Eintracht Braunschweig

  • „Auch Fankultur hat antifaschistisch zu sein“


    Für kommenden Samstag rufen die Ultras Braunschweig alle interessierten Fans auf die Handballdamenpartie gegen den MTV Vorsfelde zu besuchen. Damit besucht die Gruppe zum ersten mal nach einem Übergriff von rechten Braunschweiger Fans wieder eine Sportveranstaltung.


    Stadionwelt dokumentiert die Mitteilung der Ultras Braunschweig:


    Am Samstag, den 3. Dezember 2011 rufen wir zu einem gemeinsamen Besuch des Frauen-Handballspiels des BTSV in der Güldenhalle auf, um ein solidarisches Zeichen gegen rechte Gewalt und für eine antifaschistische Fankultur zu setzen. Treffpunkt zum antifaschistischen Spaziergang zur Halle: 16 Uhr am Kohlmarkt.


    Im Anschluss an die Herren-Fußballpartie Eintracht Braunschweig gegen den FC St. Pauli am Sonntag, den 28. August 2011 griffen etwa 30 rechte Hooligans eine Gruppe von acht Ultras & Fußball Fans an, als diese nach Spielende das Gelände des Eintracht-Stadions verlassen wollten. Trotz der Anwesenheit von Teilen des Ordnungsdienstes während des Vorfalls und der anschließenden Veröffentlichung einer Pressemitteilung haben sich die Verantwortlichen des BTSV nicht geäußert. Dabei stellt diese Attacke keinen Einzelfall dar, sondern steht in einem Kontext mit der immer länger werdenden Chronik rechter Übergriffe auf die sich offen antifaschistisch positionierende Gruppe Ultras Braunschweig.


    Diese Ereignisse zeigen zum wiederholten Male, warum es notwendig und wichtig ist, dass Fans genau so wie alle anderen Menschen in dieser Gesellschaft klar gegen Nazis und ihre faschistische Ideologie Flagge zeigen. Denn auch im Stadion entsteht rechte Gewalt nicht aus dem Nichts, sondern benötigt einen fruchtbaren Boden, auf dem sie gedeihen kann.


    Auch Fankultur hat antifaschistisch zu sein - Basta!


    Der Slogan der rechten Hooligan-Band Kategorie C: "Fußball bleibt Fußball und Politik bleibt Politik" trifft auf große Akzeptanz sowohl in Braunschweig, als auch in vielen Fanszenen darüber hinaus. Dieser Versuch den gesellschaftlichen Raum des Stadions als unpolitisch zu verkaufen, führt in der Realität eher dazu, dass sich Nazis an diesem Ort relativ ungestört bewegen und dort agieren können.
    Doch überall wo Nazis auftauchen, müssen die Menschen ihnen klar machen, dass sie hier nichts zu suchen haben. Überall wo Nazis mit ihrer Kleidung oder ihren Sprüchen ein Klima der Angst schaffen, das Menschen ausgegrenzt, muss die Devise klar sein: Nazis raus! Deshalb stehen wir offen für eine Fankultur mit einem antifaschistischen Grundkonsens ein, denn unserer Meinung nach darf es keine Freiräume für Nazis geben - nirgendwo!!


    Gemeinsam solidarisch gegen rechte Gewalt


    Am Samstag, den 3. Dezember 2011 werden wir mit dem Frauen-Handballspiel des BTSV gegen den MTV Vorsfelde erstmals nach den Übergriffen wieder eine Sportveranstaltung in Braunschweig gemeinsam besuchen. Damit sich Szenarien wie kürzlich beim Heimspiel gegen St. Pauli oder am 27. November 2010 beim Spiel der Handball-Frauen in der Alten Waage nicht wiederholen, als eine Gruppe rechter Hooligans versuchte die anwesenden Ultras anzugreifen, treffen wir uns um 16 Uhr auf dem Kohlmarkt um von dort aus mit einem antifaschistischen Spaziergang gemeinsam zur Spielstätte an der Güldenhalle zu gehen.
    Wir rufen alle Eintracht Fans und andere Mitmenschen dazu auf sich klar gegen rechte Ideologien zu positionieren. Kommt zum Spiel, unterstützt uns und tauscht euch mit uns über die Arbeit gegen rechte Gewalt aus.


    Keinen Ort - Raum - Straße - Halle oder Stadion für Nazis!


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Kurz vor Saisonstart der ersten und zweiten Bundesliga befragt Stadionwelt alle Fanbeauftragten dieser beiden Ligen zu aktuellen, fanspezifischen Themen. Nils Burgdorf, Fanbeauftragter bei Eintracht Braunschweig, sprach über das neugegründete Fan Parlament und das Fan Haus.


    Stadionwelt stellt allen Fanbeauftragten die gleichen fünf Fragen zu Fanutensilien, Sicherheit, Eintrittskarten, Stadionordnung und aktuellen Diskussionen zwischen Fans und Verein.


    Fünf Fragen an Nils Burgdorf, Fanbeauftragter bei Eintracht Braunschweig:


    Stadionwelt: Am 17. Juli fand in Berlin der sogenannte Sicherheitsgipfel mit den Präsidenten der Bundesligavereine, sowie Innenminister Friedrich statt. Dort wurde über die Sicherheit bei Fußballspielen diskutiert. Wie schätzt ihr Verein die Sicherheitslage bei Spielen der eigenen Mannschaft ein und welche Standpunkte hat ihr Verein vor Ort vertreten? ?
    Nils Burgdorf: Der Verein steht in einem guten Dialog mit der Braunschweiger Fanszene. Daraus folgend wird die Sicherheitslage bei Spielen der eigenen Mannschaft grundsätzlich als nicht brisant eingeschätzt. Jede Art von Gewalt und Pyrotechnik wird selbstverständlich grundsätzlich abgelehnt, allerdings spricht sich der Verein klar gegen pauschalisierende Urteile aus und strebt eine differenzierte Herangehensweise an.


    Stadionwelt: Wie ist der aktuelle Stand beim Verkauf von Dauer- und Tageskarten im Vergleich zu den letzten Jahren?
    Burgdorf: Auch in diesem Jahr verläuft der Dauerkartenverkauf positiv. Im letzten Jahr hatten wir inklusive der Rückrundendauerkarte über 13.000 Dauerkarteninhaber. Auch ohne die letztjährige Aufstiegseuphorie und das Bayern-Pokallos erwarten wir auch für die Spielzeit 2012/2013 wieder einen Dauerkartenverkauf deutlich jenseits der 10.000er Marke.


    Stadionwelt: Welche Fanutensilien, wie Fahnen, Doppelhalter, Megaphon und Trommeln werden in der nächsten Saison für Gästefans beim Besuch im Stadion ihres Vereins erlaubt sein? Gibt es hier Änderungen zur vergangenen Saison?
    Burgdorf: Es gibt zur neuen Saison 2012/2013 keine Veränderungen hinsichtlich erlaubter Fanmaterialien für Gästefans. Wie auch in der Vorsaison werden wir erneut spieltagsabhängig entscheiden. In Zusammenarbeit mit Gastverein, Polizei, der Gastfanbetreuung und unserer Fanbetreuung wird eine individuelle Liste mit erlaubten Fanmaterialien für jeden einzelnen Spieltag erstellt.


    Stadionwelt: Wurde die Stadionordnung in letzter Zeit aktualisiert und welche Änderungen gibt es hier?
    Burgdorf: In der Stadionordnung von Eintracht Braunschweig gibt es aktuell keine Veränderungen.


    Stadionwelt: Was sind weitere Themen, die ihr Verein gerade mit den eigenen Fans diskutiert?
    Burgdorf: Aus der Braunschweiger Fanszene heraus hat sich Ende letzten Jahres das FanParlament beziehungsweise der FanRat gegründet. Hierdurch hat die Fanszene in Braunschweig ein Organ geschaffen, das im Dialog mit dem Verein und der Öffentlichkeit eine klare Positionierung beziehen kann. Der FanRat dient als „Sprachrohr für die Kurve“. Trotz der noch jungen Geschichte des FanRates wurden schon einige Projekte angeschoben und verwirklicht. Unter anderem wirkte der FanRat aktiv bei der Wiedereinführung des Traditionswappens mit und auch die erstmalige Ausgabe einer Auswärtsdauerkarte wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Verein umgesetzt, um nur zwei Beispiele zu nennen.
    Des Weiteren ist und bleibt das FanHaus im Fokus der Eintracht-Fans. Das FanHaus soll nicht nur der Fanbetreuung in Braunschweig ein stadionnahes Zuhause bieten, auch und vor allem der vielfältigen Fanszene in Braunschweig soll mit diesem Bau endlich eine adäquate Anlaufstelle auch außerhalb der Spieltage geboten werden. Nach wie vor befindet sich dieses Projekt in der Bauphase und wird unter tatkräftiger Eigeninitiative von lokalen Sponsoren und Eintrachtfans vorangetrieben. (Stadionwelt, 21.07.2012)

  • Die Fanszene von Eintracht Braunschweig findet keine Ruhe. Die Initiative gegen rechte (Hooligan-)Strukturen beklagt Angriffe auf die Gruppe Ultras Braunschweig (UB). Die Ultras von Cattiva Brunsviga erläutern den Konflikt aus ihrer Sicht. UB nimmt auch Stellung.


    Update: Nun haben auch die Ultras Braunschweig Stellung bezogen. Hier geht es zu deren Mitteilung.


    Im Folgenden dokumentiert Stadionwelt die Mitteilung der Initiative gegen rechte (Hooligan-)Strukturen und von Cattiva Brunsviga:


    Stellungnahme der Cattiva Brunsviga:


    Warum der Konflikt mit UB`01 kein Ende nimmt …


    Es ist ja nicht so, dass wir im Moment nichts zu tun hätten – im Gegenteil: Dem sportlichen Erfolg sei Dank stehen Planungen für einen hoffentlich unvergesslichen Sommer ins Haus, die unsere volle Aufmerksamkeit verdienen und besitzen. Dennoch sahen wir uns am vergangenen Wochenende erstmals der Situation ausgesetzt, von der sogenannten „Initiative gegen (rechte-) Hooliganstrukturen“, hinter der sich niemand anderes als die Gruppe “Ultras” Braunschweig 2001 und ihre Freunde verbergen, öffentlich angegriffen zu werden. Auch wenn diese Gruppe unsere Aufmerksamkeit nicht ansatzweise verdient hat, wollen wir ihr Feilen an der eigenen Legende: „Wir sind ausgegrenzt, weil wir uns antifaschistisch engagieren“, nicht unkommentiert lassen.


    Zunächst etwas Grundsätzliches: Zugegeben, wir rennen nicht ständig mit plakativen „Gegen-Irgendwasismus“ durch das Stadion. Dennoch müssen wir UB eindeutig widersprechen: Ja, auch wir sind im Stadion sehr wohl politisch und uns unserer Verantwortung mehr als bewusst! Wir gehen deutlich gegen politische Äußerungen/Gesänge vor, tolerieren auch keinen politischen Extremismus und sehen es als selbstverständlich an, dass wir eine antirassistische Grundhaltung an den Tag legen. Wir verzeihen UB, dass man dies als Sitzplatz-”Ultras” in der Nordkurve vielleicht nicht so mitbekommt. Dennoch hätte dem einen oder anderen vielleicht doch auffallen können, dass das seinerzeit von UB eingeführte Lied „Stadt XY – ihr Zigeuner“ im Stadion keine Plattform mehr findet. Wohlgemerkt, nachdem wir gemeinsam mit dem Verein, dem Fanprojekt und weiteren Eintracht-Fans, welche der Volksgruppe der Sinti und Roma angehören, einen Diskussionsabend hatten. Ein Freundschaftsspiel gegen eine afrikanische Kirchengemeinde, unser soziales Engagement für diverse karitative Einrichtungen und das Engagement im antirassistischen Bündnis ProFans sind weitere Beispiele, die eine deutliche Sprache sprechen sollten. Auch UB sollte langsam mal einsehen, dass man nicht zwangsläufig ein Mitglied in irgendeinem Antifa-Network sein muss, um demokratische Grundwerte zu leben. Dass dies aber offenbar nur schwer zu begreifen ist, dürfte erklären, weshalb nun krampfhaft versucht wird, uns in eine rechte Ecke zu drängen.


    Denn eigentlich ist doch hinlänglich bekannt, dass die „Lovestory“ zwischen UB vs. Cattiva keine politisch motivierte „Romanze“ ist. Um dies nochmal verdeutlichen, wollen wir uns nun mal dem eigentlichen Grund nähern – dabei aber auch absolut klar stellen, dass es wahrlich nicht unsere Art ist, derartige Dinge öffentlich bekannt zu machen. Da UB aber mittlerweile aus jeder Disko-Schubserei einen politisch motivierten Mordversuch konstruiert, werden wir nun exemplarisch auch selbst drei nachweisbare Beispiele nennen:


    1.) Einige Mitglieder, welche sich im Umfeld von UB aufhielten und zurück in den Block 9 bzw. zu Cattiva wollten, bekamen von UB-Mitgliedern Hausbesuche und wurden aufgefordert ihre alten Gruppenklamotten abzugeben. Einer wurde auf dem Nachhauseweg abgefangen und der Rucksack samt Geldbörse geklaut. Ein Ermittlungsverfahren, welches die Eltern des Betroffenen eingeleitet haben, kann diesen Vorfall bestätigen – die Anzeige wurde unserer Bitte nach zurückgezogen, nachdem der Rucksack samt Inhalt wieder auftauchte. Wer in der eigenen Fanszene diesen Weg einschlägt, braucht sich über eine entsprechende Antwort nicht beschweren und kann auch keine Gegenliebe erwarten. (2009)


    2.) UB verfassten einen Brief, welcher durch „Die Linke“ u. a. dem Jugendhilfeausschuss der Stadt Braunschweig vorgelegt wurde. In diesem wird uns vorgeworfen, dass wir im Stadion „Im Buchenwald, im Buchenwald, da machen wir die Roten kalt“ singen würden – mit dem Ziel, Gelder für das Fanprojekt einfrieren zu lassen. Ein wohl noch nie gehörter „Fangesang“, der nicht zuletzt deshalb verwunderte, da wir es doch waren, welche den o.g. Dialog mit den Sinti und Roma-Gruppen führten und entsprechende Konsequenzen zogen. In einer großen Gesprächsrunde mit Vertretern des Vereins, des Fanprojektes, der Stadt Braunschweig, UB, der Linken und uns, wurden sämtliche Vorwürfe deutlich zurückgewiesen und den Anwesenden aufgezeigt, wie UB versucht, unsere Gruppe und die Fanszene durch bewusste Falschaussagen in den Dreck zu ziehen. Selbst die Linkspolitiker mussten am Ende einräumen, dass nicht nur der angebliche „Fangesang“ ein haltloser Vorwurf war. Dass sich am Ende der Braunschweiger Sozialdezernent (ein SPD-Politiker!) im Jugendhilfeausschuss klar hinter die bisherige Fanprojektarbeit stellte, dürfte uns endgültig recht geben. (2010)


    3.) Vier Mitglieder bzw. Sympathisanten von UB bedrohten einen jungen Südkurvenecho-Verteiler beim Heimspiel am 08.02.13 gegen den VFR Aalen und versuchten so eine Auseinandersetzung zu provozieren, um diese hinterher wahrscheinlich als einen politisch motivierten Angriff auf antifaschistische “Ultras” darzustellen. Ein entsprechendes Gedächtnisprotokoll liegt dem Verein und dem Fanprojekt vor. (2013)


    Diese Liste lässt sich unendlich lange fortführen, sodass wir problemlos unsere eigene Broschüre füllen könnten. Die Auflistung soll aber vielmehr verdeutlichen, dass die Abneigung gegen UB`01 nicht an irgendeiner politischen Gesinnung, sondern vielmehr an den unzähligen vergangenen, sowie gegenwärtigen Aktionen gegen unsere Gruppe und die Braunschweiger Fanszene liegt.


    Es sollte zudem verständlich sein, dass wir alles andere als erfreut darüber sind, dass sich neuerdings rivalisierende Ultras u.a. aus Bremen und Hamburg/St. Pauli in der Nordkurve aufhalten. Hierbei sei der Form halber erwähnt, dass dies auch für alle anderen Ultras-Gruppen der Republik gilt, so sie nicht zu den bekannten Freunden gehören.


    Auch bleibt es uns grundsätzlich ein Rätsel, wie man sich “Ultras” auf die Fahne schreiben kann, dann aber bei jeder noch so banalen Auseinandersetzung eine hochtrabende Stellungnahme verfasst und sich beklagt, wie ausgegrenzt und hilflos man doch sei. Wer meint, dass wir uns durch öffentliche Statements ins Hemd machen, der braucht sich auch künftig nicht wundern und beschweren, wenn wir auf UB-Attacken in selbiger Form reagieren und die Gruppe nicht nur mit Missachtung strafen. Wie heißt es doch so schön: „Wer selbst nicht zur Zielscheibe werden möchte, sollte erst einmal aufhören, mit Pfeilen zu werfen!“ Die fünf Euro dafür werfen wir gerne ins Phrasenschwein!


    Was wir in dieser zugegebenermaßen etwas polemischer Art und Weise verdeutlichen möchten ist, dass unser Problem mit den “Ultras” Braunschweig sicher nicht politisch motiviert, sondern dem Verhalten von UB selbst geschuldet ist, welches uns seit sechseinhalb Jahren immer wieder bitter aufstößt. Diese haben ihren Statusverlust bis heute offenbar nicht verwunden und suchen krampfhaft nach Mitteln, in die Öffentlichkeit zu gelangen. Traurig genug, dass ihnen das bisher derart gelungen ist – denn schließlich sollte jedem regelmäßigen Stadionbesucher klar sein, dass die Braunschweiger Fanszene ihr Motto „Eintracht in Vielfalt“ auch wirklich lebt. Es spielt im Stadion nämlich keine Rolle, welche Hautfarbe, welcher Nationalität, welchem Geschlecht oder welcher Religion man angehört – noch ob man Kutte, Ultrà, Hool oder einfach Eintracht-Fan ist. Man steht zusammen und unterstützt gemeinsam unsere Eintracht. Kommt es zu Konflikten, dann wird dies mit dem FanRat innerhalb der Fanszene aufgearbeitet und geklärt, mögliche Konsequenzen inbegriffen. Davon bekommen die Doppelmoralapostel von UB aber leider nichts mit – wie auch, wenn man sich durch unzählige Aktionen gegen die Fanszene derart ins Abseits schießt, sich lieber bei eigentlich rivalisierenden Szenen wie St. Pauli oder Bremen ausheult und daher von keinem (!) Teil der gesamten Braunschweiger Fanlandschaft mehr ernstgenommen wird. Entsprechend dürfte auch eine Re-Integration von UB in die Fanszene auf lange Sicht weder möglich, noch gewünscht sein …


    Cattiva Brunsviga im Februar 2013

  • Mitteilung der Initiative gegen rechte (Hooligan-)Strukturen:


    Rechte Eintracht-Hooligans setzen ihre Gewalt auch im neuen Jahr fort


    Das neue Jahr läuteten die rechten Hooligans von Eintracht Braunschweig mit mehrfacher Beschädigung eines PKW ein. Ende Januar kam es dann am Rande der Braunschweiger Innenstadt zu Drohungen gegenüber vermeintlichen Ultras, demnächst Stichwaffen einsetzen zu wollen. Schließlich versuchten rechte Hooligans Anfang Februar nach dem Spiel BTSV – VfR Aalen die Gruppe Ultras Braunschweig bei der Abreise anzugreifen.
    Diese Vorkommnisse reihen sich in die lange Chronologie von rechten Aktivitäten und Übergriffen durch Braunschweiger Hooligans ein, die die Initiative gegen rechte (Hooligan-)Strukturen seit dem Jahr 2007 dokumentiert hat.


    Sachbeschädigungen an PKW einer Person aus dem Umfeld der Ultras Braunschweig (UB)


    Anfang Januar 2013 wurde im Westlichen Ringgebiet in Braunschweig der Kleinwagen einer Person aus dem Umfeld der Ultras Braunschweig teils schwer beschädigt.
    Die Täter zerstörten zunächst beide Außenspiegel und den Heckscheibenwischer an dem an der Straße parkenden Fahrzeug. Es liegt dabei nahe, dass der oder die Verursacher des Schadens von einer 150 Meter entfernt gelegenen Feier mit Beteiligung von rechten Eintracht-Hooligans aus dem Kreis der Gruppe Kategorie Braunschweig (KBS) kamen, da sich ein Teil von Ihnen zu dieser Zeit auf den Weg zu Feierlichkeiten der Hooligan & Ultra-Szene in der nicht weit entfernten Südstraße machte. Nach Ende dieser begaben sich die Personen zurück zu ihrer ursprünglichen Feier und fügten auf dem Rückweg erneut Schaden am PKW zu. Durch einen Wurf mit einer Glasflasche wurde die Windschutzscheibe zerstört und mit mindestens einem Fußtritt auf Fahrerseite die Außentür beschädigt. Ebenso wurde versucht durch Tritte an die Seitenscheibe in den Innenraum des Fahrzeugs zu gelangen. Die Beschädigungen sind fototechnisch dokumentiert worden (siehe Anhang 1).
    Durch die zeitliche Abfolge der Geschehnisse und zweifache Auswahl jenes Autos wird offensichtlich, dass diese Aktion gezielt von den Rechten verübt wurde und sich gegen die sich antifaschistisch positionierende Gruppe Ultras Braunschweig richtet.


    Einschüchterungsversuche und Ankündigung vom Einsatz eines Messers durch rechte Eintracht-Hooligans


    Im Februar 2013 meldeten sich Betroffene bei der Initiative gegen rechte (Hooligan)-Strukturen, um auf folgenden Vorfall aufmerksam zu machen:
    Nach dem Besuch eines Braunschweiger Clubs am Bruchtorwall ist es in der Nacht vom 31. Januar 2013 auf den 1. Februar 2013 gegen 3:30 Uhr auf Höhe Friedrich-Wilhelm-Platz erneut zu Bedrohungen gekommen, an dem vier Unbeteiligte von fünf Personen aus der Eintracht-Fanszene unter Druck gesetzt wurden. Wie sich im Nachhinein herausstellte, waren in die Situation Mitglieder der Gruppe Cattiva Brunsviga, eine Person aus dem Umfeld der rechten Hooligan-Gruppe Alte Kameraden (AK), und weitere der Fanszene zugehörige junge Männer involviert.
    Zunächst wurde den Betroffenen nach dem Verlassen des Club-Geländes hinterher gerufen und sie dabei zum Stehenbleiben aufgefordert. Der Aufforderung wurde nicht nachgekommen, sodass die Gruppe hinter ihnen her eilte und sie bedrängte. Die Betroffenen sahen sich nun den für sie unangenehmen Fragen „Ihr seid doch UB oder?“, „Seid ihr Antifa oder von der Initiative?“ (nach Gedächtnisprotokoll) ausgesetzt.
    Im Folgenden wurde die Person, die den Alten Kameraden zuzuordnen ist, den Betroffenen von einem heranwachsenden Mann der Cattiva Brunsviga als „Chef von den Hools“ lauthals vorgestellt. Der etwa 30-jährige Mann der rechten Hooligans kündigte daraufhin brüllend den Einsatz einer Stichwaffe mit den Worten „Kennst du mein Messer? Das nächste mal bring ich es mit und steche dich ab!“ an. Sie sollten „Aufpassen“ und sich „Endlich verpissen!“. Er schloss mit dem Satz „Ich habe schon mal wen abgestochen…!“.
    Die Gruppe wendete sich schließlich von den Betroffenen ab, ohne ihre Androhung in die Tat umzusetzen.


    Überlegungen zum Einsatz von Messern oder Ähnlichem sind nicht neu


    Zunächst ein paar kurze, erklärende Worte zu der oben erwähnten Ultra-Gruppierung Cattiva Brunsviga: Die in der Braunschweiger Südkurve angesiedelte Gruppe gilt nicht per se als rechts. Die Mitglieder geben und sehen sich als „unpolitisch“. Allerdings beteiligten sich Einzelpersonen von Cattiva Brunsivga in der Vergangenheit bei rechten Übergriffen gegen Antifaschist*innen und linke Ultras. Eine Distanzierung der Gruppe von ihren rechten Mitgliedern und deren Aktivitäten ist bis dato nicht erfolgt.


    So kam es bereits im Mai 2011 rund um die antifaschistische Demonstration unter dem Motto „Weg mit allen rechten (Hooligan-)Strukturen“ in Braunschweig zu Äußerungen von einem Cattiva Brunsviga-Mitglied im Internet auf der Social Media-Plattform Facebook. So wurde von Björn B. der Wunsch kommuniziert: „ich würde [Name des Betroffenen] so gerne anstechen!!“ (Siehe Anhang 2). Der Kommentar galt einem bei Ultras Braunschweig organisierten Antifaschisten.
    Björn B. war es auch, der über sich und seine Gruppe bei einer ungewollten Begegnung in der Braunschweiger Innenstadt im Frühsommer 2012 gegenüber einer gegen Rechts engagierten Person meinte: „Ich bin Neonazi!“ sowie „Na und? Wir sind halt rechts, warum sagt ihr das nicht auch öffentlich?“
    Die Drohungen von rechten Braunschweiger Fans und Hooligans, ihre Vormachtstellung in der Fanszene und ihre politischen Ziele zur Not mit Hilfe von Stichwaffen durchzusetzen, sind demnach nicht erst seit diesem Jahr vorhanden.


    Versuchter Angriff von rechten Hooligans nach Heimspiel von Eintracht Braunschweig


    Nach dem Besuch des Heimspiels von Eintracht Braunschweig am 8. Februar 2013 versuchten mehrere rechte Hooligans die Gruppe um die Ultras Braunschweig bei der Abreise anzugreifen.
    Die sich in der Straßenbahn befindenden Ultras und Antifaschist*innen wurden von den etwa 15 Aggressoren an der Haltestelle Nibelungenplatz nahe des Stadions bemerkt. Daraufhin vermummten sich einige der Angreifer und versuchten unter anderem durch Tritte gegen die Türen in die Straßenbahn einzudringen. Gleichzeitig kamen auch von der gegenüberliegenden Straßenseite weitere Aggressoren unterstützend hinzu. Die Situation konnte nur durch die Anfahrt der Straßenbahn entschärft werden.
    Die Gruppe rechter Hooligans setzte sich hierbei vor allem aus Mitgliedern von Kategorie Braunschweig (KBS) sowie Fette Schweine/Hungerhaken (FS/HH) zusammen, deren Mitglieder des Öfteren an Übergriffen auf antifaschistische Eintracht-Fans beteiligt waren. So wirkte auch bei diesem Angriff Fabian Zyzik (KBS) mit, der in der Vergangenheit bereits mehrfach versuchte, Andersdenkende durch Gewalt einschüchtern.


    Sofern ihr ebenfalls Betroffene oder Beobachter*innen von Übergriffen von rechten Hooligans seid, leitet diese Informationen an die Initiative gegen rechte (Hooligan-)Strukturen via E-Mail (nonazisbs@riseup.net) weiter.


    Initiative gegen rechte (Hooligan-)Strukturen, Februar 2013


    Quelle: http://www.stadionwelt.de

  • Recht gegen links. Links gegen rechts. Es kotzt mich einfach an. Verpisst euch mit eurer Politik aus den Stadien. Braunschweig, Aachen und Dortmund sind genug Beispiele oder?

  • Eintracht Braunschweig ist nach zwei Jahren Zweitklassigkeit der Aufstieg in die Bundesliga gelungen. Am 20. Mai (Pfingstmontag) haben die Fans die Möglichkeit gemeinsam mit dem Team zu feiern. Stattfinden wird die Aufstiegsparty auf dem Braunschweiger Schlossplatz im Zentrum der niedersächsischen Stadt.


    Viele Fans haben beste Erinnerung an den Schlossplatz, wo 2011 die langersehnte Rückkehr in die 2. Liga ausgiebig zelebriert wurde. Erstklassig war Braunschweig zuletzt in der Spielzeit 1985. In der kommenden Saison stehen durch den Wiederaufstieg Derbys gegen Wolfsburg und Hannover 96 auf dem Spielplan. (Stadionwelt, 05.05.2013)

  • Große „Anti-RB!“ Choreografie in Braunschweig


    Beim gestrigen Montagsspiel zwischen Eintracht Braunschweig und RB Leipzig organisierten die Braunschweiger Fans eine große Protestaktion gegen Red Bull und RB Leipzig. Fast auf der gesamten Gegengerade wurde mit Ponchos der Schriftzug „Anti RB!“ abgebildet.


    [Blockierte Grafik: https://pbs.twimg.com/media/B-jXTsWIEAAyefG.jpg:large]


    Der Schriftzug wurde in gelber Schrift auf blauem Grund, also in den Vereinsfarben von Eintracht Braunschweig geschrieben. Durch die Positionierung der Aktion auf der Gegengerade war er im Fernsehen deutlich zu erkennen.


    [Blockierte Grafik: https://pbs.twimg.com/media/B-jV3epIcAAZT70.jpg]


    Bereits im Hinspiel protestierten Eintracht Braunschweig Fans gegen RB Leipzig und boykottierten in Teilen das Spiel in der Messestadt. Als Alternativprogramm gab es ein Public Viewing in Braunschweig. (Faszination Fankurve, 24.02.2015)

  • Nürnberg – Die Polizei hat 125 Hooligans in Gewahrsam genommen. Die zum Teil vermummten Anhänger von Eintracht Braunschweig hatten sich vor dem Spiel gegen Nürnberg in der Innenstadt getroffen. Dabei hatten sie diverse Metall- und Plastikstangen bei sich. Als die Gruppe kontrolliert werden sollte, flüchteten die Teilnehmer. Wegen des äußerst aggressiven Auftretens der Fußballfans nahmen Polizisten sie mit aufs Präsidium. „Ein derart massives Auftreten von gewaltbereiten Fans kommt sehr selten vor”, sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten fanden bei der Gruppe fast 100 Sturmhauben, verbotene Messer sowie Betäubungsmittel. Die Hooligans durften das Präsidium erst nach Spielende verlassen. Gegen sechs von ihnen wird ermittelt.


    Quelle: http://www.bild.de

  • Die Ultras Braunschweig organisieren am 20. Juni 2015 den vierten Aktionstag unter dem Motto „Keine Eintracht mit Nazis“, bei dem auch ein Fußballturnier ausgerichtet wird. Die antifaschistischen Ultras fordern Eintracht Braunschweig zu diesem Anlass erneut auf, das Gruppenverbot aufzuheben.


    „Selbst im Jahr zwei nach den Angriffen auf antifaschistische Fußballfans um die Gruppe Ultras Braunschweig beim Auswärtsspiel von Eintracht Braunschweig in Mönchengladbach gibt es nach wie vor keine Benennung der Angreifer. Die einzige Konsequenz aus den damaligen Vorfällen ist stattdessen ein noch immer anhaltendes Gruppenverbot für die Betroffenen: Ultras Braunschweig. Diesen Zustand kritisieren wir nachdrücklich und fordern die Verantwortlichen dazu auf, das Verbot endlich zurückzunehmen“, heißt es von Seiten der Ultras Braunschweig


    Am 20 September 2013 kam es beim Auswärtsspiel in Mönchengladbach zu einem Übergriff auf die Gruppe Ultras Braunschweig. Der Verein Eintracht Braunschweig hat der Gruppe anschließend den Besuch von Spielen der Eintracht verboten. Seitdem müssen sich die Ultras Braunschweig mit Tickets in neutralen Bereichen eindecken, um Auswärtsspiele der Eintracht besuchen zu können.


    Der Eintritt zum Aktionstag und dem Turnier, das am 20. Juni im Georg-Weber-Stadion in Braunschweig stattfindet, ist frei. Personen, die der rechten Szene zugeordnet werden, sind von den Ultras explizit ausgeladen. (Faszination Fankurve, 08.06.2015)

  • Rafał Gikiewicz, Torwart von Eintracht Braunschweig, übergab am Samstag während eines Testspiels der 2. Mannschaft einen Scheck in Höhe von 1.000 Euro an die Fanszene von Eintracht Braunschweig. Das Geld soll für die Choreografie zum 120. Geburtstag von Eintracht Braunschweig verwendet werden.


    Zudem übergab der polnische Keeper handsignierte Schuhe und ein Trikot an die Fanszene. Diese werden versteigert und die Einnahmen kommen ebenfalls in der Choreokasse für das Vereinsjubiläum. Neben dem Testspiel der Amateure von Eintracht Braunschweig stand am Wochenende ein Freundschaftskick zwischen Eintracht Braunschweig und FC Basel Fans auf dem Programm. (Faszination Fankurve, 13.07.2015)

  • Die Blau-Gelbe Hilfe, Fanhilfe von Eintracht Braunschweig, richtet morgen im Braunschweiger Fanhaus eine Party aus, um die Aktivitäteten der Fanhilfe, die sich für Eintacht Braunschweig Fans einsetzt, die zu Unrecht Ärger mit Polizei und Justiz bekommen haben, zu finanzieren.
    Beginn der Party ist um 18 Uhr. Mitglieder der Blau-Gelben Hilfe, die im Trikot der Fanhilfe erscheinen und einen ausgefüllten Dauerauftrag dabei haben, erhalten ein Freigetränk und eine Bratwurst.


    Da am morgigen Samstag die American Footballer der New Yorker Lions ein Heimspiel in Braunschweig austragen, stehen für die Party im Fanhaus keine Parkplätze am Eintracht-Stadion zur Verfügung. (Faszination Fankurve, 29.07.2016)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!