Alles über den FSV Mainz 05

  • Weil es wohl nicht alle mitbekommen haben:



    Verletzte Mainzer-Fans nach Einsatz im Gästeblock in Hamburg


    Am vergangenen Wochenende kam es in Hamburg zu einem Einsatz von Polizei und Ordnungsdienst, um den Aufgang im Gästeblock der Hamburger Arena beim Spiel gegen Mainz 05 freizuhalten. In Folge dieses Einsatzes kam es zu einer Gehirnerschütterung und weiteren Verletzungen bei den Mainzer Fans. Die Szene Mainz nahm nun Stellung zum Vorfall und kritisiert die Polizei und den Ordnungsdienst scharf.


    Stadionwelt dokumentiert die Stellungnahme:


    Stellungnahme der Szene Mainz zu den gewalttätigen Übergriffen von Ordnungsdienst und Polizei auf Mainzer Fans bei unserem Auswärtsspiel an Fassenachtssonntag, den 06.März 2011, im Hamburger Volksparkstadion:


    Hamburg. Auswärts an Fassenacht!
    Seit Wochen freute man sich schon auf genau diese Fahrt!
    Leider konnte man trotz des 2:4 Auswärtssieges nicht feiern, denn der unnötige Einsatz des Ordnungsdienstes bzw. der Polizei vermieste jedem von uns das Spiel und die Rückfahrt.


    Einsteigen muss man damit, dass die Hinfahrt und auch die Ankunft des feucht-fröhlichen Haufens der aktiven Szene Mainz absolut problemlos und friedlich verliefen.
    Das erste Ärgernis kam auf, als man mit den knapp 100 Leuten mit denen man zusammen angereist war, recht knapp vor Spielbeginn ankam und der Ordnungsdienst es nicht für nötig hielt, den wohl an diesem Tag größten geballten Andrang von Fans mit der Öffnung weiterer Zugänge entgegenzukommen. Stattdessen mussten wir alle mitsamt Material und penibler Kontrolle jedes Einzelnen durch einen (!!!) offenen Zugang.
    Erst als nur noch etwa 30 Fans draußen standen, reagierte man gnädig und öffnete ein zweites Tor.


    Letztlich waren dann alle Mitreisenden ca. 5-10 Minuten vor Spielbeginn im Stehplatz-Bereich, wo es direkt weiterging. Durften andere Fanszenen wie die Bremer oder St. Pauli in den letzten Wochen noch ihre Zaunfahnen am vorderen Zaun platzieren, war dies unserer Szene strengstens untersagt. Die Ansagen dahingehend waren mehr als unfreundlich.


    Aber das richtig traurige Spektakel fing dann mit ein paar übermotivierten Ordnern an, die unbedingt den Treppenaufgang frei machen wollten, koste es was es wolle!


    Dass es hier um lediglich fünf Stufen ging und das bei einem nur halb gefüllten Block mit nur ca. 700-800 mitgereisten Mainzern, interessierte dabei die Verfechter von Recht und Ordnung nicht.
    Ab der ca. 15. Spielminute standen also ca. 20-30 Ordner im Block, welche die 05-Fans entzwei spalteten.
    Dabei wurden immer wieder Fans geschubst und man musste sich an den Ellenbogen im Kreuz gewöhnen.
    Das perfide an der Angelegenheit ist wohl, dass sowohl Ordnungspersonal sowie später auch die vollgepanzerten Polizisten die Fluchtwege mehr blockierten, als dies alle mitgereisten Fans hätten tun können.


    Dass dies kein Zustand für das komplette Spiel war, wussten wohl alle, bis auf die Ordner.
    Die erste Hüpfeinlage zu „Hüpf Moguntia, hüpf!“ verärgerte diese, was durch die Nähe allerdings nicht zu verhindern war. Bei der nächsten Hüpfaktion rasteten die Ordner aus und begannen damit wild um sich zu schlagen und jeden im nahen Umkreis zu Boden zu reißen.


    Die Szene reagierte verhältnismäßig besonnen und versuchte dennoch weiter Stimmung zu machen, und das immer mit den Faustschlägen und Ellbogen der Ordner im Rücken.


    Ca. 15 Min. später marschierte auch die Polizei in voller Kampfmontur in den Block ein.
    Nachdem sie den Platz der Ordner übernommen hatten und die Leute im unteren Bereich noch mehr eindrängten und behinderten, begannen sie damit wahllos Leute rauszuziehen. Das wurde natürlich nicht einfach so hingenommen und so zog sich dieses Prozedere mit minütlichen Auseinandersetzungen immer weiter durch die Halbzeitpause bis in die zweite Halbzeit rein.
    Im Verlauf dieser Auseinandersetzungen wurden immer wieder Personen, darunter auch mehrere Frauen, mit der Faust und Schlagstock geschlagen, getreten und beleidigt.


    Die Polizei verließ die Stellung im unteren Bereich des Stadions nicht mehr, selbst nachdem alle Personen die angeblich an den Ausschreitungen beteiligt waren gewaltsam aus dem Block entfernt wurden.
    Dies war natürlich kein Zustand, in dem man das restliche Spiel gucken wollte. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, das Stadion zu verlassen.
    Doch selbst das wollte die Polizei nicht zulassen, weshalb sie den linken unteren Bereich des Blockes einkesselte, wodurch weitere Unruhe aufkam.
    Nachdem man den Block nun endlich Beginn der zweiten Hälfte verlassen konnte, wurde man im oberen Bereich am Vorplatz des Blockes gekesselt. Keiner durfte den Kessel verlassen bzw. betreten um Essen und Trinken rein zu bringen.
    Dieser Zustand hielt geschätzte 1 ½ Stunden an.
    Nach dem Spiel wurde sortiert und nach Gefühl ausgewählt, wer den Block verlassen darf und wer nicht.
    Cirka 1 Stunde nach dem Spiel wurden die Personen, die in Gewahrsam genommen wurden freigelassen und auch der Rest durfte das Stadion endlich verlassen. Der gesamte Weg zu unseren an den Gästeblock gefahrenen Bussen war von Polizisten auf beiden Seiten zugestellt (es waren weit und breit keine HSV-Fans mehr zu sehen) und man wurde immer wieder arrogant angequatscht. War wohl ein sehr amüsanter und spaßiger Tag für die Polizei.


    Im Nachhinein konnte man bei einem Mädchen eine Gehirnerschütterung, mehrere Prellungen bei 10-15 Personen (darunter auch mehrere Frauen) wie auch blaue Flecken feststellen. Außerdem wurde eine Person so lange mit Schlägen und Tritten malträtiert, bis man sein Gesicht vor Blut kaum noch erkennen konnte.
    Des Weiteren wurden mehrere Fahnen von Polizisten kaputt gerissen.
    Versuche, die Frauen zu schützen oder Schläge gegen diese Abzufangen, wurden mit weiteren Schlägen und Tritten, wie auch mit der Festnahme bestraft.
    Die Vermittlungsversuche des Mainzer Fanbeauftragten Christian Viering, wie auch des Fanprojektvertreters Matthias Schöffel wurden von der Polizei / Ordnungsdienst weder ernst genommen noch beachtet.


    Fünf Personen wurden vorläufig festgenommen und wurden erst ca. 1 Stunde nach Spielende freigelassen.


    Ein besonderer Dank geht hier an Christian und Matthias, wie auch den anderen Mainzern, die versucht haben die Lage zu beruhigen.
    Außerdem wollen wir uns bei den Hamburgern bedanken, die uns und vor allem den Verletzten, noch während des Spieles ihre Hilfe angeboten haben und ihnen zur Seite standen.


    Wir bitten nun alle Geschädigten und Augenzeugen sich bei uns zu melden und uns eventuell auch einen Bericht und die Meinung aus ihrer Sicht zuzuschicken.
    Außerdem suchen wir noch Bilder und Videos vom dem Vorgehen des Ordnungsdienstes und der Polizei, da einige Leute gerichtlich gegen diese vorgehen wollen.
    Es kann nicht sein, dass diese Polizisten / Ordner wieder einmal ungestraft davonkommen und Unschuldige in unseren Reihen vor Gericht gestellt werden und immer mehr Stadionverbote erhalten!
    Dazu ist auch noch zu sagen, dass die Polizisten, welche im Block agierten, weder Nummer noch Namensschilder trugen und auch später nicht mehr auffindbar waren.
    Der Rest der uns im Blockvorplatz kesselte trug jedoch Namensschilder. Ein weiterer Beweis dafür, dass eine Kennzeichnungspflicht für Polizisten unabdingbar ist und möglichst bald durchgesetzt werden muss! Es kann nicht sein, dass Polizisten immer wieder vermummt und anonym ungestraft zuschlagen können!


    Wir bitten jeden Fan, der auf dem Auswärtsspiel in Hamburg war und gesehen hat, wie unverhältnismäßig die Polizei und der Ordnungsdienst gehandelt haben sich mit uns in Verbindung zu setzen! Viele Fans haben schon Beschwerden an den HSV verfasst und wir würden uns freuen, wenn diesen noch einige mehr folgen würden.


    Bitte setzt euch mit uns über die Email-Adresse info@szene-mainz.de in Verbindung. Wir werden eure Antworten sammeln und euch genau sagen, was ihr mit euren Beschwerden zu tun habt.


    Herzlichen Dank und rot-weiße Grüße,
    Eure Szene Mainz


    Ultra Szene Mainz
    Meenzer Metzger von 1999
    Subciety Mainz
    Moguntia Rot-Weiß
    Sektion Bruchweg
    Gensfleisch Connection
    Inferno Mainz
    Fanatics Mainz 1997
    Flagrantia Moguntia


    http://www.stadionwelt.de

  • Szene Mainz kritisiert mangelndes Demokratieverständnis


    Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung von Mainz 05 ging es heiß her. Die aktive Szene stimmte größtenteils gegen ein neues Vorstandsmitglied, das für Sicherheitsfragen zuständig sein soll. Die Fans kritisieren dabei den Interessenskonflikt, da das Vorstandsmitglied gleichzeitig Sponsor des Clubs ist. Vor Ort eskalierte die Situation dann.


    Stadionwelt dokumentiert den Bericht der Szene Mainz von der Mitgliederversammlung:


    Das ist Mainz 05 – Ein Bericht von der Mitgliederversammlung


    Alle Jahre wieder: Mitgliederversammlung von Mainz 05. Oftmals ein wenig spektakulärer Termin, da unser Verein – im Gegensatz zu anderen in diesem Bundesland – glücklicherweise solide geführt ist und im Rahmen dieser Versammlungen wenig Zündstoff bestand. Man geht hin, lauscht den Berichten von Vorstand, Trainer, Kassenprüfer, erteilt die gesetzlich vorgesehenen Entlastungen, unterhält sich mit den bekannten Gesichtern und geht wieder seiner Wege. Auch in diesem Jahr gab es kein Anzeichen, dass am beschriebenen Procedere gerüttelt werden sollte. So fiel es den wenigsten überhaupt auf, dass bereits Ende August in den beiden lokalen Tageszeitungen die Einladung zur Mitgliederversammlung fristgerecht und satzungsgemäß abgedruckt war. Warum auch? Wie in den Vorjahren ging man von einer separaten Benachrichtigung durch Mainz 05 via Stadionheft, Homepage, Pressemitteilung oder einem der anderen vielfältigen Kommunikationswege aus…versorgt nicht beispielsweise die offizielle Mainz 05-App den geneigten Smartphone-Besitzer regelmäßig mit solch hochkarätigen Schlagzeilen wie „Klein-Winternheim gewinnt Grundschulturnier“?!?


    Zur Überraschung vieler Vereinsmitglieder wurde jedoch erst am 15.09. auf die Versammlung aufmerksam gemacht, also knappe vier Tage vor dem Termin. Nun ja, auch das wäre noch nicht allzu tragisch, war man doch im vergangenen halben Jahr eine dem unbestritten hohen Arbeitsaufwand geschuldete Nachlässigkeit bei der Veröffentlichung regelmäßiger Nachrichten – insbesondere die Dauerkartenvergabe ist hier aus Sicht vieler Fans zu erwähnen – durchaus gewohnt.


    Was jedoch nahezu jeden, der die offizielle Pressemitteilung des Vereins las, aufhorchen ließ, war die anstehende, zuvor nie erwähnte Änderung im Vorstand von Mainz 05. Bernhard Geitel, Vorstand für den Bereich Sicherheitsfragen, sollte nach rund 23 Jahren aus diesem Gremium ausscheiden. Als Nachfolger schlägt der Vorstand in der PM Herrn Andreas Krafft vor, seines Zeichens geschäftsführender Gesellschafter der Urano Systemhaus GmbH bzw. assoziierter Unternehmen. Und so geriet der weitere Wortlaut der Pressemitteilung hauptsächlich zur Werbeschrift für Herrn Krafft. Dieser sei Mainz 05 „seit 2006 eng verbunden“ und unterstütze mit seiner Firma als Sponsor diverse Projekte und Initiativen im Vereinsumfeld. Der Vorstand sähe in ihm einen geeigneten Kandidaten den Verein Mainz 05 voranzubringen.
    Unmittelbar nach der Bekanntgabe der Personalie wurden kritische Stimmen laut: die einschlägigen Internetforen liefen heiß und auf den Blogs der bekannten Gruppen der aktiven Mainzer Szene waren unmittelbar Stellungnahmen zu diesem Vorgang zu lesen. Natürlich wurde die Ankündigung des Vereins auch von Angesicht zu Angesicht diskutiert, insbesondere am Treffpunkt vor dem Spiel in KLHS oder im Zug in die hässlichste Stadt Deutschlands konnte man zeitweilig den Eindruck gewinnen, dass der Fokus urplötzlich nicht mehr ausschließlich auf dem anstehenden Spiel lag.


    Tenor aller Wortmeldungen war die Kritik an der wirklich verbesserungswürdigen Kommunikation der bevorstehenden Änderung, die von allen Seiten kritisiert wurde und unbestritten einen merkwürdigen Beigeschmack aufweist. Aber selbstverständlich auch die verschiedenen Ämter des bis dato gänzlich unbekannten Herrn Krafft und etwaige daraus resultierende Interessenskonflikte waren augenfällig.
    Viele fühlten sich folglich statt als mündiges Vereinsmitglied eher als „Stimmvieh“ angesehen, dem man keinerlei Diskussion oder Auseinandersetzung mit bzw. über eine neue Person gestatten will.


    So war die Spannung vor der Versammlung am 19.09. um 19 Uhr im Kurfürstlichen Schloss dieses Mal ungleich größer als in den Vorjahren. Trotz der großen Diskussionen im Vorfeld erschienen nur 305 Vereinsmitglieder. Bedenkt man die eigentlich stattliche Anzahl von knapp 14.000 Mitgliedern, fragt man sich – abgesehen von der schlechten Kommunikation des Termins – durchaus woran das liegt. Ist die Vereinsmitgliedschaft in den vergangenen Jahren vielleicht nur zu einem bequemen Weg an Heimspielkarten zu kommen degeneriert?


    Zunächst wurde die Versammlung mit den üblichen Redebeiträgen sowie einem kleinen Einspieler der letzten Spiele sowie der offiziellen Eröffnungsfeier des Stadions am Europakreisel eröffnet. Die Reden waren – so man in den Vorjahren anwesend war – nichts grundlegend neues, doch fiel bereits hier eine gewisse Redensart von Präsident und Manager auf: es wurde mehrfach betont, was Mainz 05 sei und was nicht. Vielfach wurde das vergangene Spiel gegen den herzblutgetränkten Traditionsverein herangezogen. Das dort Erlebte sei keinesfalls Mainz 05, die Stadioneröffnung hingegen sei Mainz 05. Ein Zusammenhalt zwischen Fans, Mannschaft, Trainer und Vorstand sei Mainz 05, (berechtigte) Kritik an den drei letztgenannten sei keinesfalls Mainz 05. Diese unsägliche, vermeintliche Definitionshoheit sollte im weiteren Laufe des Abends noch einige Male bemüht werden.


    So wurde nach den üblichen Pflichtprogrammpunkten zum TOP 6 aufgerufen: der Wahl des Vorstandes. Wie in der Satzung festgelegt war der gesamte Vorstand neu zu bestimmen.
    Zum Eintritt in den Tagesordnungspunkt übernahm die in einer der vergangenen Mitgliederversammlungen gewählte Wahlkommission die Leitung der Veranstaltung. Sicherlich ein sinnvolles Gremium, da der Vorstandsvorsitzende Harald Strutz, der bisher die Versammlung führte, nicht seine eigene Wiederwahl moderieren sollte.


    Der Vorsitzende der Wahlkommission schilderte kurz das anstehende Prozedere, bevor Herr Andreas Krafft sich kurz vorstellen sollte. Herr Krafft konnte leider die ihm gebotene Chance, die Mitglieder von sich zu überzeugen, nicht nutzen. Sein Vortrag wirkte nicht souverän und vermittelte wenig Neues über seine Person. Insbesondere seine spezielle Motivation für Mainz 05 tätig zu werden blieb nebulös. Als der Wahlleiter nach dieser missglückten Vorstellung ohne die zuvor angekündigte Fragerunde zur Abstimmung schreiten wollte, wurden Unmutsbekundungen laut. Insbesondere aus dem Kreis der aktiven Fanszene wurde dieses Übergehen der Mitgliederrechte nicht akzeptiert, so dass schließlich doch die im Mittelgang zwischen den Stuhlreihen positionierten Mikrofone freigeschaltet wurden. Die nun gestellten Fragen sowie die Kritik, die auch von Fans außerhalb des Spektrums der aktiven Fanszene kamen, drehten sich primär um die oben schon beschriebenen Themen: Interessenskonflikt zwischen Sponsor, Vorstand und Dienstleister von Mainz 05 in einer Person, unglückliche (oder gar gewollte) späte Bekanntmachung der Person Andreas Krafft, mangelnde Kenntnis über die Person Andreas Krafft. Oftmals wurde hier auch schon geäußert, dass ein positives Votum für Herrn Krafft für viele Fans nicht vorstellbar sei. Die Betonung lag jedoch immer darauf, dass dies nicht in der Person von Herrn Krafft begründet läge – der ja durchaus kompetent sein könne – sondern vielmehr in der schlechten Informationspolitik, welche beispielsweise die Benennung eines alternativen Kandidaten nicht ermöglicht hätte. Eine Abstimmung über die Besetzung eines Vorstandspostens mit einem Unbekannten könne nicht guten Gewissens erfolgen.


    Bevor Herr Krafft sich näher zu den Fragen äußern konnte – lediglich der Hinweis, er sei bereits seit 1990 Sympathisant von Mainz 05 – wurde er durch Harald Strutz und Christian Heidel vom Mikro gedrängt.


    Und nun begann die Lehrstunde, was Mainz 05 ist und was definitiv nicht Mainz 05 ist.


    Die beiden genannten Herren des Vorstandes verteidigten den Vorschlag Andreas Krafft vehement. Man kenne ihn lange, arbeite gut mit ihm zusammen, er könne sich sicherlich in das bestehende Gremium einfügen und überhaupt: gäbe es denn kein Vertrauen mehr in die Arbeit des Vorstandes? Diese „Vertrauensfrage“ wurde nur noch durch beiläufig eingestreute Bemerkungen des Wahlleiters übertroffen, der ebenfalls Herrn Krafft lobte. Ein Paradebeispiel für Neutralität. Die Schweiz könnte neidisch werden.
    Wer sich in der Mitgliederversammlung kritisch äußerte oder auch nur eine Frage an Herrn Krafft formulieren wollte, wurde direkt in den Zusammenhang mit den Vorkommnissen in Kaiserslautern gerückt. „Ich weiß ja aus welcher Ecke das kommt“, war ein Satz der aus dem Mund des Präsidenten zu vernehmen war. Eine absolut logische Schlussfolgerung: jeder Fragesteller, der nicht zu 100% der Vorstandsräson folgt, ist ein potentieller „Krimineller“ (ein wortwörtliches Zitat der Herren Heidel und Strutz).

  • Ungeachtet der Schärfe des Inhaltes einiger Äußerungen ist fraglich, ob solche Bewerbungs- oder Verteidigungsreden für einen Vorstandskandidaten gemäß der Satzung von Mainz 05 überhaupt durch den noch amtierenden Vorstand erfolgen dürfen. Selbst wenn solche Redebeiträge satzungsmäßig abgedeckt sind, sollte man sich fragen, ob diese guten Stil darstellen. Insbesondere wenn der Wahlleiter sodann nach drei Redebeiträgen von Vereinsmitgliedern – auf deren Fragen es übrigens keine oder keine erschöpfenden Antworten gab – den Antrag stellt, die Diskussion zu beenden und zur Abstimmung zu schreiten. Dieser Antrag brachte das Fass zum Überlaufen! Hier sollte wohl mit aller Macht ein Kandidat auf Wunsch des Vorstandes durchgedrückt werden. Die Wahl an sich wurde frei nach dem Motto „Ei, des werd schon klappe. Die halte doch immer all die griene Kädscher hoch“ zur lästigen Formalität degradiert. In der Folge wurde von einem Mitglied der Antrag auf Vertagung der Wahl vorgebracht – und geflissentlich ignoriert. Es entspannen sich heftige, emotionale Dialoge zwischen einzelnen Mitgliedern und dem Präsidenten. Eine Diskussion – auch eine geordnete – war von vorneherein nicht gewollt und nun wohl auch nicht mehr durchführbar. Erschreckend war an dieser Stelle insbesondere ein zwei Reihen hinter der aktiven Fanszene sitzendes Mitglied, das auf das Ansprechen dieser Demokratiedefizite ein lautes, abfälliges, im Brustton voller Überzeugung vorgetragenes „Pah, Demokratie!“ äußerte.


    Der in allen Belangen überforderte Wahlleiter, der zuvor noch bekundet wegen des blendenden Lichts der Scheinwerfer keine Wortmeldung im Saal erkennen zu können, rief zur Abstimmung über seinen Antrag mittels Heben der eingangs ausgegebenen grünen und roten Stimmkarten. Auf die ironische Anmerkung, wie sich diese beiden Aussagen unter einen Hut bringen lassen, ließ der gute Mann das Licht der Scheinwerfer dimmen und die Saalbeleuchtung leicht hochfahren. Nun stand immerhin technisch einer ordnungsgemäßen Wahl nichts mehr im Wege.


    Die Mehrzahl der anwesenden Fans stimmte – psychologisch perfekt eingestimmt durch die Verquickung zwischen kritischen Vereinsmitgliedern und Pyrotechnik zündenden Schlägern, die in ihrem Innersten in Wirklichkeit den Verein über alles hassen und ihm schaden wollen – leider für den Antrag des Herrn Wahlleiters. Einige Fans verließen daraufhin sofort den Saal. „Farce“ war einer der milderen Titel für das eben Erlebte….aber diese wenigen sind ja ohnehin nicht Mainz 05.


    Die anschließende Abstimmung über den Vorstand verlief erwartungsgemäß: Herr Strutz wurde wiedergewählt – jedoch mit einigen Nein-Stimmen und Enthaltungen, was ihn sichtlich traf…aber natürlich nicht Mainz 05 ist. Die übrigen bewährten Vorstandsmitglieder wurden einstimmig wiedergewählt. Das ist natürlich Mainz 05!
    Auf Herrn Krafft entfielen am Ende knapp über 200 Ja-Stimmen, der Rest waren Enthaltungen und Nein-Stimmen.


    Alles in allem ein unrühmliches Lehrstück in Sachen Demokratie und Massenpsychologie sowie ein schlechter Start für Herrn Krafft, der durch das Unvermögen und den absoluten Mangel an Feingefühl seiner neuen Vorstandskollegen gleich zu Beginn seiner Amtszeit nachhaltig beschädigt wurde.


    Das alles ist Mainz 05.

  • Mainzer Gästeblock wird bunt


    Nachdem in der Vergangenheit bereits die Gästebereiche in Dortmund, Gelsenkirchen, Hamburg und Kaiserslautern für auswärtige Fans vermessen wurden, ist nun die Ultra-Szene Mainz nachgezogen. Die Vermessung soll es Gästefans erleichtern Choreographien durchzuführen.


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Wieder ist es zu einem gewalttätigen Zwischenfall unter Fußballanhängern gekommen: Am späten Samstagabend wurden Fans des 1. FSV Mainz 05 nach ihrer Rückkehr vom Auswärtsspiel in Augsburg (1:2) nahe der Mainzer Arena von Unbekannten attackiert - womöglich von Anhängern des 1. FC Kaiserslautern.




    Wie die Polizei Mainz am Sonntag mitteilte, gab es "zahlreiche Verletzte", rund 80 Personen sollen an der Schlägerei beteiligt gewesen sein. Am Tatort seien "Dachlatten, Schraubenschlüssel und anderes Schlagwerkzeug" gefunden worden. Auch Flaschen flogen.


    Ersten Ermittlungen zufolge waren FCK-Anhänger an dem Angriff kurz vor Mitternacht beteiligt, offenbar wurden Fahnen und Fanschals der "Roten Teufel" gesehen. Die Angreifer konnten flüchten, bevor die Beamten eintrafen. Am Montag will die Polizei die Ermittlungen fortsetzen.


    Quelle: http://www.kicker.de

  • Reiselektüre für den Präsidenten


    Morgen findet in Berlin der sogenannte Sicherheitsgipfel statt, bei dem Sicherheitsfragen beim Fußball diskutiert werden sollen. Die Supporters Mainz haben deshalb ihre Positionen zur aktuellen Debatte veröffentlicht und diese dem Mainzer Präsidenten Strutz mit auf den Weg gegeben.


    Stadionwelt dokumentiert die Pressemitteilung der Supporters Mainz:


    Miteinander statt Gegeneinander! – Position der Supporters Mainz zu aktuellen Sicherheitsfragen


    Am 17.7.2012 findet in Berlin ein Sicherheitsgipfel von Politikvertretern und Profivereinen statt, bei dem sich die Teilnehmer dem Thema Sicherheit im Rahmen von Fußballspielen widmen werden.


    Da zur Veranstaltung keine der bundesweiten Fanvereinigungen eingeladen sind, möchten wir auf diesem Wege unsere Positionen zu relevanten Schwerpunkten veröffentlichen.


    Mit einem sicheren Gefühl zu Fußballspielen zu gehen ist uns allen ein wichtiges Anliegen. Die Supporters Mainz als Dachverband der Mainzer Fans sehen Gewaltfreiheit als hohes Gut an.
    Daher findet sich ein klares Bekenntnis gegen Gewalt in und außerhalb der Stadien auch in der Satzung der Supporters Mainz e.V.
    Unser Wirken ist darauf gerichtet, das Erlebnis Fußball mitzugestalten. Die Vielfalt der Fans und die Unterstützung unserer Mannschaft ist Basis unserer Bemühungen. Gleichzeitig wollen wir die Gemeinschaft der Fans stärken und ihnen eine Stimme bieten. In Mainz und bundesweit.


    In den letzten Wochen haben wir mit Mainzer Fans aus unterschiedlichsten Lagern viele Fragen rings um das Thema Sicherheit und Gewaltfreiheit besprochen. Positionen, die gemeinsam vertreten werden, haben wir in einem Papier zusammengefasst und Harald Strutz, der sowohl Präsident unseres 1. FSV Mainz 05 ist, als auch Vorstandsposten bei DFB und DFL bekleidet, vorgestellt.


    Wir danken der Vereinsführung von Mainz 05 dafür, dass die Stimme der Mainzer Fans auf diesem Wege Beachtung beim Berliner Sicherheitsgipfel findet.


    Welche Themen bewegen uns mit Blick auf den Sicherheitsgipfel?


    Dialog als Basis des Miteinanders im Fußball


    Es ist unsere grundsätzliche Überzeugung, dass ausschließlich Dialog und präventive Fanarbeit die Garanten für eine Lösung bestehender Probleme sind.


    Dieser Dialog beginnt mit dem Austausch der Fans untereinander. Vielfalt und Buntheit der Fans erfordern gegenseitigen Respekt und Toleranz.
    Der Dialog zwischen Fans und Verein hilft, die jeweiligen Sichtweisen zu verstehen und Differenzen im Entstehen zu klären.
    Ein Dialog auf bundesweiter Ebene bündelt Kompetenzen und bringt Entscheidungsträger rund um den Fußball zueinander.


    Fanbeauftragte als Forderung im Lizensierungsverfahren
    Wir fordern verbindliche Regelungen für an alle Vereine, ihren Dialog mit den eigenen Fans zu intensivieren, um Frustpotenzial auf allen Seiten abzubauen.
    In Mainz ging man mit der Entscheidung, eine zweite Planstelle für einen weiteren Fanbeauftragten einzurichten, den richtigen Weg. Wenn zudem gesichert ist, dass von den Fanbeauftragten tatsächlich fannahe Arbeit geleistet werden kann – so wie wir das in Mainz erleben – bleiben Erfolge nicht aus.
    Lizensierungsbestimmungen müssen deshalb in zunehmendem Maße überprüfbare und klar formulierte Auflagen zur Gestaltung wirkungsvoller Fanarbeit enthalten.
    Die Schulung der Fanbeauftragten muss abgestimmt sein, ohne gewachsene Besonderheiten der einzelnen Vereine zu nivellieren. Dabei kann auch auf die Erfahrungen der Fanvertreter in den Vereinen und in den bundesweiten Fanvertretungen zurückgegriffen werden.


    Finanzierung von Fanprojekten und Sozialarbeit
    Im Bemühen, Konflikten im und rings um den Fußball wirkungsvoll und nachhaltig zu begegnen, kommt nach unseren Erfahrungen der Arbeit der sozialpädagogischen Fanprojekte eine enorme Bedeutung zu. Überall dort, wo die materiellen Voraussetzungen dafür geschaffen werden und die inhaltliche Ausgestaltung in einem gesellschaftlichen, über den Fußball hinausgehenden Konsens erfolgt, sind auch Erfolge zu verzeichnen.
    Wir fordern die Vereine und Verbände im Profifußball auf, steigende Fernsehgelder zu nutzen, um Mittel für präventive Sozialarbeit der Fanprojekte bereitzustellen. Anders als bei der sonstigen Mittelverteilung zwischen den Vereinen, kann die Höhe der jeweiligen Zuwendung jedoch nicht von erzielten sportlichen Erfolgen abhängig gemacht werden.
    Länder und Kommunen dürfen bei der Finanzierung der Fanprojekte keinesfalls aus der Verantwortung entlassen werden. Eine Intensivierung auf Verbandsseite darf nicht zur Einschränkung der Mittelvergabe durch die öffentliche Hand führen, denn soziale Probleme des Fußballs sind stets auch gesellschaftliche Probleme.


    Gespräche mit Fanvertretungen und überregionalen Bündnissen
    Die Nichtberücksichtigung fanseitiger Interessensgruppen beim Berliner Sicherheitsgipfel ist ein Beleg dafür, dass auf Seiten von DFB, DFL und Politik deutlicher Nachholbedarf bei der Einschätzung geeigneter Dialogpartner besteht. Denn auf das Know How von bundesweit legitimierten Fanvertretungen wie „Unsere Kurve“, dem die Supporters Mainz als Mitgliedsverband angeschlossen sind, darf bei der Lösung von Sicherheitsproblemen aus unserer Sicht nicht verzichtet werden.
    Exemplarisch für misslungenen Dialog steht die Frage um den legalen Einsatz von Pyrotechnik in deutschen Fußballstadien. Der unvermittelte Abbruch aller Gespräche von Seiten des DFB hat erst dafür gesorgt, dass das Thema Pyrotechnik bis zum heutigen Tag einen solch dominanten Stellenwert einnimmt.
    Aus unserer Sicht ist eine Wiederaufnahme des ernsthaften Dialogs mit der Initiative “Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren” wünschenswert. Nicht, um möglicherweise unberechtigte Hoffnungen zu wecken, sondern um die bisherigen Geschehnisse sinnvoll aufzuarbeiten und letztlich zu einem Ergebnis zu kommen, das von beiden Seiten respektiert wird.

    Konfliktlösung und Sanktionen
    Bei allen Bemühungen, Dialog und Prävention voranzubringen, ist klar, dass wie überall in unserer Gesellschaft auch rings um den Fußball Straftaten geschehen. Sanktionen dafür sind unumgänglich.


    Platzsperren und andere Kollektivstrafen
    Kollektivstrafen beurteilen wir in diesem Zusammenhang kritisch. Hinter dem Ruf nach Platzsperren und dem spieltageweisen Ausschluss von Vereinen steckt unter anderem der erzieherische Wunsch nach Selbstregulierung innerhalb betroffener Fanszenen. Wir sehen nicht, dass eine Regulierung über diesen Weg zustande kommen kann. Viel eher treten Solidarisierungseffekte (mit dem Verein) gegenüber DFB und DFL ein. Ein Bewusstsein für ihr Fehlverhalten ist bei betroffenen Gruppen so nicht zu erzielen.


    Verbindliche transparente Strafenkataloge
    Wir fordern, dass transparente Strafenkataloge erarbeitet werden und bieten im Namen der bundesweit agierenden Fanvereinigungen auch dazu unsere Unterstützung an. Neben der notwendigen Transparenz ist eine bundesweite Harmonisierung von Richtlinien und Sanktionen erforderlich.


    Notwendige Maßnahmen und Sanktionen sollen die tatsächlichen Verursacher treffen. Alle Bestrafungen müssen rechtsstaatlichen Prinzipien folgen und im Grundsatz nicht in den Händen der Vereine, sondern in denen der Strafverfolgungsbehörden liegen. Bewährungs- und Rehabilitationsmaßnahmen – hier allerdings in enger Abstimmung mit den Vereinen – sind geeignetes Mittel, um Akzeptanz zu schaffen und Solidarisierungseffekte gering zu halten.


    Stehplätze – kein Thema für Sanktionen
    Fußball lebt von der Vielfalt der Fans. Jeder hat seinen eigenen Ansatz, sein Fußballspiel zu erleben. Stehplätze, Sitzplätze, lautes Anfeuern, Gesänge, Jubel oder Beobachten, Analysieren. Die Mischung macht das Besondere des Fußballs aus und jede Art den Fußball zu erleben, braucht ihren Raum im Stadion. Dazu gehören auch Stehplätze.
    Günstigere Stehplätze haben eine wichtige Sozialfunktion. Ein Wegfall dieser Plätze würde ganze gesellschaftliche Gruppen vom Erlebnis Fußball ausschließen. Die Einbindung aller sozialer Schichten ist somit eine Pflicht, die auch in Zukunft zur Verantwortung der Profiligen gehört.
    Nach unserer Meinung liefern Vergleiche mit Ligen ohne Stehplatzkultur eben gerade nicht Beispiele für geringere Gewaltproblematik. In England und Schottland nimmt man sich auf Verbandsseite mittlerweile sogar die Bundesliga zum Vorbild, um zu einer Stehplatzkultur zurückkehren zu können. Forderungen nach Abschaffung der Stehplätze treten wir deshalb entschieden entgegen.


    Supporters Mainz, Der Vorstand
    16. Juli 2012


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Kurz vor Saisonstart der ersten und zweiten Bundesliga befragt Stadionwelt alle Fanbeauftragten dieser beiden Ligen zu aktuellen, fanspezifischen Themen. David Moschner, Fanbetreuer beim 1. FSV Mainz 05, der in Mainz keine Sicherheitsprobleme im Stadion sieht.


    Stadionwelt stellt allen Fanbeauftragten die gleichen fünf Fragen zu Fanutensilien, Sicherheit, Eintrittskarten, Stadionordnung und aktuellen Diskussionen zwischen Fans und Verein.


    Fünf Fragen an David Moschner, Fanbetreuer beim 1. FSV Mainz 05:


    Stadionwelt: Am 17. Juli fand in Berlin der sogenannte Sicherheitsgipfel mit den Präsidenten der Bundesligavereine, sowie Innenminister Friedrich statt. Dort wurde über die Sicherheit bei Fußballspielen diskutiert. Wie schätzt ihr Verein die Sicherheitslage bei Spielen der eigenen Mannschaft ein und welche Standpunkte hat ihr Verein vor Ort vertreten?
    David Moschner: Es gibt in der Coface Arena keine Probleme mit der Sicherheit im Stadion und es sieht auch in der nahen Zukunft gut aus. Bis auf manche Vorfälle im Gästeblock durch Abbrennen von Pyrotechnik.


    Stadionwelt: Wie ist der aktuelle Stand beim Verkauf von Dauer- und Tageskarten im Vergleich zu den letzten Jahren?
    Moschner: Aktuell haben wir 21.000 Dauerkarten verkauft. Letzte Saison waren es im ersten Jahr der Coface Arena 24.000. Wir sind positiv Gestimmt die Anzahl vom letzten Jahr zu erreichen.


    Stadionwelt: Welche Fanutensilien, wie Fahnen, Doppelhalter, Megaphon und Trommeln werden in der nächsten Saison für Gästefans beim Besuch im Stadion ihres Vereins erlaubt sein? Gibt es hier Änderungen zur vergangenen Saison?
    Moschner: Hierbei gibt es keine Veränderung zum vergangenen Jahr. Jeder Verein wird bei unseren Heimspielen individuell betrachtet. Dies kommt auf die Verhaltensweisen (z.B. gewalttätiges Verhalten oder Abrennen von Pyrotechnik) der Gästefans in den vergangenen Spielzeiten an .


    Stadionwelt: Wurde die Stadionordnung in letzter Zeit aktualisiert und welche Änderungen gibt es hier?
    Moschner: Hier gibt es keine Veränderungen.


    Stadionwelt: Was sind weitere Themen, die ihr Verein gerade mit den eigenen Fans diskutiert?
    Moschner: Mainz 05 ist regelmäßig und zu unterschiedlichen Themen im Austausch mit den eigenen Fans. Wichtig ist dabei, dass der Dialog auf Augenhöhe geführt werden kann und dass es auf allen Seiten verlässliche Ansprechpersonen gibt.
    (Stadionwelt, 18.07.2012)

  • Die Fans von Mainz 04 organisieren vom 06.-13.09.2012 die ersten Mainzer Fantage. Inspiriert wurden die Rheinhessen dabei vom Pro Fans Fankongress Anfang diesen Jahres in Berlin. Nun wollen die Mainzer ein ähnliches Event mit lokalem Charakter im Zeichen der Fankultur organisieren.


    Stadionwelt dokumentiert die Idee der Mainzer Fans, sowie die Planungen für die Auftaktveranstaltung:


    Idee
    Im Januar dieses Jahres besuchten einige Vertreter aus der Mainzer Fanszene den Fankongress in Berlin. Die Diskussionsatmosphäre und Gesprächskultur sogar zwischen rivalisierenden Fangruppen hinterließ dabei einen mächtigen Eindruck bei unserer Reisegruppe. Noch nie vorher hatte sich die deutsche Fanlandschaft gegenüber den Medien so offen präsentiert und derartigen Einblick in das Mysterium Fankultur gewährt. Während sonst viel zu oft übereinander gesprochen wird, wurde hier miteinander gesprochen, ein ehrlicher Dialog auf Augenhöhe. Auch in der nachfolgenden Berichterstattung fanden die anwesenden Pressevertreter sehr positive Worte über den selbst organisierten und finanzierten Kongress der Initiative „Pro Fans“. Völlig überwältigt vom Erlebten wurden bereits auf dem Rückweg nach Mainz erste Pläne geschmiedet, wie man diesen Spirit auch nach Mainz transportieren kann.
    Uns war klar, wollen wir unsere Fankultur erhalten, dann funktioniert das nur über Kommunikation. Wir dürfen nicht länger in unserem Mikrokosmos bleiben, sondern müssen uns weiter öffnen, den Dialog suchen, gerade auch mit den Menschen, die uns sonst scharf kritisieren.
    Schnell wurde die Idee eines Mainzer Fankongress’ geboren, anders als in Berlin sollte es sein, ausgerichtet auf unsere Stadt, unseren Verein und unsere Fanszene. Es sollte ein breiteres Spektrum an Fans ansprechen, nicht nur den Ultra in der Kurve oder den interessierten Journalisten, sondern ganz bewusst auch den Ottonormalfan, mit dem es sonst wenig Berührungspunkte gibt. Fans aus der Kurve, der Gegengerade, von der Haupttribüne oder aus dem Familienblock – alle sollen angesprochen werden und zu Wort kommen gelassen werden.
    Nach mehreren Planungstreffen hatten wir ein Konzept erarbeitet, unter dem Titel „Mainzer Fantage – eine Woche im Zeichen der Fankultur“ soll es im September eine Veranstaltungsreihe mit Diskussionsrunden, Workshops, einer Kurvenschau und einem Filmabend geben. Wir haben uns vorgenommen dabei in konstruktiver, ehrlicher und auch kritischer Art und Weise miteinander zu sprechen, dazu versuchen wir hochkarätige Gäste in einer ausgewogenen Mischung aus Befürwortern und Kritikern für die Veranstaltungen zu gewinnen.
    Mit Oberbürgermeister Michael Ebling und „Erstligaspieler“ Marco Rose haben wir zwei prominente Schirmherren für die Veranstaltungsreihe und den damit verbundenen Weg des Dialogs gewinnen können.
    Auch der Verein Mainz 05 unterstützt die Idee der Fantage durch die zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten und beteiligt sich aktiv daran, die Kommunikation untereinander weiter zu fördern.
    Zusätzlich haben auch viele Einzelpersonen, Fanclubs und Organisationen ihre Unterstützung zugesagt. Nun liegt es an uns allen die Idee der Fantage, den Dialog zwischen allen Parteien neu zu entfachen, mit Leben zu füllen. Kommt zahlreich zu den Veranstaltungen, hört zu und redet mit, lasst uns alle gemeinsam einen Grundstein für eine lebendige, bunte und kreative Fankultur legen!



    Auftaktveranstaltung der Mainzer Fantage am 09.09.2012:
    “Rollt der Fußball nur noch, damit der Rubel rollen kann?”


    Thema: „Rollt der Fußball nur noch, damit der Rubel rollen kann?“ – Ein Volkssport in Zeiten der Kommerzialisierung – zwischen Tradition und Totalausverkauf


    Wie gelingt der Spagat zwischen einer stetigen Kommerzialisierung und einer facettenreichen Fankultur? Wie lassen sich z.B. Bannerwerbung und Zaunfahnen, Montagsspiele und faire Anstoßzeiten, Verkauf von Vereinsnamen oder -farben und Tradition miteinander vereinbaren oder verbinden?


    Diese und einige Fragen mehr werden in der Veranstaltung kritisch beleuchtet und mit unseren Gästen kontrovers diskutiert werden. Ein Ziel soll dabei sein, Verständnis für die Interessen der einzelnen Parteien zu erlangen.


    Wichtig ist es uns dabei, einen Einblick in die Sichtweise der Fans zu geben, aber eben auch für die Bedüfnisse von Vereinen und Sponsoren zu sensibilisieren.


    Wir sind uns sicher, dass man eine ausgewogene Balance zwischen gelebter Fankultur und notwendigem Sponsoring schaffen und das Verständnis für alle Parteien fördern kann.


    19.05 Uhr Offizielle Eröffnung der Mainzer Fantage
    19.15 Uhr Kurze Einführung in das Thema
    19.20 Uhr Film „Salzburg bleibt Weiß-Violett“ – Entwicklung der Austria aus Salzburg
    19.30 Uhr Vorstellung der Gäste
    19.35 Uhr Podiumsdiskussion „Fankultur in Zeiten der Kommerzialisierung des Fussballs“ mit anschließender offener Frage- und Diskussionrunde


    Ende voraussichtlich gegen 21 Uhr


    Dag Heydecker (51) ist Geschäftsführer für die Bereiche Marketing, Vertrieb und unternehmerische Sozialverantwortung, sowie das Ticketing, den Mitgliederservice und die Fanbetreuung beim 1. FSV Mainz 05. In all diesen Funktionen und als Schnittstelle zwischen Verein und Sponsoren darf er unserer Gesprächsrunde selbstverständlich nicht fehlen.


    Christian Alfs (29) ist Doktorand und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Sportökonomie und -management am Institut für Sportwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Von 2003 bis 2009 studierte er Diplom-Sportwissenschaft mit dem Schwerpunkt Sportökonomie an der Universität Mainz. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die wirtschaftliche Bedeutung des Sports, insbesondere der Sportkonsum der deutschen Bevölkerung und die Image- & Werbewirkung von Sportevents. Darüber hinaus ist er Dozent für Sportmarketing und Projektmanagement.


    Volker Rechberger (32) ist ehemaliger Vorstand des 2005 neugegründeten Verein SV Austria Salzburg. Als langjähriger Anhänger der alten, sowie der neuen Austria kann er über die Geschichte der Ausrottung des alten Vereins durch den Getränkehersteller Red Bull und die Konsequenzen bis hin zur Neugründung des Vereins SVAS berichten.


    Erich Hieronimus (53) ist Leiter Unternehmenskommunikation bei Coface Deutschland. Der gelernte Journalist arbeitete vor seinem Wechsel zur Coface (1998) zuletzt als Redakteur bei der Mainzer Rhein-Zeitung. Der Binger, in seiner Jugend “begeisterter, technisch versierter, aber konstant erfolgloser Fußballer”, betreut zusammen mit seinem Marketingkollegen Rudolf Kratzsch auch das Thema Namensrecht Coface Arena. “Sportsponsoring war für uns komplettes Neuland, als wir 2007 einstiegen”, sagt Hieronimus, der sich selbst als Mainz 05-Fan bezeichnet. “Die gibt´s nämlich auch auf der Haupttribüne.”


    Daniel Lörcher (26 Jahre) Mitglied der Dortmunder Ultrà-Gruppierung “The Unity” und seit vielen Jahren auch fanpolitisch in Dortmund aktiv.
    Als Mitglied bei “Kein Zwanni – Fussball muss bezahlbar sein” und “ProFans” (Interessensgemeinschaft aktiver Fans Deutschlands) setzt er sich, überdies bundesweit für die Rechte von Fans ein. Hier arbeitet er mit aktiven Fans anderer Vereine an Konzepten zum Erhalt der einzigartigen Deutschen Fankultur.

    Moderator:
    Martin Quast (44) war bereits während seines Studiums in der ZDF-Sportredaktion, bei Radio RPR und der Mainzer Rhein-Zeitung tätig. 1992 wechselte der Diplom-Sportwissenschaftler zur SAT.1 „ran“ Redaktion und berichtete bis 2005 als Kommentator, Field Reporter und Filmemacher von der Bundesliga und der UEFA Champions League. Von 1999 bis 2003 war er zudem bei Premiere als Field Reporter im Einsatz. Außerdem moderierte und kommentierte er in der Saison 2006/2007 für arena. Für SPORT1 ist Martin Quast seit 2001 als Kommentator, Field Reporter und Filmemacher aktiv. Seit dem Sendestart von LIGA total! in der Saison 2009/10 arbeitet Martin Quast für den Bundesliga-Sender als Kommentator und Field Reporter.


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Kurve Nazifrei!!


    In letzter Zeit gab es wieder vermehrt rechtsradikale und homophobe Ausfälle in Deutschlands Stadien zu beobachten. Bereits in der vergangenen Rückrunde zeigte die BVB-Ultragruppe „Desperados“ homophobe Spruchbänder, die an Werder Bremens Ultragruppen gerichtet waren, welche sich wiederum sehr engagiert gegen Diskriminierungen einsetzen. Im Nachgang wurde dieser Vorgang heruntergespielt, „man wäre sich der öffentlichen Wirkung nicht bewusst gewesen“. Selbst BVB Geschäftsführer Watzke äußerte sich im TAZ –Interview relativierend und gibt indirekt sogar der „schwulen Bremer Fangruppe“ die Schuld, da diese zuerst provoziert hätte. Ein Hohn, wenn man sich ein wenig über die „DES“ informiert, so fielen sie in der Vergangenheit immer wieder durch rechtsradikale Schriftzüge und Aufkleber wie „Juden GE“ oder durch Kontakte zur organisierten Dortmunder Neonaziszene auf. Am ersten Spieltag dieser Saison gab es auf der Dortmunder Südtribüne erneut ein Spruchband unbekannter Verfasser, aber wieder mit deutlich rechtsextremen Hintergrund zu sehen. Auf diesem wurde die Solidarität mit dem kürzlich verbotenen Nationalen Widerstand Dortmund erklärt. Derartig vorbelastet können wir solche Vorfälle nicht als Naivität betrachten, sondern als gezielte Provokationen und Angriffe gegenüber Minderheiten.
    Auch in Aachen kommt es in den letzten Monaten regelmäßig zu Übergriffen der rechtsoffenen Ultragruppe „Karlsbande“ gegenüber den Aachen Ultras (ACU), die sich deutlich antifaschistisch positionieren. Ihren Höhepunkt fand diese Auseinandersetzung nun vor kurzem beim Auswärtsspiel in Saarbrücken, wo Mitglieder der Karlsbande die ACU erneut tätlich angriffen. Alemannia Aachen hat nun reagiert und die Karlsbande und ihre Symboliken rund um den Tivoli verboten.
    Wir dürfen vor solchen Vorfällen die Augen nicht verschließen und müssen weiterhin dafür sorgen, dass die Fankurven ein Platz sind, an dem menschenfeindliche Tendenzen keinen Spielraum haben. Jeder ist in der Pflicht aktiv gegen Diskriminierungen einzuschreiten, zögert in einem solchen Fall nicht die Initiative zu ergreifen! Lasst euch nicht einschüchtern und holt im Zweifel andere Fans zur Hilfe.
    Ausdrücklich möchten wir unsere Solidarität allen Gruppen erklären, die mit solchen Problemen zu kämpfen haben, lasst euch nicht unterkriegen und kämpft weiter für nazifreie Kurven!
    Kein Fußbreit den Faschisten – im Stadion nicht und auch nirgends sonst!


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Die Organisatoren der Mainzer Fantage haben nun ein Resümee der Veranstaltungen gezogen, das weitestgehend positiv ausfällt. Nach über 1.000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden und circa 1.700 Besuchern hat die Mainzer Fanszene deutliche Dialogbereitschaft gezeigt. Gelobt wird die Kommunikation zwischen Fans und Vereinsverantwortlichen.


    Stadionwelt dokumentiert das Abschlussdokument der Organisatoren der Mainzer Fantage:


    Abschlussdokument der Mainzer Fantage

    Mainzer Fantage – Eine Woche im Zeichen der Fankultur


    Abschlussdokument


    Die ersten Mainzer Fantage waren für uns alle ein unvergessliches Erlebnis, wir als Veranstalter sind stolz auf das Geleistete. Abschließend bewerten wir die Veranstaltungsreihe als einen überwältigenden Erfolg und ein beeindruckendes Bekenntnis zum Dialog.
    Als wir vor fünf Monaten mit den Planungen starteten, konnte keiner ahnen, welche Arbeit dieses Projekt mit sich bringen würde. Unzählige Planungstreffen mit Mainz 05 und den anderen Gruppen, über 1.000 Arbeitsstunden für den selbst produzierten Film und zig andere Aufgaben mussten koordiniert und erledigt werden. Für mehrere Personen stand über einen längeren Zeitraum das Privatleben fast still, da sie neben anderen Verpflichtungen wie Arbeit, Studium oder Schule fast rund um die Uhr in die Organisation der Fantage involviert waren. Umso mehr erfüllt es uns mit Stolz, dass die Mainzer Fantage von uns Fans komplett selbst durchgeführt und finanziert wurden.
    Es ist uns gelungen hochkarätige Gäste für die Veranstaltungen zu gewinnen und durchweg eine konstruktive und sachliche Diskussionsatmosphäre zu schaffen. Unsere Ziele, ein größeres Verständnis füreinander zu entwickeln und Fankultur in einem positiven, aber auch selbstkritischen Kontext darzustellen, haben wir erreicht. Etwa 1.700 Besucher an fünf Veranstaltungstagen machen die Mainzer Fantage sogar zu einer der größten fanpolitischen Veranstaltungen, die jemals stattgefunden haben.
    Martin Endemann, BAFF- und FSE-Sprecher und Podiumsgast bei den Fantagen fand lobende Worte: „Eure Veranstaltung ist vorbildlich und auch deutschland- und europaweit Thema“.
    Auch Erich Hieronimus, Leiter Unternehmenskommunikation bei Coface, stimmte in dieses positive Feedback ein: „Man kann den Initiatoren der Fantage nur gratulieren.“ Andrej Reisin, Podiumsteilnehmer am Samstag, bloggte im Nachgang auf Publikative.org: „Die aktive Fanszene in Mainz hat bewiesen, dass sie in der Lage ist, einen großen Kongress über mehrere Tage nahezu perfekt zu organisieren. Jedes andere soziale Projekt, das in der Lage wäre, eine derartige Anzahl vornehmlich junger bis sehr junger Menschen kontinuierlich zu einem derartigen Organisationsgrad und einer derartigen Leistung zu bringen, könnte sich in die Bewerberschlange ums Bundesverdienstkreuz einreihen.“
    Die positive Resonanz auf unsere Arbeit zeigt, dass unser Weg der Öffnung zum Dialog, auch gegenüber den Medien, der richtige Ansatz ist. Umso mehr bedauern wir die Weigerungshaltung, die der DFB gegenüber unserem Dialogangebot eingenommen hat. Positiv hervorzuheben ist hingegen das Engagement des 1. FSV Mainz 05, der uns nicht nur seine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat, sondern uns auch vorbildlich auf allen anderen Ebenen zur Seite stand. Hier hat man erkannt, wie wichtig die Kommunikation zwischen Fans und Offiziellen ist und ein positives Miteinander für alle Seiten große Vorteile mit sich bringt.


    Im Folgenden möchten wir nun kurz auf die einzelnen Veranstaltungen eingehen:


    „Rollt der Fußball nur noch, damit der Rubel rollen kann?“


    Zum Auftakt der Mainzer Fantage ging es um das Thema Kommerzialisierung und ihre Auswirkungen auf Vereine und Fankultur. Im großen VIP-Raum des Stadions am Europakreisel waren 250 Besucher zu Gast, um die Podiumsdiskussion, moderiert von Sportreporter Martin Quast, zu verfolgen.
    Zunächst gab es eine Einführung am Beispiel Austria Salzburg, die von einem Energy-Drink-Hersteller übernommen und bei der quasi über Nacht sämtliche traditionellen Merkmale wie Logo, Name und Trikotfarben gegen Sponsorenvorgaben ausgetauscht wurden. Das ehemalige Vorstandsmitglied der neu gegründeten Salzburger Austria, Volker Rechberger, erzählte über die Entwicklung bis hin zur Neugründung durch die Fans und seine damit verbundenen Empfindungen, seinen Verein zu verlieren.
    Dag Heydecker, Geschäftsführer bei Mainz 05 u.a. für Marketing und Vertrieb, erteilte einem derartigen Vorgehen beim FSV eine klare Absage: „Mainz 05 lässt sich von einem Sponsor nichts oktroyieren.“ Auch aus unternehmerischer Sicht lehnte Erich Hieronimus von Coface solche Eingriffe vehement ab. Daniel Lörcher von der Dortmunder Ultragruppe „The Unity“ stellte klar: „Wichtig ist es, dass ich als Fan die Möglichkeit habe, Sponsoring auch abzulehnen.“
    Im Anschluss wurde auch die 50+1-Regel in der Runde thematisiert, Heydecker kritisierte in diesem Zusammenhang die Werksvereine wie Wolfsburg und Leverkusen, aber auch die TSG Hoffenheim: „In Hoffenheim wird die 50+1-Regel klar umgangen.“ Auch Christian Alfs, Doktorrand an der Uni Mainz, bemängelte Schlupflöcher in den DFB-Statuten: „Alleine die Logo- Gebung von RB Leipzig müsste regelwidrig sein.“
    Nächstes Thema waren die Namensrechte an den Stadien, mittels eines kleinen Einspielfilms wurde aufgezeigt, wie wenig Bestand Sponsorennamen haben. Kaum einer weiß nach mehreren Namenswechseln heutzutage noch wie die Stadien in Hamburg oder Freiburg aktuell heißen.
    Viel Wert wurde in der gesamten Diskussion darauf gelegt, dass Sponsoring nachhaltig sein muss und sich am Verein orientieren sollte. Der gemeinsame Nenner zwischen einem Sponsoring, das die Konkurrenzfähigkeit wahrt, aber auch die Vereinsidentität erhält, muss gefunden werden. Der Fußball läuft sonst in Gefahr ausverkauft zu werden und seine Emotionalität zu verlieren.
    Volker Rechberger richtete seinen Appell an Gäste und Podiumsteilnehmer: „Ihr habt in Deutschland wahrscheinlich die beste Liga mit der besten Stimmung und den besten Fans. Das muss erhalten werden!“


    „Kurvenschau – Ein Blick hinter die Kulissen!“


    Im Laufe des Samstags boten wir ein umfangreiches Programm aus Workshops, Infomeile und Rahmenprogramm im Stadion am Bruchweg an. Bei herrlichem Sonnenschein nahmen rund 300 Besucher das Angebot an und konnten sich an den zahlreichen Stellwänden über die Aktivitäten und Standpunkte der Faninitiativen und Fanclubs informieren, einen Parcours beim 05er KidsClub absolvieren oder im Workshop lernen, wie man selbst eine Fahne malt. Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt und mit etwas Glück konnte man bei der Tombola auch noch einen Gewinn abstauben. Am Nachmittag folgten dann noch zwei Workshops. Zum Thema Fanarbeit stellten sich Supporters, Fanprojekt und Fanbeauftragter den Wünschen und Anregungen von Fanseite an ihrer Arbeit. Im mit über 40 Teilnehmern gut besuchten Workshop über Repression erklärte der Mainzer Anwalt Georg Schumacher den Fans, welche Rechte und Pflichten sie im Umgang mit der Polizei haben.
    Auch die Profis von Mainz 05, ebenso wie Fantage-Schirmherr Marco Rose, besuchten die Kurvenschau und unterhielten sich angeregt mit den gekommenen Fans.


    „Sogenannte Fans verbreiten Angst und Schrecken!? – Fußballfans in der öffentlichen Wahrnehmung“

  • Den Kernpunkt der Fantage bildete sicherlich die Veranstaltung am Samstagabend, bei der auch die momentan in den Medien geführte Sicherheitsdebatte auf den Tisch kam. Etwa 350 Besucher und viele Vertreter der Medien waren gekommen, um der spannenden Diskussion, moderiert von Michael Gabriel, dem Leiter der Koordinationsstelle der Fanprojekte, zuzuhören.
    Für Kontroverse sorgte gleich zu Beginn die Forderung von SWR-Sportmoderator Achim Scheu: „Ultras sollen sich einen Pressesprecher zulegen, um schneller reagieren zu können.“
    Andrej Reisin, freier Journalist und Blogger, kritisierte die oftmals überdramatisierte Berichterstattung mancher Journalisten: „Das ist sehr schade und nicht professionell.“
    Mit Spannung erwartet wurde die Diskussion zum Thema Pyrotechnik, Michael Grüber von der Handkäsmafia fragte: „Warum muss ich als Fan erklären, warum Pyro so faszinierend ist, wenn ich es von der Gesellschaft selbst so vorgelebt bekomme?” und kritisierte die öffentliche Kommunikation der Verbände in dieser Frage. Fanforscher Jonas Gabler konstatierte: „Derzeit hat sich die Geschichte zu einem Machtspielchen ausgeweitet! Leider leiden am Schluss alle Fußballfans darunter!” Kritisiert wurde, dass durch den nicht vorhandenen Dialog vor allem radikale Kräfte gestärkt werden und eine Selbstregulierung der Ultras auch gewisse Freiräume voraussetzt.
    Anschließend wurde auch die im Raum stehende Drohung zur Abschaffung der Stehplätze debattiert, Thomas Schneider zeigte sich machtlos gegenüber der Politik: „Botschaft aus der Politik ist nicht nur Säbelrasseln, sondern ziemlich ernst!” Reisin und Gabler forderten hier nachhaltig eine Versachlichung der gesamten Debatte.
    Zum Abschluss richteten sich die Appelle der Podiumsteilnehmer noch mal an Fans und Verbände, beide müssen an sich arbeiten und stärker aufeinander zugehen. Andrej Reisin brachte es auf den Punkt: „Der Krieg ist für die Fanszenen nicht zu gewinnen! Lasst es nicht zu diesem kommen!”
    Moderator Michael Gabriel mahnte abschließend noch einmal alle Beteiligten zur Dialogbereitschaft, auch auf lokaler Ebene: „Der gelebte Dialog vor Ort in den Vereinen ist sehr wichtig! Nur darüber kann es zum Erfolg kommen!”


    Fußball ist Volkssport – Pardon „war“!


    Um die Problematik steigender Eintrittspreise ging es am Montagabend, diesmal vor rund 150 Besuchern im Haus der Jugend.
    Steigende Eintrittspreise haben mittlerweile dazu geführt, dass von Fanseite die Initiative „Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar sein“ ins Leben gerufen wurde. An dieser Initiative beteiligen sich mittlerweile zahlreiche Fan- und Ultragruppen deutschlandweit. Auch in Mainz wurde eine offene Arbeitsgruppe zu diesem Thema gegründet, Benedikt Momper und Simon Ahr aus der AG übernahmen die Moderation des Abends.
    Marc Quambusch, Vertreter der Initiative aus Dortmund, und Christian Viering (Handkäsmafia und Stadtratsmitglied der Grünen) aus Mainz berichteten zunächst über Strukturen und die bisherigen Aktionen der Kampagne.
    Darauf entwickelte sich eine Debatte zwischen Viering und dem sportpolitischen Sprecher der CDU Rheinland-Pfalz, Guido Ernst, um die Verantwortung der Politik bei einer sozialen Preisgestaltung. Viering forderte: „Bevor Plätze leer sind, sollte man diese an sozial Benachteiligte für günstige Preise geben!” Ernst belässt die Aufgabe bei den Vereinen: „Die Aufgabe liegt in der Hand der Vereine. Diese sind freie Wirtschaftsunternehmen.”
    Martin Endemann von FSE kommentierte süffisant: „Nach den letzten Aussagen von Innenminister Friedrich würde ich mir manchmal wünschen, die Politiker würden sich gar nicht in den Fußball einmischen.“ Für ihn und Marc Quambusch sind vor allem die Vereine in der Pflicht.
    Anhand eines Einspielfilms wird das Beispiel England ins Feld gebracht, dort herrscht seit der Abschaffung der Stehplätze kaum noch Stimmung und das durchschnittliche Alter der Stadionbesucher liegt bei 48 Jahren. Endemann erklärt diese Entwicklung: „Die Preisspirale hat sich von 4 Pfund auf 45 Pfund für die billigsten Plätze hochgeschraubt.“ Bei der Rückfrage ins Publikum, wer für fast 60 Euro noch zum Fußball gehen würde, hebt kein Einziger im Saal die Hand.
    Bei der Diskussion um die Abschaffung der Stehplätze herrscht schnell Einigkeit, dass diese Maßnahme unter allen Umständen verhindert werden muss.
    Quambusch hebt in seinem Abschlussplädoyer noch einmal hervor, wie wichtig die Arbeit der „Kein Zwanni“-Initiative ist: „Für mich ist der Kampf um die Preise der alles entscheidende Kampf, noch vor Pyro und anderen!” Zur Freude der Fans will auch Guido Ernst sich intensiver mit Fankultur auseinandersetzen: „Ich werde mir die Arbeit der Fanprojekte im Stadion anschauen und für Verständnis in der Fraktion werben.”


    „Doppelrad der Zeit“


    Schon zwei Wochen vor der Veranstaltung waren die Karten für die vom Fotografenkollektiv „Rheinhessen on Tour“ selbst angefertigte 140-minütige Dokumentation über die Mainzer Fanszene restlos ausverkauft. Erst Minuten vor Filmbeginn war das Machwerk endgültig fertig, absolute Maßarbeit und zusätzlicher Adrenalinfaktor bei allen Beteiligten also.
    320 Zuschauer bekamen tiefe Einblicke in die Szene, durchweg authentisch in einem Mix aus Interviews, Bildern und Musik präsentiert. Zu Wort kommen dabei Protagonisten aus Vergangenheit und Gegenwart der USM, anderer Gruppen wie Handkäsmafia, Meenzer Metzger, Gensfleisch Connection, Fanatics oder auch das Mainzer Fanprojekt.
    Während im ersten Teil vor allem die Geschichte und Struktur der Szene vorgestellt wurden, wurden im zweiten Teil auch kontroverse Aspekte der Ultrakultur beleuchtet. Die Gewaltfrage, Graffitikultur und die Sektion Stadionverbot wurden erfrischend ehrlich und offen thematisiert. Es ist gelungen, die Ultrakultur in ihrer Vielfalt zu präsentieren und das trotz fast epischer Länge durchgängig unterhaltsam und nie langweilig, ein faszinierendes und beeindruckendes Machwerk!


    „Lasst uns singen und zwar laut, ein Lied für unsern FSV“


    Zum Abschluss der Fantage sollte der Blick noch einmal spezifisch nach Mainz gerichtet werden, die Stimmung im Stadion am Europakreisel ist oft genug Thema zahlreicher Diskussionen. Erfreulicherweise waren wieder 300 Besucher dem Ruf der Fantage gefolgt und nahmen an einer sehr interaktiven Diskussionsrunde, moderiert von 05-Stadionsprecher Klaus Hafner, teil. Viele Meldungen trugen zu einer lebendigen Diskussion teil, so wurde z. B. der Wunsch geäußert, dass die Spieler auch mal durch Anfeuerung die Fans mitnehmen. 05-Verteidiger Niko Bungert nahm die Anregung mit einem Schmunzeln an: “Dann mach ich das beim nächsten Heimspiel.”
    Auch an die Ultras richtete sich viel Feedback, so merkte Tortour Redaktionsmitglied Michi Herzog an, „…dass die Bindung zum Spiel stellenweise fehlt und der Support mittlerweile weniger spielbezogen ist.” Auch aus dem Publikum wurde angemerkt, dass die Ultras oft als sehr geschlossener Block wirken würden und man als Außenstehender da seine Berührungsängste hätte. Damit hatten die Fantage ihr Ziel schlussendlich erreicht, eine Atmosphäre in der man in einem konstruktiven Rahmen seine ruhig auch kritische Meinung äußern konnte. USM-Vorsänger Vincent stellte klar: „Natürlich ist das ein “WIR”, aber es soll ja wachsen!” und führte an, dass jeder in diesem Supportbereich willkommen sei.
    Auch Markus Delnef, Fanprojektvorsitzender und Meenzelmänner-Mitglied erzählte aus eigener Erfahrung: „Ich kann das nachvollziehen. Vor Jahren hätte ich das auch noch so gesehen. Aber durch persönlichen Kontakt habe ich gemerkt, dass die Jungs und Mädels sehr offen und umgänglich sind.”
    Insgesamt ein wirklich rundum gelungener Abend, an dem auch noch unterschiedliche Themen wie Pyrotechnik oder die Sichtbehinderung durch Fahnen zur Sprache kamen. Besonders erfreulich war die hohe Beteiligung auch aus Reihen von “Normalofans” und jeder der Anwesenden konnte für sich ein paar neue Erkenntnisse aus der Veranstaltung mitnehmen. Ein toller Abschluss der Mainzer Fantage!


    Fazit:
    Die Mainzer Fantage haben für unsere Fanszene neue Maßstäbe in der fanpolitischen Arbeit gesetzt. Diesen Weg gilt es nun kontinuierlich und mit Nachhaltigkeit weiter zu gehen.
    Zum Abschluss bleibt uns noch der Dank an alle die mitgeholfen haben dieses einzigartige Projekt auf die Beine zu stellen.
    Der Dank gebührt Mainz 05, die uns grandios unterstützt haben, unseren Schirmherren Marco Rose und Michael Ebling, den Podiumsteilnehmern aus der gesamten Republik, den Medien die über unsere Veranstaltungsreihe berichtet haben, dem zahlreich erschienenen Publikum, den unterstützenden Fanclubs und Initiativen und einfach allen, die auf ihre Art und Weise zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben. Vor allem auch denjenigen, die tagtäglich jede freie Minute in die Organisation investiert haben, um Technik, Logistik, Kommunikation mit dem Verein und den Fanclubs, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit und viele weitere große und kleine Probleme zu lösen.
    Vielen, vielen Dank, ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen!


    Die Veranstalter der Mainzer Fantage


    Gensfleisch Connection
    Handkäsmafia Mainz
    Meenzer Metzger
    Ultraszene Mainz


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Stadionwelt dokumentiert die Stellungnahme der Freunde und Förderer des Fanprojekt Mainz e.V.:


    Beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach Becher spenden


    Nach dem ersten großen Schritt Richtung Sicherung der langfristigen Finanzierung des Fanprojekt Mainz e.V. durch diverse Aktionen zu Jahresbeginn, bittet der Förderverein „Freunde und Förderer des Fanprojekt Mainz e.V.“ nun noch einmal zum Saisonabschluss alle 05-Fans um Hilfe.


    Wie bei der ersten großen Fanpfand-Aktion, werden auch jetzt wieder im gesamten Stadion beim Heimspiel gegen Bor. Mönchengladbach Pfandtonnen an den Blockeingängen verteilt, in die alle 05-Fans ihre leeren Becher einwerfen können. Mit jedem einzelnen Euro wird direkt der Verein „Freunde und Förderer des Fanprojekt Mainz e.V.“ unterstützt, welcher mit diesem Geld dem sozialpädagogischen Fanprojekt Mainz e.V. unter die Arme greift, damit dieses seine seit bald 20 Jahren andauernde erfolgreiche pädagogische Fanarbeit in Mainz weiter auf dem gewohnt hohen Level fortführen kann.


    So plant das Fanprojekt Mainz e.V. für die Sommerpause und die neue Saison einige Veranstaltungen für Jugendliche 05-Anhänger, welche mit dem gesammelten Geld des Fördervereins subventioniert werden sollen.


    Die Finanzierung für das aktuelle Jahr ist noch nicht endgültig in trockenen Tüchern, da die bundesweite Neuregelung der Fanprojektfinanzierung aktuell zwischen den Spitzen von DFB / DFL auf der einen und der Innenministerkonferenz auf der anderen Seite ausgehandelt werden und die Folgen für das hiesige Projekt noch nicht absehbar sind. Deshalb zählt jetzt jede Unterstützung!


    Wer also am Samstag ein Getränk mehr konsumiert und den Becher in eine der Tonnen wirft, unterstützt damit in Mainz die Förderung einer weiterhin bunten, friedlichen und lebendigen Fankultur!


    Quelle: http://fanprojekt-freunde-mainz.de/

  • Die Freunde und Förderer des Fanprojekt Mainz haben ein Fazit zu der Becherpfandaktion beim letzten Bundesligaheimspiel der Saison gegen Borussia Mönchengladbach gezogen. Am vergangenen Samstag konnten 6.050 Euro gesammelt werden.


    Stadionwelt dokumentiert die Pressemitteilung zur zweiten Becherpfandaktion der Freunde und Förderer des Fanprojekt Mainz e.V.


    Der Vorstand des Fanprojekt Fördervereins zeigt sich ein weiteres Mal überwältigt von der Bereitschaft der Mainz 05 Zuschauer, ihnen bei ihrem Projekt der langfristigen Finanzierungssicherheit des Fanprojekts in Mainz unter die Arme zu greifen. Der diesmalige Becherspenden Betrag lag bei 6.050 Euro, was zusammen mit der ersten Aktion in Summe einen Betrag von 13.250 Euro ergibt. Da gerade Mal vier Monate seit der Gründung des Vereins vergangen sind, können die Unterstützer der Aktion mehr als zufrieden mit dem bisher Erreichten sein. Deshalb ist es nun an der Zeit, sich bei allen Beteiligten zu bedanken. Ein ganz besonderer Dank geht an die Fans und Stadionbesucher von Mainz 05, an die Helfer und Helferinnen aus der Fanszene, an den Verein Mainz 05 und die Firma Gauls für die unkomplizierte Zusammenarbeit und an den Entsorgungsbetrieb der Stadt Mainz für die Bereitstellung der Tonnen.


    Alle diese Beteiligten können mehr als nur stolz auf das bisher erzielte Ergebnis sein. Durch dieses Engagement wird das Fanprojekt auch auf lange Sicht in Mainz weiter erfolgreiche Arbeit verrichten können.


    Obwohl es nun in die Sommerpause geht, möchte der Verein „Freunde und Förderer des Fanprojekt Mainz e.V.“ noch zu zwei Veranstaltungen einladen. Am Samstag dem 15. Juni 2013 findet zum dritten Mal der vom Ärztefanclub veranstaltete Benefizflohmarkt am Bruchwegstadion statt, dessen diesjähriger Erlös in den Förderverein fließt. Außerdem wird es am Sonntag dem 16. Juni 2013 zu einem sportlichen Aufeinandertreffen der besonderen Art kommen. Die erste Mannschaft der Handballdamen von Mainz 05 trifft auf eine Auswahl der Fanszene von Mainz 05 um 12:00 Uhr in der Gustav Stresemannhalle. Der Eintritt ist auf Spendenbasis.


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Mainzer Fans wenden sich an Fortuna Köln, den kommenden Gegner im DFB-Pokal mit der Forderung, dass Fortuna Köln Im Pokal mit der C-Jugend antreten soll, da sich die FSV-Fans sonst provoziert fühlen würden. Fortuna verbot zuletzt Banner, da diese die Gästefans provozieren könnten.


    Faszination Fankurve dokumentiert den offenen Brief der Handkäsmafia Mainz:
    Liebe Fortuna…


    Sehr geehrte Verantwortliche des SC Fortuna Köln,


    mit großer Freude haben wir festgestellt, mit welchem Engagement Sie bei der Sache sind, wenn es darum geht, sich um das Wohl der Gästefans zu kümmern. Dass Sie dabei sogar Rücksicht darauf nehmen, dass sich Fans aus Aachen nicht durch unnötige Äußerungen auf Bannern provoziert fühlen, spricht dafür, dass es sich bei der Fortuna um einen besonders gastfreundlichen Verein handelt. Also schon mal eine positive Parallele zwischen Ihnen und dem von uns favorisierten Club, dem 1. FSV Mainz 05. Da wir davon ausgehen, dass Sie sich nicht nur bei den Aachenern um einen angenehmen Aufenthalt bemühen, sondern selbiges auch bei unserem Pokalduell tun werden, haben wir nachfolgend eine lose Aufzählung an Dingen zusammen gestellt, die uns aggressiv machen könnten und die dazu führen könnten, dass wir uns massiv daneben benehmen.
    Als erstes ist da das Wappen Ihres Clubs. Es mag zwar sein, dass es viele Menschen gibt, denen gerade dieses Logo sehr zusagt, allerdings führt es bei uns zu massiven Aggressionen. Diese spezielle Kombination aus Rot und Weiß ist einfach nur eklig und lässt unser Blut kochen. Daher würden wir vorschlagen, dass Sie sämtliche, im Stadion zu sehende Wappen Ihres Clubs überkleben und die Mannschaft am besten in weißen Shirts aufläuft.
    Der nächste Punkt ist die latente Gefahr des Ausscheidens unseres FSV. Deswegen würden wir Sie darum bitten, Ihre Mannschaft so aufzustellen, dass sie keine ernsthafte Gefahr darstellt. Dafür schlagen wir vor, am besten Ihre C-Jugend auf den Platz schicken. Für die Jungs wäre das sicherlich ein tolles Erlebnis und uns droht keine Gefahr auszuscheiden. Da uns allerdings Männer in kurzen Hosen, gleich welchen Alters, extrem aggressiv machen, es sei denn sie spielen für unseren Fußballsportverein, bitten wir Sie darum, die C-Jugend der Damen zum Einsatz zu bringen. Für einen Verein, der so dem Wohlbefinden seiner Gäste verbunden ist, sollte dies aus unserer Sicht kein Problem darstellen.
    Der letzte Punkt ist auch gleichzeitig der wichtigste. Wir möchten Sie darum bitten, auf den Einsatz von Polizei und Ordnungsdienst zu verzichten. Schon in der Vergangenheit kam es mit diesen Vertretern immer wieder zu Problemen, weshalb wir uns erheblich wohler fühlen ohne deren Präsenz. Alleine die Anwesenheit würde uns extrem provozieren und wir könnten in dem Fall wohl für nichts mehr garantieren.
    Wir danken Ihnen bereits im Voraus für Ihre Mühen, freuen uns auf ein tolles Fußballfest und verbleiben mit besten Grüßen!


    Ihre Handkäsmafia Mainz


    Quelle: http://www.faszination-fankurve.de

  • Laut Manager Christian Heidel ist die Zusammenarbeit von Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 mit Trainer Thomas Tuchel seit Samstag beendet.


    (sid) - Dies sagte Heidel am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Mainz. Der Vertrag des 40 Jahre alten Coaches bei den Rheinhessen läuft allerdings bis 30. Juni 2015.


    Laut Heidel hat sich Tuchel am Samstag von der Mannschaft bereits verabschiedet, wie es jetzt juristisch weitergeht sei allerdings völlig offen. Es handele sich um ein Novum, so der FSV-Manager. "Wir werden den Vertrag nicht auflösen", betonte Heidel: "Wir sind an einer Lösung interessiert, aber Verträge sind Verträge und die werden bei Mainz 05 erfüllt. Ihm war immer klar, dass es einen Vereinswechsel ohne Mainz 05 nicht geben wird."


    Erstes Gespräch schon im JanuarSpäter wurde der Geschäftsführer deutlicher: "Wir werden keinem Wechsel zustimmen."


    Ende Januar hatte Tuchel den Verein informiert, dass er am Saisonende vorzeitig aus seinem Vertrag aussteigen möchte. Am Samstag hatten die Mainzer durch ein 3:2 gegen den Hamburger SV den siebten Tabellenplatz und damit die Teilnahme an den Qualifikationsspielen zur Europa League erreicht.


    Quelle: http://www.sky.de

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