Kostas Stafylidis #3

  • Stafylidis fordert Boenisch heraus


    Der junge Mann mit dem auffälligen Kinnbart strahlte mit der Sonne um die Wette. Heimatliche Temperaturen erwarteten Kostas Stafylidis, Bayer Leverkusens vorerst letzten Neuzugang, in Zell am See. Am Sonntag war er in München gelandet, per PKW ging es ins Salzburger Land, am Montag dann das erste Training und der erste Aha-Effekt für den jungen Griechen: "Das ist alles sehr gut organisiert", lobte er die reibungslose Abwicklung nach seiner Ankunft.


    Aus dem Bayer-Trainingslager in Zell am See/Österreich berichtet Frank Lußem



    Ein Gespräch mit dem Trainerteam war der Arbeit auf dem Platz vorangegangen, der Linksverteidiger kann sich leidlich auf Englisch verständigen, "wichtig ist jetzt", so Stafylidis, "dass ich die Sprache schnell lerne."


    Eigentlich steht er bereits seit einem Jahr bei der "Werkself" unter Vertrag. Seine Verpflichtung ist erneut ein Beispiel für die vorausschauende Arbeit der sportlichen Leitung um Sportchef Rudi Völler, Manager Michael Reschke und Scouting-Chef Jonas Boldt. Bei Qualifikationsspielen der griechischen U 19 fiel dem Trio das Talent auf. Nach einigen Beobachtungen einigte man sich schnell darauf, den Jungen unter Vertrag zu nehmen. Dies geschah dann im vergangenen Jahr, allerdings lieh man ihn umgehend für ein Jahr an seinen Stammklub PAOK Saloniki aus.


    Rund 1,5 Millionen Euro kassierten die Griechen für das Eigengewächs, das bei der jüngsten U-20-Weltmeisterschaft in der Türkei sein Team als Kapitän auf den Platz führte. Seine Leistungen dort ließen die Scouts aufhorchen, der FC Liverpool bot Saloniki dem Vernehmen nach über vier Millionen Euro Ablöse - und musste erfahren, dass der Junge bereits Bayer Leverkusen gehörte.


    Und Bayer denkt nicht daran, ihn abzugeben. "Er ist ein interessanter Spieler", sagt Rudi Völler, man erwartet sich einen harten Zweikampf zwischen Stafylidis und Sebastian Boenisch auf der linken Defensivposition. "Zunächst einmal freue ich mich jetzt auf die Aufgabe hier", so der Grieche am Montag. Die Champions League sei ebenso eine große Herausforderung wie die Bundesliga: "Aber ich hatte nur kurz Urlaub, jetzt muss ich mich eingewöhnen. Alles ist noch total neu für mich."


    Bellarabis "Wiedergeburt"


    Nichts ist neu für Karim Bellarabi. Seit zwei Jahren spielt er nun für Bayer. Und trotzdem: "Ein bisschen fühle ich mich auch wie ein Neuzugang." Kein Wunder! Seit November 2012 war der brillante Techniker verletzt, eine hartnäckige Schambeinblessur (inklusive Operation und monatelanger Reha mit immer neuen Rückschlägen) quälte den Ex-Braunschweiger. Zell am See erlebt nun die Wiedergeburt des Flügelspielers. Am Montag mischte er von der ersten bis zur letzten Trainingsminute bei allen Übungen mit, entwickelte während der 120-Minuten-Einheit sichtlich Spaß, zeitweise, nach gelungenen Aktionen, wollte das Lächeln gar nicht mehr aus seinem Gesicht verschwinden: "Ich bin schmerzfrei, ich habe keine Angst, dass etwas passiert. Das ist ein super Gefühl. Jetzt will ich nur noch aufholen und angreifen!"


    Quelle: kicker.de

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!