Neuer Leitwolf

  • 24.07.2006


    NEUER LEITWOLF


    Von ALEX HAUBRICHS


    Grünberg – Tag fünf in der hessischen Einöde. In der Sportschule Grünberg ist der Ablauf immer gleich: Schlafen, essen – und Training. Dreimal am Tag. Ein Waldlauf um acht Uhr früh, eine Zwei-Stunden-Einheit zwischen elf und eins. Um 17 Uhr bittet Michael Skibbe seine Truppe noch mal zur Arbeit.


    „Das ist jetzt ein Knochen-Job“, sagt Sergej Barbarez. „Aber da müssen wir durch. Wir haben sehr viel vor in dieser Saison.“ Sobald der Ball rollt, ist der Bayer-Barbar in seinem Element. Dann wird geschrien, geflucht, kommandiert. Als Letzter verlässt der 34-Jährige mit Coach Michael Skibbe den Platz.


    Im Hotel dann die andere Seite des Profis: Da schlürft er mit dem erst 18-jährigen Assimiou Touré einen Kaffee, spricht mit Problem-Profi Athirson über dessen Gemütszustand.


    „Ich will mich hier einbringen“, sagt der Bosnier, der mit seiner offenen, freundlichen Art das beste Mittel gegen Lagerkoller ist. „Das ist wirklich beeindruckend:Er geht selbst auf die jüngsten Spieler ein und interessiert sich für sie. Kein Zweifel: Er will hier eine Führungsrolle übernehmen.“


    Auf dem Platz aber darf er ruhig mal den Barbaren spielen. „Er soll seine Aggressivität gegen den Gegner voll ausleben – und darf auch den Mitspielern ruhig mal Bescheid sagen“, sagt der Trainer.


    Barbarez wird Skibbes rechte Hand auf dem Spielfeld. Wird er dort jetzt auch zum absoluten Chef bei Bayer? Manche glauben, dass Skibbe ihm die Kapitänsbinde übertragen könnte. Skibbe: „Er kommt für das Amt auf jeden Fall in Frage, obwohl ich auch mit Carsten Ramelow in der letzten Saison gut zusammengearbeitet habe. In den Mannschaftsrat kommt Sergej aber in jedem Fall.“


    express.de

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