligisten zitiert. (Stadionwelt, 19.04.2013)

  • Hannover 96-Präsident Martin Kind will gemeinsam mit Geschäftspartnern spätestens 2017 bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) einen Antrag auf die vollständige wirtschaftliche Übernahme von 96 einreichen. Gemeinsam mit sechs weiteren Gesellschaftern will Kind Mitte 2018 das Kommando übernehmen.


    Laut Wall Street Journal Deutschland sollen die Gesellschafter aus dem Raum Hannover stammen. "Die Investoren werden 96 zu hundert Prozent übernehmen, das ist klar umschrieben", sagte Kind. Damit verbunden sei mehr Entscheidungsgewalt für die Geldgeber, unter anderem im Bereich der Spielertransfers. "Als Eigentümer braucht man die Handlungsoptionen", begründet Kind.


    Im Zentrum des Plans steht die Holding "Hannover 96 Sales & Service GmbH & Co. KG" (S&S). Sie besitzt schon gut 84 Prozent der Kapitalgesellschaft, in die der Lizenzspielerbereich aus dem Verein ausgegliedert wurde ("Hannover 96 GmbH & Co. KGaA"). "Vereinbart ist, dass die S&S die restlichen Anteile des e.V. erwirbt. Ein Gutachten ist in Auftrag gegeben. Ein Verkauf ist sinnvoll", sagte Kind dem Wall Street Journal Deutschland.


    Die S&S befindet sich im Besitz von sieben Gesellschaftern. Neben Kind zählen dazu maßgeblich der frühere Bekleidungshersteller Detlev Meyer und der Drogerieketten-Chef Dirk Roßmann. Gemeinsam mit Kind halten sie knapp 73 Prozent an der S&S.


    Da die S&S-Holding am 8.7.1998 gegründet wurde, damals als Sanierungsgesellschaft des angeschlagenen Vereins, läuft nach Kinds Plan die vorgeschrieben Karenzzeit von zwanzig Jahren am 8.7.2018 aus. "Das Gründungsdatum der S&S ist ausschlaggebend", sagt Kind. Nach den Statuten des Ligaverbands darf ein Wirtschaftsunternehmen erst dann zum Mehrheitseigentümer werden, wenn das investierende Unternehmen 20 Jahre lang "den Fußballsport des Muttervereins ununterbrochen und erheblich gefördert" hat. Das sei bei der S&S kaum zu verneinen, sagen Experten.


    Nach Meinung des Hamburger Rechtsanwalts Jan Räker von der Kanzlei Prinz Neidhardt Engelschall hat Kind mit diesem Holding-Konstrukt eine Regelungslücke. Grund: Die Ligaverbandssatzung verbietet einem Investor zwar den Weiterverkauf von Anteilen ausgegliederter Lizenzspielergesellschaften. Doch das Verbot läuft ins Leere, wenn sich nur die Gesellschafter der Holding ändern, während diese weiterhin alle Anteile an der Kapitalgesellschaft hält. "Es ist ein Umgehungstatbestand: Eine Holding wie die S&S wird von den Regularien von DFB und DFL nicht erfasst", sagt Räker. Anteile an der Holding-Gesellschaft könnten sehr wohl verkauft werden - so könnte der Verein in andere Hände gelangen. Auch der DFL sei dieses Problem bekannt.


    Unternehmer Dirk Roßmann äußert sich im WSJ-Interview erstmals öffentlich ausführlich zu seiner Motivation, in den Fußball zu investieren: "Fußball ist ein riskantes Geschäft, das ist mir bewusst, aber in der Grundtendenz sehe ich die Entwicklung für Hannover 96 positiv", sagt Roßmann. Inhaltliche Entscheidungen überlasse er anderen. "Ich nehme überhaupt keinen Einfluss, bin zwar Teil der Organisation und Gemeinschaft, aber Martin Kind ist der Chef und gibt die Richtlinien vor." Das Engagement für Hannover 96 und die Region sei langfristig ausgelegt, betont Roßmann. "Detlev Meyer ist eine sehr integere Persönlichkeit, Martin Kind ist über jeden Zweifel erhaben und ich selbst weiß auch mit Verantwortung umzugehen. Es ist uns dreien sehr wichtig, dass nicht nur Geld investiert wird, sondern Solidität, Berechenbarkeit und Beständigkeit da ist."


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Kurz vor der gerichtlichen Verhandlung, die auf letzten Donnerstag den 25.04.2013 angesetzt worden war, erkannte die Polizeidirektion die Rechtswidrigkeit eines Platzverweises gegen einen 96-Fan nach dem Europapokalspiel gegen Lüttich an. Somit war die Verhandlung hinfällig.


    Stadionwelt dokumentiert die Mitteilung der Fanhilfe Hannover:


    Was war passiert?


    Nach dem Europapokalspiel gegen Standard Lüttich am 15.09.2011 hielt sich eine Gruppe 96-Fans – darunter auch der Kläger - am Platz der Göttinger Sieben auf, um den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Ungeachtet der Tatsache, dass diese Gruppe nicht deckungsgleich mit den Personen, die kurz zuvor auf dem Schützenplatz von der Polizei zerstreut worden waren, gewesen ist, wurden die Personen eingekesselt.


    Nach etlicher Wartezeit überprüfte die Polizei sämtliche Personalien und sprach jedem einen Platzverweis aus – auch Personen, die zuvor gar nicht im Stadion waren.


    Zwar hatte der Kläger dem Spiel beigewohnt, aktenkundig war er bis dato jedoch nicht. Die Fanhilfe Hannover unterstützte seine Klage gegen diese polizeiliche Maßnahme. Problematisch war die Rechtmäßigkeit besonders durch die ungenaue Abgrenzung des durch den Platzverweis betroffenen Gebiets und durch den fehlenden Nachweis, dass der Kläger in absehbarer Zeit noch Straftaten hätte begehen wollen.


    Die Fanhilfe Hannover legt diesen Fall nun „erfolgreich“ zu den Akten, möchte aber gleichwohl davor warnen, den Erfolg zu groß zu bewerten. Das teilweise willkürliche und unverhältnismäßige Verhalten der Polizei wird sich dadurch vermutlich nicht ändern. Es bleibt also für die Zukunft wichtig, seine Rechte wahrzunehmen, darauf zu bestehen und sich nicht alles bieten zu lassen.


    Fanhilfe Hannover, 29.04.2013


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Die hannoversche Fan-Initiative „Fanszene hilft“ hat mit vielen ehrenamtlichen Helfern eine Typisierungs- und Spendenaktion für an Blutkrebs erkrankte Menschen durchgeführt. Am kommenden Samstag findet die Übergabe der Spendensumme statt.


    Um 14 Uhr soll am Stadionvorplatz (Nord), vor dem Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf, in aller Öffentlichkeit die Spendensumme dem Norddeutschen Knochenmark- und Stammzellspenderregister (NKR) überreicht werden. Bisher sind beim NKR Spenden von über 4.000 Euro eingegangen, die genaue Spendensumme wird am Samstag bekannt gegeben. (Stadionwelt, 17.05.2013)

  • Im Inteview mit Faszination Fankurve erläutert die Fanhilfe Hannover, wie in Hannover die dortige Fanszene gegen Personalisierungen und Preiserhöhungen von Eintrittskarten vorgegangen ist. Die Fanhilfe erklärt außerdem, warum sie sich weitere Fanhilfen in Deutschland wünscht.


    Faszination Fankurve: Seit wann gibt es bei euch eine Rechtshilfegruppe und wie kam es zur Gründung der Gruppe?
    Fanhilfe Hannover: Die Idee gab es schon mehrere Jahre und wurde innerhalb eines kleinen Kreises, sagen wir mal, betrieben, sprich Spenden gesammelt, um im Fall der Fälle ein finanzielles Polster zu haben. Die Idee zur jetzigen Fanhilfe ist aus diesem Kreis heraus entstanden. Die offizielle Gründung bzw. Öffentlichmachung erfolgte im März 2012.


    Faszination Fankurve: In welchen Fällen konntet ihr schon helfen beziehungsweise was würdet ihr als euren größten bisherigen Erfolg bezeichnen?
    Fanhilfe Hannover: Was der größte Erfolg war, lässt sich so pauschal nicht sagen. Wir konnten jedoch bisher erfolgreich gegen unterschiedliche Sachen vorgehen. Da wäre zum einen die Aufhebung von diversen Stadionverboten, die Feststellung der Rechtswidrigkeit von Platzverweisen, außerdem konnten wir die Aufhebung der Personalisierung der Eintrittskarten für das Spiel in Dortmund in der abgelaufenen Saison bewirken.


    Faszination Fankurve: In welcher Situation konnte ihr gar keine Hilfe leisten?
    Fanhilfe Hannover: Dass wir komplett ratlos waren, kam bisher zum Glück noch nicht vor.


    Faszination Fankurve: Welche Hilfe bietet ihr bei Stadionverboten, Stadtverboten oder anderen Problemen mit Polizei, Justiz oder Vereinen an?
    Fanhilfe Hannover: Wir stehen jederzeit beratend zur Seite, helfen beim erstellen von Schriftsätzen und leisten Aufklärungsarbeit. Sollte es dann soweit kommen, dass ein Betroffener anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen muss und um die Kostenübernahme bittet, so prüfen wir vorab die Erfolgsaussicht mit Hilfe eines Anwaltes. Hinsichtlich der Finanzierung etwaiger Verfahren streben wir die "Verfolgung" sogenannter Präzedenzfälle an, damit eben auch möglichst viele einen Nutzen daraus ziehen können.


    Faszination Fankurve: Wie darf man sich eure Arbeit genau vorstellen? Wie viele Leute beteiligen sich an dem Projekt und welchen Background haben sie?
    Fanhilfe Hannover: Momentan bemühen sich zehn Personen um das Recht der Fanszene Hannover. Diese Personen stammen allesamt aus der Fanszene Hannover. Wie oben schon erwähnt, erstellen wir zum Beispiel Formulare für den Antrag auf Datenlöschung nach einer Personalienaufnahme, leisten Aufklärungsarbeit in diversen die Fanszene betreffenden Themen oder nehmen Stellung zu fantechnisch relevanten Themen.


    Faszination Fankurve: Muss man bei euch Mitglied sein, oder steht die Hilfe allen Fans eures Vereins offen?
    Fanhilfe Hannover: Prinzipiell steht die Fanhilfe Hannover jedem Fan zur Verfügung. Jedoch ist es gerne gesehen, wenn man Mitglied ist und so auch seinen Teil dazu beisteuert, damit eine finanzielle Unterstützung in entsprechenden Verfahren vor Gericht erfolgen kann.


    Faszination Fankurve: Gibt es andere Ausschlusskriterien, warum ihr einem Fan die Hilfe verweigert?
    Fanhilfe Hannover: Beraten tun wir grundsätzlich jeden, jedoch werden wir "Sinnlos-Aktionen" finanziell nicht unterstützen.


    Faszination Fankurve: Wo kann sich ein Fan eures Vereins, der Probleme mit Polizei, Justiz oder dem Verein hat melden?
    Fanhilfe Hannover: Wir sind zum einen über unsere E-Mail Adresse fanhilfehannover@gmx.de erreichbar, auf Facebook und stehen an den Spieltagen auch gerne persönlich zur Verfügung. Zur kommenden Saison ist auch ein Notfall-Handy in Planung, auf dem wir dann selbstverständlich auch erreichbar sein werden.


    Faszination Fankurve: Was ist eure Empfehlung an andere Fanszenen, in denen bisher keine Rechtsgruppen existiert?
    Fanhilfe Hannover: Setzt euch mit ein paar interessierten Leuten eurer Szene zusammen und gründet zumindest eine lose Rechtshilfegruppe. Selbst wenn ihr nicht öffentlich bzw. offiziell auftreten wollt, so solltet ihr zumindest szeneintern eure Leute über ihre Rechte aufklären. Nichts ist ärgerlicher, als wenn der Staatapparat oder die Vereine/Verbände Unrecht zu Recht werden lassen und es von allen Seiten treudoof abgenickt wird.


    Faszination Fankurve: Hatte sich die Verabschiedung des DFL-Sicherheitspapiers bereits auf die Repression, die auf eure Fanszene ausgeübt wird, ausgewirkt?
    Fanhilfe Hannover: Ob es einen direkten Zusammenhang mit der Verabschiedung des DFL-Papiers gibt, ist natürlich nicht nachzuweisen. Unterstützende Wirkung dürfte es aber für die Repressionen der vergangenen Monate gegen unsere Szene gehabt haben. Zu nennen wäre hier der kollektive Preisaufschlag von 5€ pro Karte für den Supportsblock im Niedersachsenstadion gegen Anschi im Europapokal. Auch die schon erwähnte Personalisierung von Eintrittskarten für ein Auswärtsspiel in der Bundesliga gab es in der Form früher nicht. (Faszination Fankurve, 29.07.2013)

  • In den vergangenen zwei Jahren musste Hannover 96 rund 100.000 Euro für das Fehlverhalten der eigenen Anhänger bei Bundesliga-, DFB-Pokal- und Europa-League-Spielen zahlen. Vereinspräsident Martin Kind wagte deshalb nun einen ungewöhnlichen Vorstoß und machte den 96-Fans ein Angebot.


    Anstatt Strafen an die UEFA oder den DFB zu zahlen, bevorzuge er dieselbe Summe für Choreografien oder Reisekosten zur Verfügung zu stellen. Mit dieser Maßnahme wolle er die Fans zu einem Umdenken bewegen, erklärte er gegenüber der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ .


    Das Geld, was bereits im Stadion für Überwachungstechnik investiert wurde, hält er prinzipiell für eine Fehlinvestition. Dennoch sei diese notwendig, um Straftäter ausfindig zu machen, argumentierte der Unternehmer. (Stadionwelt, 05.08.2013)

  • Die Ultras Hannover haben nun bekanntgegeben, dass sie die Busanreise zum Derby in Braunschweig, die der Verein für Karteninhaber verpflichtend eingeführt hat, boykottieren werden. Trotzdem rufen die Ultras zur Bewerbung um die Tickets auf.


    „Unser Verständnis von Reisefreiheit lässt eine Teilnahme an diesen Busfahren aus Prinzip nicht zu, so dass wir bereits jetzt schon zum Boykott der Anreise per Bus aufrufen. Was heute die Anreise nach Braunschweig ist, ist morgen die Fahrt nach Bremen oder Wolfsburg“, heißt es in der Mitteilung der Ultras Hannover.


    Weiter heißt es dort: „Wir möchten Euch dennoch bitten, sich weiterhin zahlreich auf die wenig frei verfügbaren Tickets für das Spiel zu bewerben. Einerseits, weil die Fanhilfe Hannover derzeit rechtliche Schritte gegen die Anreiseauflagen eingeleitet hat, deren Ausgang noch offen ist. Andererseits natürlich, um eine gewünschte Protestwirkung im Falle des Festhaltens des Sicherheitsapparates an der Maßnahme zu erzielen.“ (Faszination Fankurve, 19.03.2014)



    Unsere Kurve kritisiert Hannover 96



    Nun kritisiert auch die Fanorganisation Unsere Kurve die Auswärtskartenvergabepraxis von Hannover 96 beim Derby in Braunschweig. Die Derbykarten werden unter Mitgliedern und Dauerkarteninhaber verlost. Eine Anreise mit vom Verein organisierten Bussen ist Pflicht.


    Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilung von Unsere Kurve:


    IG Unsere Kurve übt scharfe Kritik an der Vergabepraxis von Auswärtskarten


    Hannover 96 lässt Dialog vermissen und kriminalisiert die eigenen Fans


    In der vergangenen Woche gab Hannover 96 bekannt, dass die Gästekarten für das Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig am 6. April 2014 nur in Verbindung mit einer durch den Verein organisierten Busreise verkauft werden. Durch diese Vorgehensweise ist eine individuelle und selbstbestimmte Fahrt für die Fans von Hannover 96 zum Auswärtsspel nach Braunschweig nicht möglich.


    „Das ist aus Fansicht eine absolute Katastrophe“, kritisiert Christian Bieberstein, Sprecher der IG Unsere Kurve, das angekündigte Prozedere. „Hier wird in die Rechte von Bürgern eingegriffen. Das ist inakzeptabel“. Die IG Unsere Kurve fordert den Verein Hannover 96 dazu auf, die getroffenen Maßnahmen einzustellen und es den Fans selbst zu überlassen, auf welchem Weg sie ihrem Team nach Braunschweig nachreisen.


    Hannover 96 hat angekündigt, das zur Verfügung stehende Kontingent auszulosen und die Fans, die ein Ticket erhalten, zu benachrichtigen. Gegen Vorlage des Personalausweises erhalten die Anhänger ihre Eintrittskarte dann ausschließlich am Tag der Reise im Bus. Aus fanpolitischer Sicht gibt es mehrere Gründe für die Ablehnung dieser Vorgehensweise. So müssten beispielsweise Fans, die nicht in Hannover wohnen, erst in die niedersächsische Landeshauptstadt reisen, um dort in einen Bus zu steigen.


    „Das macht für Hannover-Fans aus Berlin oder Peine keinen Sinn und bringt zusätzliche Kosten für die Betroffenen mit sich“, sagt Bieberstein und sieht weitere Probleme. „Wird ein Fan kurzfristig krank oder kann aus anderen Gründen nicht mitfahren, verfällt seine Karte, ohne das er dafür die Kosten erstattet bekommt“, klagt der Fanvertreter an. Hannover 96 hat es versäumt, bei allen nachvollziehbaren Sicherheitsbedürfnissen, ein tragfähiges Konzept gemeinsam mit den Fans zu entwickeln. Eine Dialogbereitschaft war weit und breit nicht zu erkennen. „Es ist unverständlich, dass weder Fanprojekt noch Fanbetreuer in die Vorbereitung einbezogen und ihre Bedenken zumindest angehört wurden“.


    Jetzt sind die Fans betroffen und müssen befüchten, dass die intransparente Verlosung der Karten auch dazu führt, dass unliebsame Bewerber oder bestimmte Fangruppen ausgeschlossen werden. Hinzu kommen datenschutzrechtliche Ängste. „Was passiert mit den persönlichen Angaben, die jeder Kartenkäufer beim Verein hinterlässt?“, fragt Christian Bieberstein und fürchtet eine Weitergabe an Polizei und Behörden. Es besteht zudem die große Gefahr, dass dieses Beispiel auch bei anderen Vereinen aufgenommen wird und Schule macht. Das muss auf jeden Fall verhindert werden. Hier sind vor allem auch die politischen Vertreter gefragt, sich für die Interessen der Bürger in unserem Rechtsstaat einzusetzen. Die Kriminalisierung von Fans und das Einschränken der Bewegungsfreiheit können jedenfalls kein wirksames Mittel zur Verbesserung der Lage rund um Fußballspiele sein.


    IG Unsere Kurve im März 2014


    Quelle: http://www.faszination-fankurve.de/

  • Ultras Hannover brechen mit Profimannschaft
    Die Ultras Hannover werden in der kommenden Saison die Spiele der Profimannschaft von Hannover 96 nicht besuchen und stattdessen die zweite Mannschaft in der Regionalliga Nord unterstützen. Grund für die Entscheidung ist ein Streit zwischen Ultras und Hannover 96 über Dauerkarten.


    Hier geht es zu einem Interview mit einem Vertreter der aktiven Fanszene von Hannover 96 zum Thema.


    Gegenüber Faszination Fankurve äußerte ein aktiver Fan von Hannover 96, dass noch nicht abschließend geklärt sei, wie sich andere Fan- und Ultràgruppen in Hannover verhalten werden. Folgen sie dem Beispiel der Ultras Hannover, oder werden sie weiterhin die 96-Profis besuchen? Die Profimannschaft von Hannover 96 ist seit Dezember 1999 aus dem Verein in eine GmbH & Co. KGaA ausgegliedert. Hannover 96 wollte vorerst auf Nachfrage von Faszination Fankurve kein Statement zum Rückzug der Ultras Hannover abgeben.


    Im Block N16/N17, der Heimat der Ultras Hannover, war eine Verlängerung der Dauerkarten nicht möglich. Der Verein stoppte den Verkauf. Bisher waren Dauerkarten in besagtem Block günstiger als in Nachbarblöcken. Dies wollte Hannover 96 ändern und den dort platzierten Fans neue Allgemeine Geschäftsbedingungen unterbreiten. (Faszination Fankurve, 12.06.2014)


    Faszination Fankurve sprach mit einem Vertreter der aktiven Fanszene von Hannover 96 (Name der Redaktion bekannt) über den Rückzug der Ultras und weiterer Gruppen, den Konflikt mit dem Verein und Martin Kind sowie über die kommende Saison bei den Amateuren von Hannover 96.


    Ihr werdet in der kommenden Saison die Spiele der Profis nicht besuchen?
    Ultras Hannover und die meisten Gruppen aus dem Oberrang werden in der kommenden Saison die Spiele der Profis nicht besuchen. Dies war eine Mehrheitsentscheidung der Gruppen im Oberrang. Natürlich entscheidet letztlich jeder selbst, ob er noch ins Stadion geht oder nicht. Es wird auch im Oberrang Gruppen geben, die weiterhin hingehen werden. Die Leute werden aber nicht singen. Das gleiche gilt, nach meinen Informationen, auch für die Brigade Nord im Unterrang.


    Gilt Eure Entscheidung auch für die Auswärtsspiele?
    Ja, wir wollen nicht zu den Profis gehen und stattdessen alle 34 Spiele der Amateure besuchen. Oldenburg, Meppen. Lübeck, und die Zweitvertretungen von Braunschweig, Wolfsburg und Bremen hören sich im Vergleich zu Hoffenheim und schon wieder Schalke oder München doch auch nicht schlecht an. Dazu kommt, dass die Reisen nicht weit sind und noch sehr günstig werden.



    Kannst du nochmal den Konflikt zwischen Fanszene und Verein zusammenfassen?
    Der Konflikt hat sich immer weiter verschärft. Höhepunkt war sicherlich die verpflichtende Busanreise zum Derby nach Braunschweig, die wir boykottiert haben. Hier sind noch Gerichtsentscheidungen offen. Das Gericht hat Hannover 96 schon aufgefordert in der Sache kleinbeizugeben und alle bisherigen Urteile wurden zu unseren Gunsten getroffen. Bei Hannover 96 hat man dazu nur gesagt, dass die Sicherheit vor Gerichtsurteile gehe. Außerdem hat Hannover 96 kurz vor dem Derby einen Befangenheitsantrag gegen die Richterin gestellt, um somit Gerichtsentscheidungen hinauszuzögern. Damit wurde verhindert, dass viele Fanszenemitglieder noch vor dem Derby zu ihrem Recht kommen. In Folge dieses Konflikts sind wir einfach nicht mehr bereit die „Jubelperser“ abzugeben.


    Ist dieser Konflikt noch zu lösen?
    Erstmal erwarten wir eine Entschuldigung von Hannover 96. Kurzfristig, würde ich sagen, ist er nicht zu lösen. Dazu ist die Situation zu festgefahren. Damit wurden wir schon lange genug hingehalten. In Gesprächen kommt Martin Kind häufig sehr verständnisvoll rüber, aber am Ende kommt nichts bei rum und wir werden hingehalten. Lippenbekenntnisse seitens des Vereins reichen nicht mehr. Mit den aktuellen Personen bei Hannover 96 sind keine Gespräche mehr möglich.


    Habt ihr Angst Eure Dauerkarten zu verlieren?
    Ich werde meine Dauerkarte nicht verlängern. Wenn es irgendwann eine Lösung mit dem Verein gibt, dann findet sich bestimmt auch wieder ein Platz im Stadion für die Fanszene. Manche von uns werden ihre Dauerkarte sicherlich behalten, die Spiele aber trotzdem nicht besuchen.


    Wie sieht die Fankurve in der kommenden Saison bei den Amateuren von Hannover 96 aus?
    Die Amateure spielen im Moment größtenteils im Beekestadion bei den Sportfreunde Ricklingen. Im eigentlichen Stadion der Amateure, dem Eilenriedestadion, hätten wir sicherlich besser Voraussetzungen. Wichtig ist nochmal zu sagen, dass wir nicht vor den Problemen weglaufen wollen, sondern den Weg gewählt haben, um uns bei den Amateuren die positiven Elemente des Fandaseins zurückzuholen und wieder Spaß zu haben.


    Wie wird sich Euer Fernbleiben auf die Stimmung bei den Profis auswirken?
    Am Ende der vergangenen Saison haben wir bei den Profis das Singen schon eingestellt. Natürlich haben dann Leute gesungen, die sonst nie gesungen haben und es den Ultras mal so richtig zeigen wollten. Aber wenn wir an einem Sonntag gegen Hoffenheim spielen, glaube ich nicht, dass die Stimmung gut sein wird. Und wenn doch ist es doch auch okay. Dann wissen wir, dass man uns nicht braucht und vielleicht entspannt unser Fernbleiben die Situation mit anderen 96-Fans ja auch.


    Wie ist denn die Stimmung gegenüber der Fanszene in Hannover gerade?
    Das Bild der normalen Zuschauer ist sehr durch die Berichte in lokalen Medien geprägt. Ein Beispiel: Hannover 96 wurde vom DFB zu einer Geldstrafe von 100.000 Euro verurteilt. Der DFB hat die Strafe mit der Pyroshow beim Derby gegen Braunschweig und einem Böllerwurf beim Spiel in Wolfsburg begründet. Der Großteil der Strafe ist sicherlich durch den Böllerwurf zustande gekommen, da dabei jemand verletzt wurde und bleibende Schäden davonträgt. Der Böller wurde aus dem Unterrang geworfen. Bei der Pyroshow im Derby wurde niemand verletzt. In den lokalen Medien wurde die Schuld für die gesamte Strafe den Ultras im Oberrang in die Schuhe geschoben.


    Zuletzt haben einige Vereine ihre Amateurteams abgemeldet. Habt ihr Angst, dass dies in Hannover auch passiert?
    Das ist uns aktuell nicht bekannt. Damit beschäftigen wir uns erst, wenn es soweit ist. Wir freuen uns erstmal auf eine gesamte Saison bei den Amateuren. (Faszination Fankurve, 12.06.2014)


    Geht ja hoch her bei Hannover

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