Jako: Ein Mittelständler in der Königsklasse

  • Für Jako lag im vergangenen Winter ein besonderes, aber teures Präsent unterm Weihnachtsbaum. Zu jener Zeit zurrte der baden-württembergische Sportartikelhersteller den Ausrüstervertrag mit Bayer 04 Leverkusen fest, der im Februar offiziell kommuniziert wurde.


    Obwohl es das bislang größte Mandat von Jako im Fußball ist, verliefen die Vertragsverhandlungen vergleichsweise rasant. Der erste Kontakt zwischen dem Bundesligisten und Jako kam im November 2015 zustande. Der Sportartikelhersteller stieg damals erst in die zweite Pitch-Runde um das Ausrüstermandat bei Bayer 04 Leverkusen ein, nachdem die in der Branche gehandelten US-amerikanischen Kandidaten Under Armour und New Balance schon aus dem Rennen waren. Irgendwann wurde für Bayer 04 dann auch die Zeit knapp. Üblich ist laut Jako-Sponsoringleiter Christoph Rohmer eine Vorlaufzeit zwischen Ausrüs-ter und Club von 12 bis 16 Monaten. Bei Bayer 04 und Jako betrug sie neun Monate.
    Die kurze Verhandlungszeit war laut Rohmer am Ende aber kein Nachteil. Langes Vertragsgeplänkel blieb beiden Parteien erspart. So konnte Jako den Bayer-04-Verantwortlichen schon beim ersten Treffen einen ersten Trikotdesign-Vorschlag präsentieren. Über die Rahmenbedingungen der Kooperation einigten sich die Parteien dann relativ schnell.
    Die kommunizierte Laufzeit des Deals überraschte anfangs. Zunächst gilt der Kontrakt nur für zwei Jahre bis zum Ende der Saison 2017/18. Danach soll das Engagement auf beiden Seiten analysiert werden. Im Idealfall könnte es dann zu einer längerfristigen Vertragsverlängerung kommen. „Wir stehen erst am Anfang dieser Partnerschaft, die durchaus längerfristig sein kann. Beide Partner können sich noch beweisen“, erklärt Jochen A. Rotthaus, Direktor Marketing und Kommunikation von Bayer 04 Leverkusen, die Vertragslaufzeit.
    Unabhängig von der Vertragsdauer profitiert der Bundesligist finanziell vom Einstieg Jakos. Vorgänger Adidas soll bis zuletzt etwa 2,5 Millionen Euro pro Jahr an Bayer 04 gezahlt haben. Die neue Rechtesumme, die Jako für das Ausrüstermandat bezahlt, liegt nach SPONSORs-Informationen darüber. Allerdings ist der Betrag, wie so oft im Sponsoring, auch an sportliche Ziele des Clubs gekoppelt. Das heißt, für das Erreichen der UEFA Champions League dürfte Jako dem Club einen Bonus von etwa einer halben Million Euro bezahlen. Unterm Strich dürfte Jako so pro Jahr mehr als drei Millionen Euro an den Werksclub überweisen.
    Strategie angepasst
    Für das Engagement bei Bayer 04 hat Jako eigens seine Strategie überdacht. Bisher hatte sich der Sportartikelhersteller auf kleinere Vereine wie Darmstadt 98, Hannover 96 oder den Karlsruher SC konzentriert, also auf Clubs, die eher in der unteren Tabellenhälfte oder der 2. Liga spielen. Höhepunkte waren in der Vergangenheit die Teilnahmen von Hannover oder von Ex-Jako-Club Eintracht Frankfurt an der UEFA Europa League. Nach dem ersten Kontakt mit Leverkusen sah das mittelständische Unternehmen aus dem schwäbischen Hollenbach plötzlich die Möglichkeit, in der Champions League mitzuspielen – ein Novum für Jako.


    Quelle: http://www.sponsors.de/jako-ei…aendler-der-koenigsklasse

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